Remetschwil

Remetschwil
Remetschwil
Wappen von Remetschwil
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Aargau
Bezirk: Badenw
Gemeindenummer: 4039i1f3f4
Postleitzahl: 5453
Koordinaten: (667421 / 251528)47.4111118.331949524Koordinaten: 47° 24′ 40″ N, 8° 19′ 55″ O; CH1903: (667421 / 251528)
Höhe: 524 m ü. M.
Fläche: 3.88 km²
Einwohner: 2017 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.remetschwil.ch
Karte
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Über dieses Bild
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Remetschwil ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt zwischen Baden und dem Mutschellen.

Sie ist nicht zu verwechseln mit der homophonen, ehemaligen Gemeinde und Ortschaft Remetschwiel im Landkreis Waldshut, Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde besteht aus drei Ortsteilen. Die Hauptsiedlung Remetschwil liegt am gleichmässig abfallenden Westhang des Heitersbergs, der das Reusstal vom Limmattal trennt. Oberhalb von Remetschwil, etwa einen Kilometer östlich auf 660 m ü. M., liegt der Weiler Sennhof. Einen Kilometer westlich von Remetschwil liegt, durch ein tief eingeschnittenes Tobel getrennt, der Ortsteil Busslingen (410 m ü. M.), der mit der Nachbargemeinde Stetten zusammengewachsen ist.[2]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 388 Hektaren, davon sind 90 Hektaren mit Wald bedeckt und 75 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 695 Metern an der südöstlichen Gemeindegrenze, der tiefste auf 405 Metern bei Busslingen.

Nachbargemeinden sind Niederrohrdorf und Oberrohrdorf im Norden, Spreitenbach im Osten, Bellikon und Künten im Süden sowie Stetten im Westen.

Geschichte

1948 wurde ein helvetisches Grab aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. entdeckt, aus der Zeit der römischen Besatzung. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass die Römer am Westhang des Heitersbergs Weinbau betrieben. Im 8. Jahrhundert liessen sich die Alamannen nieder. Die erste urkundliche Erwähnung von Reimiswilare erfolgte 1184 in einem Urbar des Klosters Engelberg. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Reinmareswilari und bedeutet «Hofsiedlung des Reinmar».[3] Landesherren waren zunächst die Grafen von Kyburg, nach deren Aussterben im Jahr 1264 die Habsburger.

Gemeindehaus Remetschwil

Die grössten Grundbesitzer in Remetschwil waren das Kloster Oetenbach in Zürich, das Kloster Wettingen, das Agnesspital in Baden sowie verschiedene Bürger dieser Stadt. Grösster Grundbesitzer In Busslingen war das Kloster Muri. 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Remetschwil war nun Teil des Amts Rohrdorf in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. Kirchlich gehörte die Gemeinde ebenfalls zu Rohrdorf. 1529 trat die Bevölkerung zur Reformation über, musste jedoch 1531 nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder den alten Glauben annehmen.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Remetschwil wurde dem kurzlebigen Kanton Baden zugeteilt und gehört seit 1803 zum Kanton Aargau. 1805 wurden die fünf Gemeinden Busslingen, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil und Staretschwil zur Gemeinde Rohrdorf vereinigt, jede der ehemaligen Gemeinden stellte einen Vertreter im Gemeinderat. Mehrmals gab es Versuche, den Gemeindeverband wieder zu trennen, da die Zusammenarbeit vor allem in finanziellen Fragen nicht reibungslos funktionierte. Am 22. Mai 1854 trennte sich Rohrdorf in die drei Gemeinden Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil. Staretschwil kam zu Oberrohrdorf, Busslingen zu Remetschwil.

Die Bevölkerungszahl nahm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um über einen Drittel ab. Viele verarmte Bauern waren gezwungen, nach Übersee auszuwandern. Die Zahl der Einwohner stagnierte bis 1960 und stieg danach leicht an. Dann setzte, begünstigt durch die attraktive Wohnlage und die Nähe zu Baden und Zürich, ein Bauboom ein. Zwischen 1980 und heute stieg die Einwohnerzahl um mehr als das Doppelte.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Geteilt von Gelb mit schreitendem rotem, rücksehenden Rehbock und von Rot mit gelbem Reichsapfel.» Das Wappen wurde 1854 nach der Auflösung der Gemeinde Rohrdorf geschaffen.[4]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[5]

Jahr 1780 1860 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 221 575 482 489 490 469 629 796 1168 1759

Am 31. Dezember 2010 lebten 2017 Menschen in Remetschwil, der Ausländeranteil betrug 13,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 47,2 % römisch-katholisch, 32,3 % reformiert und 0,9 % muslimisch. 93,8 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,4 % Italienisch, 0,9 % Albanisch, 0,8 % Englisch, je 0,6 % Französisch und Spanisch.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Remetschwil gehört zum Friedensrichterkreis Rohrdorf.

Wirtschaft

In Remetschwil gibt es gemäss Betriebszählung 2005 knapp 400 Arbeitsplätze, davon sind 12 % in der Landwirtschaft, 45 % im Gewerbe und 43 % im Dienstleistungssektor.[7] Die meisten Unternehmen sind in der Gewerbezone von Busslingen angesiedelt. Die grösste Bedeutung hat die Baugewerbe. Die meisten Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten mehrheitlich in der Agglomeration Baden.

Verkehr

Remetschwil liegt an der Hauptstrasse zwischen Baden und der Mutschellen-Passhöhe, Busslingen an der Hauptstrasse nach Bremgarten. Es gibt keine direkte Strassenverbindung zwischen Remetschwil und Busslingen, beide Ortsteile sind nur mit einem Umweg über Oberrohrdorf erreichbar. Der Anschluss Baden-West der Autobahn A1 ist nur wenige Kilometer entfernt.

Durch Remetschwil führt die Postautolinie Baden–Berikon-Widen (Haltestelle der Bremgarten-Dietikon-Bahn). Busslingen wird durch die Postautolinie Baden–Stetten–Bremgarten erschlossen. Zwischen Remetschwil und Busslingen gibt es keine direkte Verbindung, Busfahrgäste müssen in Niederrohrdorf umsteigen. Während der Hauptverkehrszeit gibt es eine weitere Postautolinie vom Bahnhof Mellingen-Heitersberg (Anschluss an die Linie S3 der S-Bahn Zürich) über Remetschwil nach Widen. Ferner verkehrt ein BDWM-Schnellbus nach Zürich-Enge.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule und die Sekundarschule können in Oberrohrdorf, Niederrohrdorf oder Fislisbach besucht werden, die Bezirksschule in Baden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Remetschwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
  2. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1090, Swisstopo
  3. Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 347–348.
  4. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 250.
  5. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Baden, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau

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