- Kleine Schönbuschallee
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Die Kleine Schönbuschallee in der unterfränkischen Stadt Aschaffenburg ist ein ehemaliger Promenadenweg ausgehend vom Schloss Johannisburg. Gemessen von der Großostheimer Straße bis zum Parkeingang hat sie eine Länge von 2,3 km.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Allee wurde erstmals 1766 unter dem Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim vermutlich nach Vorbild der historischen Allee Heidelberg-Schwetzingen zwischen der Mainbrücke und dem Nilkheimer Wäldchen als Maulbeerallee angelegt. Die Setzlinge wurden von der Kurpfälzischen Maulbeerdirektion zu Heidelberg bezogen.
Im Nilkheimer Wäldchen war bereits um 1731 eine der damals insgesamt drei Kurmainzischen Fasanerien im Maintal angelegt worden. Die beiden anderen Fasanerien bei Froschhausen und Kleinauheim sind heute Feuchtbiotop bzw. Tierpark (siehe: Wildpark Alte Fasanerie). Auch die Fasanerie im Nilkheimer Wäldchen hatte zur Entstehungszeit der Kleinen Schönbuschallee den Charakter eines Tierparks mit einem Jägerhaus, mit Alleen, Brunnen, einem Fischteich und einer Hütte, in der ein „Schuhu“ (Uhu, Bubo Bubo) gehalten wurde. Die Kleine Schönbuschallee diente als Promenadenweg zwischen dem Schloss Johannisburg und dem Nilkheimer Wäldchen. Es gibt Rechnungen aus denen hervorgeht, dass die Allee anlässlich von Festen mit Fackeln beleuchtet wurde.
Mit der Anlegung des Landschaftsparkes Schönbusch wurden um 1780 die regelmäßigen Baumreihen der Maulbeerallee mit anderen Baumsorten aufgelockert und auf diese Art auf den englischen Gartenstil abgestimmt.
Die Kleine Schönbuschallee ist in den ersten Plänen des Architekten d’Herigoyen als "Avenue d´Aschaffenbourg" bezeichnet. Sie hat mit der Benennung der 1780 fertiggestellten, nahezu parallel verlaufenden Frankfurter Chaussee (eine reine Pappelallee, heute Darmstädter Straße, B 26) in "Große Allee" den Namen "Kleine Allee" bekommen.[1] Mit dem Anlegen weiterer Alleestraßen in Aschaffenburg (Ludwigsallee, Bismarckallee) wurden die Namen Große Schönbuschallee und Kleine Schönbuschallee gebräuchlich. Zwischen großer und kleiner Schönbuschallee liegt das sogenannte Alleefeld. Es ist wegen der historischen Sichtachse zwischen dem Schloss Johannisburg und dem Schloss Schönbusch von höherer Bepflanzung und Bebauung freigehalten.
Kerpendenkmal
1780 wurde das Johanniterkreuz, ein anlässlich der Ermordung Walters von Kerpen errichtetes Denkmal an die Allee versetzt. Dieser 25jährige Johanniter-Ritter wurde am 6. Februar 1627 von seinem Knappen am Nilkheimer Wäldchen erschlagen. Das Sandsteindenkmal ließen seine Verwandten errichten.[2]
Es liegt südlich der Darmstädter Landstraße in Höhe des Sportplatzes des TUS Leider.
Denkmalliste
Die Kleine Schönbuschallee ist in der Bayerischen Denkmalliste aufgeführt. Sie steht östlich der sie querenden Hafenbahn im Eigentum der Stadt Aschaffenburg und gehört westlich davon dem Freistaat Bayern. Dieser Teil wird, wie der Schönbusch, von der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen verwaltet.
Literatur
- Kurmainzer Chausseebau in Maintal und Spessart, in Aschaffenburger Jahrbuch 24, S. 143
Quellen
- ↑ Kurmainzer Chausseebau in Maintal und Spessar in: Jost Albert, Werner Helmberger: Der Landschaftsgarten Schönbusch bei Aschaffenburg, Worms 1999, ISBN 3-88462-144-0
- ↑ http://www.aschaffenburg.de/wDeutsch/tourismus/momente/momente_02.php
Weblinks
49.9644444444449.1113888888889Koordinaten: 49° 57′ 52″ N, 9° 6′ 41″ OKategorien:- Urbaner Freiraum in Aschaffenburg
- Straße (Rhein-Main)
- Baudenkmal in Aschaffenburg
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