Kleiner Prespasee

Kleiner Prespasee
Kleiner Prespasee
Insel Agios Achillios
Insel Agios Achillios
Geographische Lage Griechenland, Albanien
Abfluss in den Prespasee
Inseln Agios Achillios
Daten
Koordinaten 40° 46′ N, 21° 6′ O40.76611111111121.100555555556853Koordinaten: 40° 46′ N, 21° 6′ O
Karte von Kleiner Prespasee
Höhe über Meeresspiegel 853 m
Fläche 45,39 km²f5
Länge 10,6 kmf6
Breite 6,6 kmf7
Maximale Tiefe 7,7 mf10
Mittlere Tiefe 6,7 mf11

Der Kleine Prespa (albanisch Liqeni i Prespës së vogël, griechisch Λίμνη Μικρή Πρέσπα Limni Mikri Prespa, englisch: Lesser oder Micro Prespa) ist ein See im Grenzgebiet zwischen Griechenland und Albanien. Ein Großteil des Sees liegt auf griechischem Gebiet und nur die letzten Kilometer des langen westlichen Armes reichen nach Albanien hinein. Vom Großen Prespasee im Dreiländereck von Griechenland, Albanien und Mazedonien ist der Kleine Prespasee durch eine schmale Landbrücke getrennt.

Der Kleine Prespasee befindet sich auf einer Höhe von 853 m über dem Meeresspiegel. Der nördlich angrenzende Große Prespasee liegt 4 m niedriger (849 m).[1] Der Kleine Prespasee hat eine Fläche von 45,39 km². Er ist bis zu 10,6 km lang und 6,6 km breit. Die mittlere Tiefe wurde mit 6,7 m, die maximale Tiefe mit 7,7 m bestimmt. Somit ist der Kleiner Prespasee wie die meisten anderen griechischen Seen verhältnismäßig flach. Im Gegensatz dazu ist der Große Prespasee mit einer maximalen Tiefe von 53 m deutlich tiefer. Das Wasservolumen des Kleinen Prespasees beträgt 320 x 106 Kubikmeter. Das Wassereinzugsgebiet (catchment area) beläuft sich auf 260 km². Die Wassertemperaturen betragen gemittelt 21 °C und maximal 28 °C.[1]

Hohe Berge umgeben den See, in dem zwei kleine Inseln liegen. Im Westen befindet sich ein Durchlass durch die Berge, durch den der See bei Hochwasser nach starken Niederschlägen und im Frühling während der Schneeschmelze zum Fluss Devoll und so in die Adria entwässerte. Seit den 1950er Jahren bis ca. zum Jahr 2000 wurde der Devoll bei Hochwasser zudem in den Kleinen Prespasee geleitet. Das so zwischengespeicherte Wasser wurde in den trockenen Jahreszeiten über einen Kanal, der von den albanischen Kommunisten gebaut wurde, abgeleitet, um die Ebene nördlich von Korça zu bewässern. Das Einleiten des Devoll führte wegen der mitgeführten Sedimente zu einer starken Verlandung des westlichen Teils des Sees. Der albanische Teil besteht deswegen heute kaum mehr aus offenen Wasserflächen, sondern nur noch aus Schilfgebieten.[2]

Ein kleiner natürlicher Kanal zum Großen Prespa entwässert nach Norden. Von dort gelangt das Wasser unterirdisch in den Ohridsee und somit ins Flusssystem des Drin. Das Wasser des Kleinen Prespasees wird alle 3,4 Jahre erneuert.[1]

Die Prespaseen sind besonders schützenswerte Feuchtgebiete im Sinne der Ramsar-Konvention. Der Große Prespasee bildet das Zentrum des Prespa-Nationalparks, der von den drei Anrainerstaaten gemeinsam gegründet wurde und mit einer Fläche von rund 2.000 km² zu den größten Naturschutzgebieten Europas gehört. Die unberührte Landschaft ist Heimat vieler gefährdeter Vögel wie Pelikane und Zwergscharben. Gerade der kleine albanische Teil, der allmählich zu verlanden droht, ist geprägt von weiten Schilfgürteln.[3]

Funde wie versteinerte Haizähne, Blätter, Muscheln und Vögel lassen darauf schließen, dass der Prespasee in prähistorischer Zeit Teil eines Salzwassermeeres mit reichhaltiger Tierwelt war. Im Dorf Vrondero kann man diese Funde in einem kleinen Museum besichtigen.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c N. T. Skoulikidis, I. Bertahas, T. Koussouris: The environmental state of freshwater resources in Greece (rivers and lakes). Environmental Geology 36 (1–2) November 1998. S. 1 ff.
  2. Gabriel Schwaderer, Annette Spangenberg: Prespa-Ohrid-Region. Radolfzell 2009, ISBN 978-3-00-027579-1.
  3. ZDF.umwelt unterwegs vom 9. August 2009: Der „gute Geist“ des Prespa-Sees. Abgerufen am 9. August 2009.
  4. Welcome to Prespa: The villages on the Greek side. Abgerufen am 9. August 2009.

Weblinks

 Commons: Kleiner Prespasee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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