- Kleines Testament
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Kleines Testament ist das siebte Album des Sängers und Liedermachers Hannes Wader aus dem Jahre 1976.
Kleines TestamentStudioalbum von Hannes Wader Veröffentlichung 1976 Label Philips Genre Chanson/ Liedermacher Anzahl der Titel 4 Laufzeit 38 min 11 s Besetzung
Produktion Hannes Wader Chronologie Hannes Wader: Volkssänger (1975) Kleines Testament Hannes Wader singt Arbeiterlieder (1977) Entstehung und Bedeutung
Dieses Album kann als eine Zwischenbilanz des Liedermachers gewertet werden. Textlich und auch musikalisch liegt hier eine Zusammenfassung des bisherigen und ein Ausblick auf die kommende Arbeit vor. Das wird besonders in dem Titelsong Kleines Testament deutlich, der als eine bissig und beißende Betrachtung seiner 10- jährigen Karriere gesehen werden kann, an der er einfach nicht vorbeikam. Er setzt sich auch mit seinen Gegnern auseinander, besonders mit den Journalisten, die im Zuge der Ermittlungen gegen ihn wegen „Unterstützung einer kriminellen Vereinigung“ mit ihrem Medienboykott seine Karriere fast zerstört hätten (siehe Artikel Hannes Wader). Mit plakativen und aggressiven Bildern geht der durch die Vorfälle durchaus angeschlagene Hannes Wader mit ihnen ins Gericht, was streckenweise einen verbitterten Eindruck macht. Der Song wurde beeinflusst von dem französischen Dichter François Villon.
Titelliste
- Der Putsch 18.54
- Schon morgen 4:14
- Hotel zur langen Dämmerung 6:58
- Kleines Testament 8:05
Songinfos
Im fast neunzehn Minuten langen Titel "Der Putsch" verabschiedet sich Wader von der Tradition des Talking-Blues. Er stellt die Fortsetzung des Titel "Der Tankerkönig" dar, der auf dem Album 7 Lieder zu finden ist und von einem durchdrehenden Mitarbeiter eines Kaufhauses handelt. Der Text stellt noch einmal die Extremvariante dieser Musikspielart dar. In seiner typischen Art verwebt Wader interessante Collagen mit aktueller, politischer Analyse. Zwei Mal belebte er diese Tradition wieder: Auf dem Alben Nicht nur ich allein und auf 10 Lieder, das an das Album 7 Lieder anknüpfte. Auf Nicht nur ich allein singt er die Titel Erfülltes Leben und Der Büffel, auf 10 Lieder trägt er Der Unsichtbare vor.
In seinem Lied Schon morgen macht der Liedermacher die Wechselverhältnisse zwischen Natur und Mensch sowie Umwelt und Gesellschaft zum Thema. Die Wildheit und Rohheit der Natur stehen hier für die Härte des Lebens und Wader will damit auch seine Verzweiflung über Gesellschaft und Politik ausdrücken.
In Visionen sieht sich der Protagonist von Hotel zur langen Dämmerung als Junge, der noch unschuldig und unbekümmert ist. In einem anderen Raum sieht er sich als alten, verbitterten Mann am Ende seines Lebens vom Leben gezeichnet. Wader zeigt, wie das Leben und die Gesellschaft einen Menschen zeichnen und selbst der Gottglaube ihn nicht mehr stabilisieren kann.
Hannes Wader singt … (1969) | Ich hatte mir noch so viel vorgenommen (1971) | 7 Lieder (1972) | Der Rattenfänger (1974) | Plattdeutsche Lieder (1974) | Hannes Wader: Volkssänger (1975) | Kleines Testament (1976) | Hannes Wader singt Arbeiterlieder (1977) | Floh de Cologne (1977) | Hannes Wader singt Shanties (1978) | Wieder unterwegs (1979) | Es ist an der Zeit (1980) | Dass nichts bleibt wie es war (1982) | Nicht nur ich allein (1983) | Glut am Horizont (1985) | Liebeslieder (1986) | Bis jetzt (1987) | Nach Hamburg (1989) | Hannes Wader singt Volkslieder (1990) | Nie mehr zurück (1991) | Schon so lang „'62 – '92“ (1992) | Blick zurück – Das Beste aus den 80er Jahren (1992) | 10 Lieder (1995) | Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellman (1996) | An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert (1997) | Auftritt: Hannes Wader (1998) | Der Poet (1999) | Der Rebell (1999) | Der Volkssänger (1999) | Was für eine Nacht (2001) | Wünsche (2001) | Mey, Wader, Wecker – das Konzert (2003) | … und es wechseln die Zeiten (2004) | Wein auf Lebenszeit – Hannes Wader liest Kurt Kusenberg (2004) | Jahr für Jahr (2005) | Mal angenommen (2006) | Neue Bekannte (2007) | Kein Ende in Sicht (mit Konstantin Wecker) (2010)
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