Kochstraße

Kochstraße
Kochstraße
Coat of arms of Berlin.svg
Straße in Berlin
Kochstraße
Kreuzung Koch- Ecke Friedrichstraße mit historischem Doppeldeckerbus, 2007
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Berlin-Kreuzberg
Angelegt im 18. Jahrhundert
Anschlussstraßen (östlich): Straßenzug Rudi-Dutschke-Straße – Oranienstraße
Querstraßen keine
Plätze keine
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 300 Meter

Die Kochstraße im Berliner Ortsteil Kreuzberg führt geradlinig von West nach Ost und verbindet die Wilhelmstraße mit der Friedrichstraße. An der Kreuzung zur Friedrichstraße befindet sich der U-Bahnhof Kochstraße.

Inhaltsverzeichnis

Benennung

Die Straße ist seit 1734 nach dem Berliner Bäckermeister und Kommunalpolitiker Johann Jacob Koch benannt. Ursprünglich verlief sie über die Friedrichstraße hinaus bis zur Kreuzung mit der heutigen Axel-Springer-Straße und der Lindenstraße. Dieses Stück der Kochstraße wurde im Jahre 2008 als politisches Symbol[1] nach Rudi Dutschke, dem Wortführer der westdeutschen und West-Berliner Studentenbewegung der 1960er Jahre, in Rudi-Dutschke-Straße umbenannt.

Geschichte

Am westlichen Teil der Kochstraße befanden sich das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium sowie das Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium und die Elisabeth-Schule.

Am 15. Mai 1882 wurden die ersten elektrischen Straßenleuchten in der Kochstraße in Betrieb genommen, was mit der umfassenden Einführung der Elektrizität in der Stadt zusammenhing (Straßenbahn, Fernsprecher, Stadtbahn). Es handelte sich um die allererste Straßenbeleuchtung mit elektrischen Glühlampen in ganz Europa. Zuvor gab es eine Erprobungsphase in der damaligen Lindenpassage am Ostbahnhof.[2]

Der östliche Teil der Kochstraße war seit Ende des 19. Jahrhunderts Sitz mehrerer Zeitungsverlage; die Kochstraße entwickelte sich dadurch zum Zentrum des Berliner Zeitungsviertels, ähnlich der Londoner Fleet Street. 1919 war das Berliner Zeitungsviertel um die Kochstraße Schauplatz des linken Spartakusaufstandes.[3]

Am östlichen Ende der damaligen Kochstraße stand die Jerusalemkirche. Die Kirche existierte als Kapelle bereits im 15. Jahrhundert und wurde mehrmals umgebaut und erweitert: 1689 von Giovanni Simonetti, 1726–1728 von Philipp Gerlach, 1836 von Friedrich Wilhelm Langerhans, 1838 von Karl Friedrich Schinkel und 1875–1877 von Edmund Knoblauch. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, die Überreste wurden 1961 gesprengt.

In unmittelbarer Nähe der Kreuzung mit der Friedrichstraße befand sich bis 1990 der „Checkpoint Charlie“ genannte Grenzübergang nach Ost-Berlin für alliiertes Militärpersonal und ausländische Diplomaten. Seit der Wende ist diese Stelle – gemeinsam mit dem Mauermuseum – ein beliebtes Touristenziel

Die Kreuzung Kochstraße/ Friedrichstraße wurde im Jahr 2000 versuchsweise mit der Ampelschaltung Rundum-Grün ausgestattet. Damit sollte der Strom der Passanten und vor allem der Touristen aus aller Welt sicherer über diese belebte Straßenkreuzung geleitet werden.[4]

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Kochstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dutschke-Straße an der Springer-Zentrale? In: Der Spiegel vom 23. Dezember 2004
  2. Winfried Löschburg: Vor 100 Jahren kam die „Erleuchtung“. Die ersten elektrischen Laternen standen in der Kochstraße. In: Berliner Zeitung von 1982 (Datum nicht exakt überliefert)
  3. Initiative Berliner Zeitungsviertel
  4. Neuer Ampelversuch in Kreuzberg: Rundum-Grün für Fußgänger. An der Koch- /Friedrichstraße müssen Autofahrer nun länger warten. In: Berliner Zeitung vom 14. Juni 2000
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