- Kommandointerpreter
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Ein Kommandozeileninterpreter (engl. command line interpreter, CLI), auch Kommandointerpreter oder Command-line Shell genannt, ist ein Computerprogramm, das eine Zeile Text in der Kommandozeile (command-line interface, ebenfalls CLI) einliest, diesen Text als Kommando (Anweisung, Befehl) interpretiert, und an das Betriebssystem weiterreicht (das den Befehl dann ausführt, indem es ihn in Maschinensprache an den Prozessor übermittelt) – und deren Ergebnisse auch wieder zurückinterpretiert.
Der Kommondozeileninterpreter ist die ursprünglichere Form, die betriebssysteminternen Funktionen dem Benutzer über eine Syntax zugänglich zu machen, die besser lesbar ist als Maschinensprache und der direkte Output des Betriebssystems: Er kapselt das Betriebssystem gegenüber dem Benutzer, und ist daher eine Betriebssystem-Shell (engl. shell ‚Muschel‘) oder Benutzeroberfläche. Die Funktionsweise beim interaktiven Arbeiten am Bildschirm entspricht damit der auf früheren Großrechnern, als Kommandos per Lochkarte, und später am Terminal, ein- und etwaige Ergebnisse auf einem Drucker oder Terminal zeilenweise ausgegeben wurden. Auch in grafischen Benutzeroberflächen ist die Funktion einer Shell vorhanden, die die Eingaben des Benutzers interpretiert und umsetzt.
Für erfahrene Benutzer haben Kommandozeileninterpreter den Vorteil der schnellen, direkten Kontrolle und Erreichbarkeit aller Funktionen, vorausgesetzt, man kennt den Befehl und dessen Kommandozeilenparameter exakt.
Zudem lassen sich häufig wiederkehrende Kommandofolgen durch Stapeldateien (auch Batchdateien, Makros, oder Skripte genannt) automatisieren, was bei einer grafischen Oberfläche prinzipbedingt nur schwer zu realisieren ist. (Dennoch gibt es auch Skriptsprachen für grafische Oberflächen, etwa REXX.)
Beispiele
- 4DOS/4OS2/4NT - (DOS, OS/2, Windows NT)
- CL - (OS/400)
- CLI/Amiga Shell - (AmigaOS)
- cmd.exe - (OS/2, Windows NT-Linie, Windows CE)
- command.com - (OS/2, MS-DOS, Windows 9x-Linie sowie Windows NT-Linie)
- Commodore DOS Wedge - (Commodore 64)
- CCP - (CP/M)
- DCL - (VMS/OpenVMS)
- DDT - (ITS)
- FreeCOM - (FreeDOS)
- iSeries QSHELL - (IBM OS/400)
- JCL - (OS/360, z/OS)
- rc Shell - (Plan 9)
- SDF - (BS2000)
- TSO - (MVS, z/OS)
- Unix-Shells wie sh (Bourne-Shell), bash (Bourne-Again-Shell), ksh (Korn-Shell), csh (C Shell) und zsh (Z-Shell)
- Windows PowerShell - (Windows XP, Windows Server 2003, Windows Vista, Microsoft Exchange Server 2007)
- Windows Recovery Console - (Windows 2000, Windows XP)
Auch Skriptsprachen, wie etwa BASIC, Perl oder Lisp, bieten eine gewisse Tauglichkeit als Kommandozeileninterpreter. Ebenso existieren für Python und Ruby interaktive Interpreter. Manche Editoren, wie etwa Emacs, erlauben ebenfalls die Ausführung von relativ komplexen Befehlen über eine Kommandozeile.
Siehe auch
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