Microsoft Windows XP

Microsoft Windows XP
Windows XP
Logo: das neue stilisierte Windows-„Fenster“, bestehend aus einem mit Abstandslinien geviertelten Quadrat, die vier Flächen in den Farben Rot, Grün, Blau und Gelb gehalten, vertikale Linien gerade nach rechts geneigt, Horizontallinien als „wehende“ Wellenlinie mit unterstützender 3D-Oberflächenstruktur; links daneben der serifenlose Schriftzug „Microsoft“ (R), unter dem Schriftzug und dem Logo der bündig abschließende Schriftzug „Windows (R)“ (große Buchstaben, fett, serifenlos); über den rechten Rand herausragende zum „Windows“-Schriftzug hochgestellte Versionsangabe „xp“ (hellrot, fast orange)
Bildschirmfoto
Windows XP Desktop Luna.png
Windows XP-Desktop
Basisdaten
Entwickler Microsoft
Version RTM / SP3 (Build 5512)
(25. Oktober 2001[1] / 6. Mai 2008)
Abstammung \ Windows NT
Chronik Windows NT 3.1

Windows NT 3.5
Windows NT 3.51
Windows NT 4.0
Windows 2000 (NT 5.0)
Windows XP (NT 5.1)
Windows Server 2003 (NT 5.2)
Windows XP Prof. x64 (NT 5.2)
Windows Vista (NT 6.0)
Windows Server 2008 (NT 6.0)
Windows Server 2008 R2 (NT 6.1)
Windows 7 (NT 6.1)
Windows 8 (vorerst: NT 6.2)

Lizenz Microsoft EULA (Closed Source)
Website microsoft.com

Windows XP (der interne Codename in der Entwicklungsphase war Whistler) ist ein Betriebssystem von Microsoft. XP steht dabei für „eXPerience“ (englisch für Erfahrung, Erlebnis).

Inhaltsverzeichnis

Markteinführung

Windows XP (Windows NT Version 5.1) kam am 25. Oktober 2001[1] auf den Markt und ist der technische Nachfolger von Windows 2000 (Windows NT Version 5.0) mit Windows-NT-Betriebssystemkern. Zusätzlich löste es Windows ME der MS-DOS-Linie in der Version „Home Edition“ als Produkt für Heimanwender und Privatnutzer ab. Die MS-DOS-Linie wurde daraufhin von Microsoft eingestellt.

Editionen

Windows XP Home Edition

Die Home Edition ist die preiswerte Variante für Privatanwender im Heimgebrauch, sie gelangte überwiegend durch OEM-Vorinstallation zum Einsatz. Im Gegensatz zur Professional-Variante ist die Home-Variante nicht über Volumenlizenzverträge (wie Select) erhältlich. Die Volumenlizenz der Professional-Edition ist günstiger als eine Handels-„Home“-Edition. Für technische Unterschiede zur Professional Edition, siehe dort.

Windows XP Home Edition N und Professional Edition N sind angepasste Windows-Versionen die – aufgrund einer Auflage der Europäischen Kommission – ohne Windows Media Player und andere multimediale Bestandteile ausgeliefert werden. Windows XP Home Edition KN und Professional Edition KN sind angepasste Windows-Versionen die – aufgrund eines Gerichtsbeschlusses in Korea – ohne Windows Media Player und Windows Messenger ausgeliefert werden. Die erforderlichen Elemente können jedoch kostenfrei von der Microsoft-Webseite heruntergeladen werden.

Windows XP Professional Edition

Logo der Windows XP Professional Edition

Windows XP Professional Edition wurde, im Vergleich zur Home Edition, für den Einsatz in Unternehmen entwickelt und enthält unter anderem erweiterte Funktionalitäten im Bereich Sicherheit (Security-Features), wie Dateiverschlüsselung (EFS), Zugriffssteuerung (NTFS-ACLs) und sicherheitsrelevante Richtlinien. Für die Netzwerkfunktionalität in geschäftlichen Umgebungen werden erweiterte Verwaltungsmöglichkeiten angeboten. Dazu gehören beispielsweise WMI, WBEM, MMC, Offlinedateien, Fernwartung (Remote Control), zentrale Wartung mit Hilfe von Gruppenrichtlinien sowie Hilfsprogramme für die Masseninstallation (Deployment-Tools). Des Weiteren wird die Nutzung von mehreren Prozessoren (SMP) unterstützt und weitere sogenannte Power-User Features angeboten. Für weitere Unterschiede siehe [2][3].

Windows XP Media Center Edition

Die Media Center Edition basiert ebenfalls auf der „Professional Edition“ und enthält spezifische Erweiterungen für auf multimediale Inhalte sowie deren Wiedergabe spezialisierte Computer, die in der Regel mit einer TV-Karte ausgestattet sind. Ein Merkmal ist die Möglichkeit der vereinfachten Bedienung durch die Darstellung auf einem normalen Fernsehapparat und die Steuerung mit einer Fernbedienung. Microsoft versuchte damit erstmals, die Lücke zwischen einem reinem Computer und einer Medienzentrale für das Wohnzimmer zu schließen. Windows XP Media Center Edition erfuhr 2003 die erste Aktualisierung, die letzte XP-Version ist die Media Center Edition 2005. Während die erste Version der Windows XP Media Center Edition nur im Paket mit entsprechenden Computern vertrieben und nicht als Einzelprodukt verfügbar war, sind die aktualisierten Fassungen auch einzeln über den Vertriebskanal System Builder zu erwerben. Seit der letzten Version können Endbenutzergeräte wie z. B. DVD-Recorder, die Xbox 360 von Microsoft und weitere über eine Netzwerkverbindung mit dem Betriebssystem kommunizieren. Dafür ist in diesen Endgeräten ein Windows XP Media Center Edition als „embedded Version“ oder ein zur Media Center Edition kompatible Benutzerschnittstelle implementiert.

Windows XP Tablet PC Edition

Die Tablet PC Edition basiert auf der Professional Edition und enthält spezifische Erweiterungen für auf Stifteingabe optimierte Notebooks, die über ein im Bildschirm integriertes Grafiktablett verfügen (Tablet PCs). Ein Merkmal ist die Unterstützung handgeschriebener Notizen und die Bildschirmrotation. Diese Version wird zusammen mit entsprechenden PCs verkauft und ist nicht separat erhältlich. Zu erwähnen ist auch die Handschriftenerkennung, die die Handschrift des Benutzers erlernt und das handgeschriebene Wort direkt in elektronische Schrift übersetzt.

Windows XP Embedded

Windows XP Embedded wird primär im industriellen Umfeld, aber auch in medizinischen Geräten, Geldautomaten oder für Kassenterminals eingesetzt, seltener in Haushalts- und Unterhaltungselektronik oder in Voice-over-IP-Komponenten. Diese Version basiert ebenfalls auf der Professional Edition.

Windows XP 64-Bit Edition

Windows XP 64-Bit Edition ist eine 64-Bit-Version, die ausschließlich für Intel Itanium-Prozessoren entwickelt wurde und daher nicht verbreitet ist. Sie ist weitgehend identisch zu Windows XP Professional x64, sollte aber nicht mit dieser verwechselt werden.[4] Es sind zwei Versionen erschienen. Die erste Version, auf dem Windows XP-Kernel basierend, wurde zeitgleich neben den 32-Bit-Versionen von Windows XP am 25. Oktober 2001 veröffentlicht.[5] Die zweite Version basiert auf dem Kernel des Windows Server 2003 und unterstützt Itanium 2-Prozessoren und wurde am 28. März 2003 veröffentlicht.[6] Anfang Januar 2005 stellte Microsoft den Support für die Windows XP 64-Bit Edition ein.[7]

Windows XP Professional x64 Edition

Die Windows XP „64-Bit Edition“ (Codename „Anvil“) ist eine Version, die ausschließlich für Prozessoren mit AMD64- oder Intel-64-Erweiterung entwickelt wurde. Sie läuft nicht auf 64-Bit-Prozessoren anderer Hersteller und ist ähnlich zu Windows XP Professional, bis auf die Tatsache, dass sie auf dem Kernel von Windows Server 2003 basiert und somit eine modernere Basis (NT 5.2) besitzt. Die x64-Edition erschien am 25. April 2005.[8] Im Zusammenspiel zwischen Prozessor und Betriebssystem kann auch eine konventionelle 32-Bit-Software – über den Windows on Windows 64-x86-Emulator (WOW64) – ausgeführt werden. Somit ist es nicht notwendig, dass auszuführende Programme als 64-Bit-Versionen vorliegen müssen. Dieses Verfahren der x64-Prozessoren wird Mixed-Mode genannt – dem gleichzeitigen Ausführen von 64- und 32-Bit-Software auf einem Prozessor. Für die einwandfreie Funktion der Hardware werden 64-Bit-Gerätetreiber vorausgesetzt. Die Treiber werden in der Regel vom Hardware-Hersteller für das Betriebssystem her- und bereitgestellt. Besonders zu beachten ist, dass sämtliche Programme auf 16-Bit-Basis unter Windows XP x64 nicht funktionieren. Dies betrifft alle Programme, die – teilweise oder komplett – für MS-DOS oder Windows 3.x entwickelt worden sind.

Die Vorteile der 64-Bit-Architektur (gegenüber der 32-Bit-Architektur) von Windows XP sind:

  • bis zu 16 TB virtueller Speicher (max. 4 GB unter 32-Bit)
  • bis zu 512 TB Auslagerungsdateien (max. 16 TB unter 32-Bit)
  • bis zu 128 GB Auslagerungsspeicher (max. 470 MB unter 32-Bit)
  • bis zu 128 GB Nicht-Auslagerungsspeicher (max. 256 MB unter 32-Bit)
  • bis zu 1 TB Systemcache (gegenüber max. 1 GB unter 32-Bit)
  • bis zu 128 GB Arbeitsspeicher (gegenüber 4 GB RAM unter 32-Bit); bei mehr als 4GB ist jedoch der Ruhezustand nicht mehr nutzbar.[9]
  • speziell entwickelt für die Simultanverarbeitung von bis zu zwei 64-Bit-Prozessoren

Das aktuelle Service Pack für Windows XP Professional x64 ist das Service Pack 2 (NT 5.2) vom 12. März 2007. Die Service Packs der Windows XP 32-bit Editionen sind nicht kompatibel. Microsoft plant mit Stand Juni 2008 keine weiteren Service Packs.

Windows XP Starter Edition

Für den Vertrieb in finanziell weniger starken Regionen und Entwicklungsländern gibt es die funktional stark eingeschränkte Windows XP Starter Edition. Sie ist beispielsweise auf maximal drei Anwendungen zur gleichen Zeit mit maximal je drei Fenstern, niedrige Bildschirmauflösungen, maximal 256 MB Arbeitsspeicher und 40 GB Festplattenspeicher beschränkt und ermöglicht nicht die Einrichtung von lokalen Netzen oder Benutzerkonten.

Windows Fundamentals for Legacy PCs

Windows Fundamentals for Legacy PCs (Windows FLP) ist ein Betriebssystem/Thin Client, das basierend auf Windows XP Embedded[10] für ältere und weniger leistungsstarke PC optimiert wurde. Die Codenamen waren „Eiger“ und „Mönch“. Microsoft wollte mit dieser Version grundlegende Dienste auf älteren Computern zur Verfügung stellen. Es wurden viele Kerndienste des Service Packs 2 für Windows XP übernommen, beispielsweise die Windows-Firewall, Gruppenrichtlinienverwaltung, automatische Aktualisierungen und andere Verwaltungssysteme. Es wurde speziell für Büroanwendungen und für die Fernverbindung (Remote Desktop) optimiert. Windows FLP kann leicht zu einer Diskless-Arbeitsstelle umgebaut werden. Diese Version wird ausschließlich an Kunden mit „Microsoft Software Assurance“ (Volumenlizenz) abgegeben.

Anders als in den vorherigen Windows-NT-Versionen gibt es keine Server-Variante von Windows XP. Die Serverprodukte zu Windows XP sind in der separaten Windows-Server-2003-Produktfamilie zusammengefasst. Die einzelnen Server-Versionen gliedern sich dabei in Standard Edition, Enterprise Edition, Datacenter Edition, Web Edition und Small Business Server, wobei die Datacenter Edition ausschließlich als OEM-Lizenz in Verbindung mit entsprechender Hardware erhältlich ist.

Neuerungen

Mit Windows XP wollte Microsoft die Benutzerfreundlichkeit des Betriebssystems erhöhen. Im Gegensatz zu älteren Heimanwender-Betriebssystemen von Microsoft basiert Windows XP auf einem Windows-NT-Kern. Dieser Wechsel sollte für eine verbesserte Stabilität sorgen. Zudem wurde Augenmerk auf die Verbesserung der Sicherheit gelegt. (Die mit einem [M 1] gekennzeichneten Elemente waren bereits unter Windows ME verfügbar, nicht jedoch unter Windows 2000.)

Benutzeroberfläche Luna

Die für Benutzer auffälligste Neuheit in Windows XP ist die Benutzeroberfläche „Luna“, die im Auslieferungszustand eine buntere und verspieltere Desktop-Oberfläche bietet als bei älteren Windowsversionen; wahlweise steht auch eine leicht modifizierte Version der Oberfläche aus Windows 2000 zur Verfügung („klassische Darstellung“). Die „Luna“-Oberfläche enthält auch das Standard-Schreibtischmotiv Bliss, ein Bild einer grünen Wiese unter blauem Himmel.

Erweiterung des Startmenüs

Das Startmenü wurde erweitert: So ist es in Windows XP in zwei statt bisher einer Spalte angeordnet. Während in der linken Spalte die zuletzt benutzten Programme angezeigt werden, bietet es rechts zusätzliche Einträge, etwa zum „Arbeitsplatz“ oder zu Benutzerordnern wie dem Ordner „Eigene Dateien“ oder „Eigene Musik“. Neu ist dort auch ein Link zu den eingerichteten „Netzwerkverbindungen“ sowie eine Schaltfläche zum Einstellen von „Programmzugriff und -standards“.

Ausbau der Funktionen des Windows-Explorers

Im Windows-Explorer wurden Funktionen zur Unterstützung von digitaler Fotografie erweitert. So wird nun z. B. die Windows Bild- und Faxanzeige mitgeliefert, mit der gängige Bildformate geöffnet und rudimentär bearbeitet werden können. Auch ist die Bildanzeige als Bildschirmpräsentation ohne Zusatzsoftware möglich.[M 1] Auch Musikdateien werden besser unterstützt: Die so genannten ID3-Tags, die Informationen wie z. B. Interpret, Titel usw. in der Musikdatei speichern, werden im Explorer angezeigt und können über das Eigenschaftenmenü direkt bearbeitet werden. Der Explorer beinhaltet nun auch eine einfache Funktion zum Brennen von CDs. Software von Drittanbietern ist insoweit nicht mehr notwendig. Auch kann der Explorer ZIP-komprimierte Dateien erstellen und verwalten.[M 1]

Einführung einer Systemwiederherstellung

Die Systemwiederherstellung[M 1] ist eine Funktion, welche es dem Benutzer mit Hilfe sogenannter Wiederherstellungspunkte ermöglicht, das System in Hinsicht auf System- und Konfigurationsdateien in einen früheren Zustand zurückzuführen. Dies soll vor allem bei fehlgeschlagenen Treiber- oder Software-Installationen weiterhelfen.

Integration verschiedener Kompatibilitätsmodi für ältere Anwendungen

Windows XP enthält auch Kompatibilitätsoptionen für Anwendungen, die für ältere Windowsversionen geschrieben wurden. Diese Funktion wurde zwar bereits mit dem Service Pack 2 unter Windows 2000 eingeführt, muss dort nach der Service Pack-Installation aber erst im System registriert werden und steht nur Administratoren zur Verfügung.[11] Unter Windows XP steht sie standardmäßig zur Verfügung und kann für jede Anwendung einzeln festgelegt werden.

NTFS für Privatanwender

Während die Windowsversionen für Privatanwender bisher lediglich das Laufwerksdateisystem FAT verwenden konnten, kommen für Privatanwender einige der unter Windows NT/2000 bekannten Funktionen des NTFS-Dateisystems hinzu. Das sind beispielsweise Dateigrößen über 4 GB, Metadaten-Journaling, Datenträgerkontingente oder eine zuverlässigere und einfachere Datenträgerkomprimierung als DriveSpace (Windows 9x) bzw. Doublespace (DOS). Einige NTFS-Funktionen sind in der Homevariante allerdings nicht nutzbar, so etwa die Verschlüsselung und standardmäßig (d. h. ohne Fremdsoftware im laufenden Betrieb[12]) die Vergabe von Dateizugriffsberechtigungen.

Diverses

Die Windows Firewall wurde neu eingeführt. Sie dient dem Schutz gegen Internetangriffe und wurde mit dem Service Pack 2 stark erweitert. Die Funktion „Schneller Benutzerwechsel“ erlaubt es nun, dass mehrere Benutzer gleichzeitig angemeldet sind. Zwischen diesen kann dann besonders schnell gewechselt werden. Windows XP ermöglicht die Fernwartung über Terminal Services (Remote Desktop Protocol). Die Möglichkeiten, das System per Kommandozeile zu verwalten, wurden vereinheitlicht und erweitert. Zudem wurde die Kantenglättung für Schriften (ClearType) eingeführt.

Support und Aktualisierung

Microsoft bietet mit der Herausgabe seiner Produkte wie Windows XP befristeten Support an.[13] Bei der Befristung wird nach dem Anwender (z. B. Privatanwender) und nach Phasen unterschieden. Microsoft unterscheidet zwei Phasen:

Den bis zu zwei- oder fünfjährigen Mainstream Support und den bis zu fünfjährigen Extended Support. Mit dem 14. April 2009 ging die Produktunterstützung von Windows XP vom Mainstream- in den Extended Support über. Dieser Supportzyklus beinhaltet auch Aktualisierungen, die bis zum 8. April 2014 erfolgen. Sie werden in bestimmten Zeitabständen zusammengefasst und als Service Pack bereitgestellt. Diese Service Packs können auch neue Funktionen enthalten, die nicht einzeln installierbar sind, wie beispielsweise die verbesserte Firewall im Service Pack 2. Microsoft stellte für Windows XP bisher 3 Service Packs zur Verfügung. Aktualisierungen nach Veröffentlichung des letzten Service Packs werden in der Regel am Patch Day veröffentlicht. Bei der Aktualisierung kann zwischen automatischer und manueller Einspielung unterschieden werden. Für Geschäftskunden werden auch nach April 2009 kostenpflichtige Serviceverträge (Support für Fehlerbehebungen) angeboten.[14][15]

Aktualisierungen von Windows XP Home und Professional für x86-Prozessoren

Titel Datum[16] Supportende[16] Bemerkungen
RTM 25. Oktober 2001 30. August 2005
Service Pack 1 (SP1) 30. August 2002 10. Oktober 2006
Service Pack 1a (SP1a) 3. Februar 2003 10. Oktober 2006 Entfernung der Java Virtual Machine
Service Pack 2 (SP2) 17. September 2004 13. Juli 2010 Schwerpunkt auf Systemsicherheit
Service Pack 3 (SP3) 21. April 2008 8. April 2014

Hotfixes

Wie bei Computersystemen üblich, werden häufig Sicherheitslücken und Fehler entdeckt, die oft schon kurz nach dem Bekanntwerden von Angreifern direkt (z. B. Cracker) oder indirekt (z. B. Virenprogrammierer) ausgenutzt werden, um anfällige Systeme für eigene Zwecke zu missbrauchen, anderweitig zu manipulieren oder außer Funktion zu setzen.

Um Benutzern das Installieren entsprechender Sicherheitsaktualisierungen zu erleichtern, stellt der Hersteller seit Windows ME eine Funktion zur automatischen Aktualisierung per Internet zur Verfügung. Das erweitert die bisherige Strategie der Verbreitung von Service Packs und Hotfixes durch manuelles Herunterladen. Der automatische Prozess erleichtert und erhöht die Verteilung entsprechender Aktualisierungen und kann in vier Stufen angepasst werden (Bestätigung des Downloads, Bestätigung der Installation, vollautomatisch oder deaktiviert).

Die Updates können aber auch zwangsweise eingespielt und aktiviert werden, denn die konfigurierbaren Update-Stufen gelten nicht für den Update-Dienst selbst, was viele Benutzer überrascht.[17] Das gleiche gilt nach den Lizenzbedingungen für die integrierte Digitale Rechteverwaltung.

Service Pack 1

Das Service Pack 1 für Windows XP, das vor allem alle bis dahin veröffentlichten Sicherheitspatches in einem einzelnen Paket vereinte, wurde am 9. September 2002 veröffentlicht. Hardwareseitig kamen der standardmäßige Support von Festplattengrößen jenseits von 137 GB sowie die uneingeschränkte Nutzung der USB-2.0-Schnittstelle hinzu.

Microsofts Unterstützung für Windows XP mit SP1 oder SP1a lief zum 10. Oktober 2006 aus. Seit diesem Datum liefert Microsoft für Windows XP ohne Service Pack keinerlei Sicherheitsaktualisierungen mehr aus.[18]

Service Pack 2

Das Service Pack 2 wurde am 9. August 2004 öffentlich verfügbar gemacht und zielte vor allem auf eine verbesserte Systemsicherheit ab. Ursprünglich sollte das Service Pack 2 schon im Juni 2004 von Microsoft herausgegeben werden, es stellte sich aber heraus, dass noch einige Fehler zu beheben waren, was die Veröffentlichung um zwei Monate verzögerte. Zum ersten Mal fügte Microsoft mit einem Service Pack Windows XP neue Funktionen hinzu, wie etwa eine überarbeitete Windows Firewall, die Unterstützung für die Datenausführungsverhinderung, mehr Software zur Unterstützung drahtloser Netze und einen Pop-up-Blocker für den Internet Explorer 6.0, der nach dem Aufspielen des Service Packs ebenfalls aktualisiert wird und in der Version 6.0 SP2 vorliegt. Durch das neu hinzugekommene „Sicherheitscenter“ können eine Vielzahl von Personal Firewalls und Antivirenprogrammen überwacht, indem Hersteller dieser Programme die mit diesem Service Pack neu eingeführten APIs benützten, und die Funktion „automatische Updates“ eingerichtet werden. Microsoft unterstützte das Service Pack 2 bis zum 13. Juli 2010.[19]

Service Pack 3

Das Service Pack 3, das zugleich das letzte für Windows XP sein soll, sollte am 29. April 2008 veröffentlicht werden. Es gab jedoch ein Kompatibilitätsproblem mit Microsofts Dynamics Retail Management System (RMS), sodass es erst am 6. Mai über das Microsoft Download Center und Windows Update verfügbar wurde.[20] Die Nutzer von Microsofts kostenpflichtigem MSDN sowie Nutzer mit Volumenlizenzverträgen hatten schon vorab die Möglichkeit, sich das Service Pack 3 herunterzuladen.

Bei der 313 MB umfassenden Aktualisierungsdatei handelt es sich um eine Sammlung aller Software-Aktualisierungen und Fehlerbereinigungen, die seit dem Erscheinen von Windows XP entwickelt wurde (Bei Download über Windows Update hat das Service Pack eine geringere Größe, da ausschließlich für die laufende Windows-Version benötigte Dateien heruntergeladen werden müssen.) Aus Support-Gründen[21] lässt sich das SP3 nur installieren, wenn mindestens das Service Pack 1 bereits zuvor installiert wurde; die Slipstream-Integration in eine Installationsquelle ist dagegen in jedem Fall möglich. Zusätzlich zu den Aktualisierungen beinhaltet das Service Pack 3 auch einige weitere aktualisierte Programme, wie den Background Intelligent Transfer Service (BITS) 2.5, Windows Installer 3.1, Management-Console (MMC) 3.0 und die Core XML Services 6.0. Programmaktualisierungen des Internet Explorers 7 und Media Players sind nicht enthalten.[22] Das Update erlaubt die Verwendung von Windows XP als Gastsystem in Microsofts Virtualisierungssystem Hyper-V. Ebenfalls enthalten ist eine Clientkomponente für das von Windows Server 2008 bereitgestellte NAP-System.[23] Weiterhin wird nun die Erkennung von „Black-Hole“-Routern unterstützt. Das Sicherheits-Center wartet zusätzlich mit besseren Beschreibungen auf und es wurde ein Windows-Kryptographie-Modul (FIPS) implementiert, das im Kernel-Modus läuft. Nach der Installation des Service Pack 3 verschwindet die Möglichkeit, die Adress-Symbolleiste in die Taskbar einzubinden. Microsoft sah sich nach eigenen Angaben zu diesem Schritt gezwungen, da regulierende Behörden das gefordert hätten.[24] Microsoft empfiehlt, auf die Windows Desktop Search umzusteigen.

Inoffizielle Service Packs

Einige Nutzergruppen stellen die öffentlich verfügbaren Systemaktualisierungen (z. B. Sicherheitsaktualisierungen) gebündelt als sogenannte inoffizielle Service Packs zur Verfügung. Die Verwendung dieser inoffiziellen Service Packs wird von Microsoft nicht unterstützt und birgt die Gefahr einer Infektion, etwa mit Schadprogrammen.

Administrator-Benutzer-Kontext

Verwendet ein Benutzer standardmäßig ein uneingeschränktes Benutzerkonto, so werden alle Programme im Sicherheitskontext eines Administratorkontos ausgeführt. Damit hat auch Schadsoftware (Viren, Würmer, Trojaner, Spyware, Adware usw.) alle Möglichkeiten, Veränderungen am System vorzunehmen. Oftmals werden diese Veränderungen so umgesetzt, dass der Anwender des befallenen Computers diese zunächst nicht bemerkt (z. B. wird eine Schadsoftware als Systemdienst eingerichtet und dann automatisch ständig ausgeführt).

Zur Lösung dieses Problems bietet Windows XP die Möglichkeit, den Computer standardmäßig mit einem eingeschränkten Benutzerkonto zu verwenden.

Zur Markteinführung von Windows XP waren viele Programme allerdings noch nicht speziell für das neue System (Windows 2000, Windows NT) entwickelt worden. Sie stammten von Konzept und Realisierung her oft noch aus Windows-98-Tagen. Daher funktionierten sie oft nicht richtig, wenn der angemeldete Anwender nicht alle Administrator-Berechtigungen hatte. Heutige Programme lassen sich dagegen auch vollständig mit einem „eingeschränkten Benutzerkonto“ benutzen. Für die systemweite Installation von Programmen ist ein Administratorkonto notwendig, da besondere Berechtigungen nötig sind, wenn Teile des Betriebssystems, dessen Konfiguration oder Einstellungen anderer Benutzer modifiziert werden. Auf Administratorenrechte kann bei der Installation eines Programms nur verzichtet werden, wenn das Programm ausschließlich für das Benutzer-Profil des angemeldeten Benutzers installiert wird. Unter Windows XP (auch Windows 2000 und Windows NT) können sehr detaillierte Berechtigungen auf Dateien und weitere Systemobjekte (z. B. Registry-Schlüsseln, Pipes etc.) vergeben werden.

Neben älteren Spielen betraf diese Problematik einige spezialisierte Programme wie etwa „Lexware Quicksteuer 2005“ sowie Schulsoftware.

Aufbau

Für Windows XP wurde das Windows-2000-System für Intel-Prozessoren als Grundlage übernommen. Es sollte darüber hinaus aber auch die alten MS-DOS-basierten Windows-Versionen ersetzen. Daher mussten Möglichkeiten geschaffen werden, weitere ältere, nicht unter Windows NT lauffähige Programme auszuführen und insbesondere kontrollierte Zugriffe von Anwenderprogrammen auf die Grafik zu ermöglichen.

Microsoft hatte die DirectX-Routinen entwickelt, die in das System integriert wurden. Diese ermöglichen die Umgehung der Systemdienste und des Mikrokernels und haben damit einen Direktzugriff insbesondere auf die Grafikhardware. Der Programmierer kann daher Anwendungen, insbesondere Spiele, unabhängig und ohne Geschwindigkeitseinbußen von der eigentlichen Hardware entwickeln.

Win32-Anwendungen Alte
Anwendungen
DOS-
Programme
Win16-
Programme
Spiele etc.
Win32-Anwendungen Andere DLLs Kompatibilitäts-
modus
DOS-
System
Windows on
Windows
Spiele etc. DirectX
Win32 Subsystem (kernel32.dll, user32.dll, gdi32.dll) DirectX
Systemdienste DirectX
Ein-/Ausgabe-
Manager
(Dateisystem,
Netzwerk)
Objektmanager/Security Resource Manager/Processmanager
Local Procedure Call Manager/Virtual Memory Manager

Mikrokernel
Window-
Manager
DirectX
Gerätetreiber Hardware-Abstraktions-Schicht (HAL) Grafiktreiber
Hardware (Prozessor(en), Speicher, Geräte)

Schichten unter Windows XP (vereinfacht)

Eine weitere Ergänzung ist ein Kompatibilitätsmodus genanntes Personality, der bei Bedarf Routinen aus älteren Systemen emuliert. Damit soll das Ausführen von Programmen ermöglicht werden, die an Vorgängerversionen angepasst wurden.

Andere Programme nehmen den vollen Speicherschutz von Windows in Anspruch. Das System ist daher vergleichsweise zuverlässig und, insbesondere im Vergleich mit Windows 98, stabil.

Windows XP formatiert Partitionen, wie schon Windows 2000, standardmäßig mit dem Dateisystem NTFS. Für große Festplatten ist es möglich, die Verwaltung im Modus mit 48-bit-LBA zu aktivieren. Es ist auch in der Lage, mit FAT-Partitionen umzugehen.

Produktaktivierung

Um Software-Piraterie einzudämmen, verwendet Microsoft bei Windows XP erstmals das System der Produktaktivierung. Bei diesem Verfahren tauscht das Betriebssystem im Zuge der Installation bestimmte Daten mit Microsoft aus, bevor eine dauerhafte Verwendung gestattet wird. Die ausgetauschten Daten enthalten vor allem Informationen über die verwendete Hardware. Falls sich diese Daten ändern, zum Beispiel durch Austausch oder Erweiterung von Hardware-Komponenten, kann das Betriebssystem in einigen Fällen eine erneute Aktivierung verlangen.

Die übertragenen Daten enthalten nach Angaben Microsofts[25] einen Hash-Wert der folgenden Merkmale in verschlüsselter Form:

  • Name der Grafikkarte
  • Name der SCSI-Karte
  • Name der IDE-Karte
  • Hardware-Adresse der Netzwerkkarte, MAC-Adresse
  • Größe des Arbeitsspeichers (als Bereiche, wie 0–64 MB, 64–128 MB usw.)
  • Prozessortyp
  • Seriennummer des Prozessors
  • Festplattenbezeichnung
  • Seriennummer der Festplatte
  • Seriennummer des CD-ROM / CD-RW / DVD-ROM
  • Installationsschlüssel (CD-Key)
  • Ländercode

Mittlerweile wurde bekannt, dass bei einer Aktivierung bestimmter Notebooks, deren Hardware nicht ohne weiteres geändert werden kann, nicht alle obengenannten Daten ausgetauscht werden.

Für die Umgehung der Aktivierung gibt und gab es sogenannte Cracks, die geläufigsten darunter waren:

  • bis SP2 das Hilfsprogramm „WPAKill“
  • Übernahme der CD-Keys von Corporate Editions; große Teile wurden mit SP1 gesperrt, ein weiterer Teilbereich mit SP2
  • Veränderung diverser Registry-Einträge
  • gewöhnliche CD-Keys, veröffentlicht auf Serialz-Webseiten
  • gepatchte DLLs; größtenteils mit SP1 und SP2 ausgesperrt

Microsoft versucht außerdem seit geraumer Zeit, durch Studien zu belegen, wie transparent sich die Produktaktivierung verhält und wie sie funktioniert. Der deutsche TÜViT hat die Anonymität des Aktivierungsverfahrens „bestätigt“, wobei TÜViT gerade an entscheidender Stelle nicht selbst nachprüfte, sondern den Angaben seines Auftraggebers Glauben geschenkt hat.[26][27]

Ungültige Seriennummern werden beim Windows Update durch ein ActiveX-Programm namens Windows Genuine Advantage (WGA) zurückgewiesen. Da in alternativen Browsern kein ActiveX unterstützt wird, musste dazu in der Vergangenheit die ausführbare Datei GenuineCheck.exe herunterladen werden. Sie generierte eine Nummer, die im Download Center und bei Windows Updates eingegeben werden musste. Diese Nummer wurde aus der Seriennummer und einem Code, der in den Systemeigenschaften einzusehen ist, errechnet. Diese Methode wurde von Softwarepiraten schnell geknackt, indem der windowseigene Kompatibilitätsmodus genutzt wurde. Dieses Verfahren wurde durch die ausführbare Datei legitcheck.hta ersetzt, die manuell heruntergeladen und ausgeführt werden muss. Mit ihr entfiel die manuelle Eingabe einer Nummer.

Kritik

Wie andere Microsoft-Produkte steht auch Windows XP unter der Kritik, durch den Kauf werde ein „Quasi-Monopolist“[28] unterstützt. Tatsächlich ist die Dominanz von Windows auf dem Heimcomputer-Betriebssystem-Markt unübersehbar, so erfordern viele Anwendungsgebiete Microsoft-Produkte und der Einsatz von Windows XP oder anderer Windows-Betriebssysteme ist dort – zumindest sekundär – zwingend.[29][30]

Gerade Windows XP integrierte viele Anwendungen, die bisher durch andere Anbieter bereitgestellt worden waren, und wurde dafür stark kritisiert und teilweise streng beobachtet. Solche Anwendungen sind zum Beispiel Mediaplayer (Windows Media Player),[31] Instant Messenger (Windows Messenger) oder die enge Bindung an das Microsoft-Passport-Netzwerk, das in der Fachwelt teilweise als ein Sicherheitsrisiko und eine potentielle Bedrohung der Privatsphäre angesehen wird.[32][33] Das wird ebenso als eine Fortführung von Microsofts traditionell wettbewerbsbeschränkendem Verhalten angesehen.

Obwohl die jüngste Kritik vor allem diese drei Programme im Blick hatte, waren auch in früheren Windows-Versionen – beispielsweise Windows 95 – schon Komponenten so in das System integriert, dass sie mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr trennbar waren (Unmöglichkeit der Deinstallation) und laut Microsoft auch überhaupt nicht mehr getrennt werden konnten. Vor allem der Webbrowser (Internet Explorer, siehe auch Browserkrieg) fiel dabei oft in Kritik, aber auch der graphische Dateimanager (Windows Explorer) oder der TCP/IP-Stack.

Microsoft argumentiert zudem, dass solche Systemwerkzeuge nicht mehr Spezialanforderungen bedienen, sondern in den Bereich allgemeinen Interesses gerückt seien und damit ihre Existenzberechtigung als allgemeine Komponenten des Betriebssystems verdienen würden. Als Bestätigung dieser Auffassung findet sich zudem fast kein anderes Betriebssystem, das nicht ebenfalls Systemwerkzeuge integriert hat.

Ebenso werden Neuentwicklungen für Windows von Microsoft teilweise nur für neuere Windows-Betriebssysteme verfügbar gemacht, obwohl diese technisch auch für ältere Windows-Versionen möglich wären, zum Beispiel DirectX oder die .NET-Laufzeitumgebung. Andererseits gibt es keinen Hersteller von Betriebssystemen, der Ergänzungen und Erweiterungen stets für alle älteren Versionen herausgibt. Apple beispielsweise unterstützt stets nur die aktuelle und die vorangegangene Version von Mac OS X.

Microsoft erfüllte manchmal nur notdürftig Gerichtsanordnungen bezüglich gebündelter Software durch Veröffentlichung von speziellen Downgrades oder Versionen ohne den betreffenden Software-Teil. Es wird dabei kritisiert, dass Microsoft diese Komponenten häufig nicht vollständig entfernt hat, auch wenn das technisch möglich gewesen wäre. Microsoft rechtfertigte diesen Schritt mit der Tatsache, dass Schlüsselfunktionen von Windows von dieser Software abhängen würden, so das HTML-Hilfesystem oder die Windows-Schreibtischoberfläche (Desktop).

Ein weiterer Kritikpunkt an Windows XP und seinen Komponenten ist die Übermittlung von Daten an den Hersteller. Windows XP sendet regelmäßig Daten an Microsoft. Laut Microsoft handelt es sich dabei um Daten, deren Art veröffentlicht ist, Kritiker bezweifeln das jedoch. Keine Studie überprüfte bisher, welchen Inhalt diese in verschlüsselter Form übertragenen Datenpakete tatsächlich haben. Kritiker befürchten, dass kaum nur die Daten übermittelt werden, die Microsoft offiziell angibt; dafür seien die Pakete nach der Meinung mancher zu groß. Gegen eine Darstellung des Spiegels und des Heise-Verlags[34] im Jahre 2002, dass beispielsweise der Windows Media Player die genutzten Medieninhalte an Microsoft-Server übermittle, protestierte Microsoft nicht öffentlich.

Windows XP wurde seit seinem Erscheinen häufig mit dem freien Betriebssystem Linux verglichen. Es wurde argumentiert, dass die Anforderungen an die Hardware zu hoch und die von Microsoft herausgegebenen Mindestanforderungen unrealistisch für ein produktives Arbeiten seien. Heute hat die Hardware-Entwicklung diese Aussage eingeholt, da auch preisgünstige Rechner genügend Leistung bringen. Tatsächlich wird daher neben Linux auch Windows XP auf vielen Netbooks eingesetzt, auf denen der Windows-XP-Nachfolger Vista wegen dessen höherer Hardware-Anforderung nicht brauchbar wäre.

Ein Kuriosum ist, dass Windows XP bei der Installation in manchen Fällen noch ein Diskettenlaufwerk voraussetzt, beispielsweise bei der Installation auf einer SATA-Festplatte, wenn das BIOS des Rechners keinen Modus für IDE-Kompatibilität bietet. Die Installations-CD beinhaltet für diese Festplatten noch keine generischen Treiber.[35] Für Rechner ohne Diskettenlaufwerk ist dann eine angepasste Installations-CD oder der Nachkauf eines geeigneten Diskettenlaufwerks erforderlich.

Heutige Nutzung

Windows XP erreicht trotz des allgemeinen Verkaufsstopps im Dezember 2008 bis März 2011 einen Marktanteil von 48 % und war damit weiter verbreitet als Windows Vista mit 14 % und Windows 7 mit 30 % (Stand: März 2011).[36] Seit April 2011 hat Windows 7 mit ca. 40 % Windows XP mit nunmehr ca. 39% im Marktanteil überholt.[37] Der Marktanteil von Windows Vista geht weiter zurück und liegt nur noch bei ca. 12 %. Ursprünglich wollte Microsoft die Auslieferung im Januar 2008 stoppen, da aber der Nachfolger Microsoft Windows Vista zu hohe Hardwareanforderungen an preisgünstige und mobile Rechner stellte, verlängerte der Konzern die Auslieferung bis zum 30. Juni 2008. Für Subnotebooks und Netbooks wurde Windows XP sogar bis 2010 ausgeliefert, um dieses Marktsegment nicht kampflos an Konkurrenten abzutreten.[38] Heute wird mit vielen Subnotebooks und Netbooks aber bereits die aktuelle Version Windows 7 ausgeliefert.

Systemvoraussetzungen

Die Systemvoraussetzungen für Windows XP Home und Professional Edition werden wie folgt angegeben:[39]

Minimale Voraussetzungen Empfohlene Voraussetzungen
Prozessor Pentium 233 MHz Pentium 300 MHz oder höher
Arbeitsspeicher 64 MB RAM 128 MB RAM oder höher
Grafikkarte und Monitor Super VGA (800 x 600 Pixel) oder höher
freier Festplattenspeicher 1,5 GB oder höher
(zusätzlich maximal 1765 MB für die Installation von SP3[40])
Laufwerke CD-ROM-Laufwerk oder DVD-Laufwerk
Eingabegeräte Tastatur. Maus oder kompatibles Zeigegerät
Sound Soundkarte. Lautsprecher oder Kopfhörer

Dabei ist zu beachten, dass diese Voraussetzungen für eine grundlegende Installation ohne zusätzliche Programme und sonstige Patches gelten.

Literatur

  • Günter Born: Microsoft Windows XP Home Edition: Das Handbuch. Microsoft Press Deutschland, 2005, ISBN 3-86645-113-X.
  • Robert Ott, Chris Kapfer: Microsoft Windows XP im Überblick: Alles, was man wissen muss. Microsoft Press Deutschland, September 2005, ISBN 3-86063-545-X.
  • David A. Solomon, Mark E. Russinovich: Microsoft Windows Internals: Windows 2000, Windows XP und Windows Server 2003. Microsoft Press Deutschland, August 2005, ISBN 3-86063-977-3.

Weblinks

 Commons: Microsoft Windows XP – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. a b c Die mit [M 1] gekennzeichneten Elemente waren bereits unter Windows ME verfügbar, nicht jedoch unter Windows 2000.

Einzelnachweise

  1. a b Windows XP to Take the PC to New Heights. In: Microsoft News Center. Microsoft, 24. August 2001, abgerufen am 23. Oktober 2011.
  2. Microsoft TechNet: Differences with Windows XP Home Edition
  3. Vergleich Windows XP Home – Professional
  4. Microsoft TechNet: Windows XP 64-Bit
  5. Microsoft Unveils Plans for 64-Bit Windows Platform. Abgerufen am 13. Januar 2011.
  6. Microsoft Releases Windows XP 64-Bit Edition Version 2003 to Manufacturing. Abgerufen am 13. Januar 2011.
  7. Microsoft stellt Windows XP für die 64-Bit-CPU Itanium ein. Abgerufen am 13. Januar 2011.
  8. Microsoft Raises the Speed Limit with the Availability of 64-Bit Editions of Windows Server 2003 and Windows XP Professional. PressPass. Microsoft (Januar 5, 2005). Abgerufen am 21. Februar 2009.
  9. Microsoft Article 888575 You cannot put a computer that has more than 4 GB of memory into hibernation in Windows XP, in Windows Server 2003, in Windows Vista, or in Windows Server 2008; siehe http://support.microsoft.com/kb/888575/en-us (abgerufen am 3. Oktober 2009)
  10. Windows Fundamentals for Legacy PCs is based on the Windows XP Embedded Service Pack 2 (SP2) operating system. (abgerufen am 20. Februar 2010)
  11. Hilfeseite von Activenetwork
  12. Die Onlineseite der PC-Welt beschreibt, dass Zugriffsrechte zwar in NTFS implementiert sind, in der Homevariante sind sie aber mit Bordmitteln lediglich im abgesicherten Modus verwendbar, während im Laufenden Betrieb Fremdsoftware erforderlich ist
  13. Microsoft Lifecycle Table
  14. Netzeitung: «Rettet Windows XP»
  15. Lebenszyklus-Produktsupportinformationen: Windows XP Home Edition
  16. a b http://support.microsoft.com/lifecycle/search/default.aspx?alpha=Windows+XP
  17. heise.de: Zwangsweise Aktualisierung für „Windows Update“. Abgerufen am 26. März 2011.
  18. T-Online: Microsofts Unterstützung für Windows XP mit installiertem SP1 oder SP1a läuft zum 10. Oktober 2006 aus (Archivseite vom 9. August 2007)
  19. Microsoft Support Lifecycle (Windows XP)
  20. heise.de: „Service Pack 3 für Windows XP nun auch offiziell zum Download“, 7. Mai 2008
  21. patch-info.de: „Installation des SP3 für Windows XP setzt mindestens SP1 voraus – oder doch nicht?“, 15. März 2008
  22. microsoft.de: „Windows XP Service Pack 3 Overview – Deutsch“, 6. Mai 2008
  23. Informationen zum NAP-Clientstatus im Netzwerkzugriffsschutz
  24. Adresse-Symbolleiste in Service Pack 3 entfernt
  25. Informationen von Microsoft zu den übermittelten Daten
  26. Gutachten zur TÜVit-Studie
  27. Deloitte-&-Touche-Studie zu Produktaktivierung und Datenschutz
  28. heise.de: „Microsoft legt Teile von Passport offen“, 11. Oktober 2002 – letzter Satz: „…Kritikern des „Quasi-Monopols“ von Microsoft…“
  29. heise.de: „Microsoft für schuldig befunden“, 3. April 2000
  30. heise.de: „Ehemaliger Richter im US-Kartellverfahren kritisiert Microsoft“, 21. Juni 2005
  31. heise.de: „Microsofts Mediaplayer-Strategie vor EU-Gericht unter Beschuss“, 25. April 2006
  32. heise.de: „Neue Datenschutzbeschwerde gegen Microsofts Passport“, 16. August 2001
  33. heise.de: „Microsoft muss Passport sicherer machen“, 8. August 2002
  34. heise.de: „Windows Media Player: Ich weiß, was du letzten Sommer geschaut hast.“, 21. Februar 2002
  35. PC-Welt: Windows XP auf SATA-Festplatte installieren vom 1. Mai 2005
  36. „Top 5 Operating Systems on Oct 10“
  37. [1]
  38. Sueddeutsche Zeitung: Totgesagte leben länger
  39. Systemvoraussetzungen für Windows XP (28 April 2005). Abgerufen am 2007–03-12.
  40. Systemvoraussetzungen für Windows XP Service Pack 3. Microsoft (17. September 2010). Abgerufen am 1. Dezember 2010.



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