- Kongorot
-
Strukturformel Allgemeines Name Kongorot Andere Namen - 3,3′-(4,4′-Biphenyldiylbisazo)bis- (4-amino-1-naphthalinsulfonsäure)- Dinatriumsalz (IUPAC)
- Dinatrium-3,3′-((1,1′-biphenyl)- 4,4′-diylbis(azo))bis- (4-aminonaphthalin-1-sulfonat)
- C.I. Direct Red 28
Summenformel C32H22N6Na2O6S2 CAS-Nummer 573-58-0 (Dinatriumsalz) PubChem 11313 Kurzbeschreibung rotbrauner Feststoff mit charakteristischem Geruch [1]
Eigenschaften Molare Masse 696,66 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit löslich in Wasser: 33 g·l−1, löslich in Ethanol, schwerer löslich in Aceton, praktisch unlöslich in Diethylether [2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 350-361d EUH: keine EUH-Sätze P: 201-281-308+313 [4] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Giftig (T) R- und S-Sätze R: 45-63 S: 53-45 MAK keine MAK, da krebserzeugend[5]
LD50 143 mg·kg−1 (Ratte, oral) [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Kongorot gehört, wie auch Methylorange und Methylrot, zur Gruppe der Azofarbstoffe und wird unter anderem als pH-Indikator verwendet. Kongorot schlägt bei pH 3,0–5,2 von blauviolett nach rotorange um und eignet sich daher als Indikator für die Säure-Base-Titration. Aufgrund dieser Eigenschaft setzte sich der Farbstoff beim Färben von Kleidung nicht durch.
Die Strukturformel zeigt ein undissoziiertes Kongorotmolekül. Jedoch wird Kongorot vorwiegend als Dinatriumsalz vertrieben und eingesetzt, bei dem beide Sulfonsäuregruppen (–SO3H) dissoziiert vorliegen. Die Werte der Tabelle beziehen sich ebenfalls auf das Salz.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Kongorot schlägt bei einem pH-Wert von 3,0 bis 5,2 von blauviolett nach rot um. Im Photometer zeigt sich ein Absorptionsmaximum bei ca. 500 nm (pH > 6).
Verwendung
In der Biologie wird Kongorot z. B. bei Fütterungsversuchen verwendet. Einzeller werden mit Hefen, die mit Kongorot gefärbt wurden, gefüttert, wobei man die Aufnahme der Nahrung und die enzymatische Verdauung beobachten kann.
In der Pathologie dient Kongorot zur Darstellung von Amyloidablagerungen, die auf eine Amyloidose hinweisen.[6]
Als Kongopapier bezeichnet man ein Indikatorpapier ähnlich dem Lackmuspapier, bei dem ein Farbumschlag von rot nach blau bei einem PH-Wert von 3,0-5,0 stattfindet. Es dient speziell dem Nachweis von Milchsäure, z.B. in Bakterienkulturen (Kolibakterien), zur Neutralisationsanlyse sowie zum Nachweis von freier Salzsäure.[7]
Einzelnachweise
- ↑ a b Datenblatt Kongorot bei Merck, abgerufen am 19. Juni 2007.
- ↑ a b Gefahrstoffdatenbank der Länder, 19. Juni 2007.
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 573-58-0 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 573-58-0 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 7. April 2011 (JavaScript erforderlich).
- ↑ "Grenzwerte am Arbeitsplatz", Maximale Arbeitsplatz-Konzentrationswerte (MAK-Werte), Biologische Arbeitsstoff-Toleranzwerte (BAT-Werte) und Grenzwerte für physikalische Einwirkungen. Periodisch publiziert von SUVA.ch. PDF-Datei 2011
- ↑ wissenschaft-online.de, Hoffnungsvoller Kontrast, abgerufen am 25. Juni 2007.
- ↑ Kehrer, R. : Die physiologischen und pathologischen beziehungen der weiblichen sexualorgane zum tractus intestinalis und besonders zum magen (1905) (zum Salzsäurenachweis mit Kongopapier).
Weblinks
Kategorien:- Krebserzeugender Stoff
- Stoff mit Verdacht auf reproduktionstoxische Wirkung
- Azobenzol
- Benzolsulfonsäure
- Naphthalin
- Aminobenzol
- Farbstoff
- Indikator (Chemie)
Wikimedia Foundation.