Konrad Zweigert

Konrad Zweigert

Konrad Zweigert (* 22. Januar 1911 in Posen, Deutsches Kaiserreich; † 12. Februar 1996 in Wedel) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war Richter am Bundesverfassungsgericht und Professor für Rechtsvergleichung und Internationales Privatrecht.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Herkunft und Ausbildung

Zweigert entstammte einer Juristenfamilie: Der Vater Erich war Richter und dann bis 1933 Staatssekretär, seine Großväter Oberreichsanwalt im Kaiserreich und sächsischer Justizminister gewesen.[1] Zweigert studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Universität Grenoble, Göttingen und Berlin. 1933 legte er das Erste Staatsexamen und 1937 die Zweite Juristische Staatsprüfung ab.

Wissenschaftliche Tätigkeit

Er entschied sich für eine wissenschaftliche Tätigkeit am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Berlin. Nach der Habilitation an der Universität Tübingen 1946 wurde er dort 1948 ordentlicher Professor, 1956 erhielt er im Zusammenhang mit dem Umzug des Max-Planck-Instituts einen Ruf an die Universität Hamburg. Zweigert war seit 1952 Wissenschaftliches Mitglied und ab 1963 bis 1979 Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht. Von 1967 bis 1978 war er zugleich Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft. [2]

Bekannt ist er auch für seine zusammen mit Hein Kötz verfasste Einführung in die Rechtsvergleichung, welche das Standardwerk auf dem Gebiet der Rechtsvergleichung darstellt.

Zweigert erhielt Ehrendoktorate der Universitäten Uppsala, Paris II und Southampton.[3]

Konrad Zweigert wurde noch Mitglied der Deutsch-französisch Vereinigung von Rechtswissenschaftler.

Richter am Bundesverfassungsgericht

Zweigert war Mitglied der SPD. Er gehörte aufgrund seiner Wahl durch den Deutschen Bundestag (und einer Wiederwahl am 9. Dezember 1955) vom 7. September 1951 bis zum 31. August 1956 dem Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts an. Seine Tätigkeit am Verfassungsgericht übte er neben seinem Ordinariat in Tübingen aus. Einen Amtsnachfolger hatte Zweigert nicht, weil 1956 die Anzahl der Mitglieder der Senate des Bundesverfassungsgerichts von zwölf auf acht reduziert wurde.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ulrich Drobnig: Konrad Zweigert (1911 - 1996), in: Stefan Grundmann, Deutschsprachige Zivilrechtslehrer des 20. Jahrhunderts in Berichten ihrer Schüler, Band 1 (2007), S. 90 [1]
  2. Ulrich Drobnig: Konrad Zweigert (1911 - 1996), in: Stefan Grundmann, Deutschsprachige Zivilrechtslehrer des 20. Jahrhunderts in Berichten ihrer Schüler, Band 1 (2007), S. 92 [2]
  3. Ulrich Drobnig: Konrad Zweigert (1911 - 1996), in: Stefan Grundmann, Deutschsprachige Zivilrechtslehrer des 20. Jahrhunderts in Berichten ihrer Schüler, Band 1 (2007), S. 92 [3]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zweigert — ist der Name von Erich Zweigert (1849 1906), deutscher Jurist und Politiker Erich Zweigert (Staatssekretär) (1879 1947), deutscher Verwaltungsjurist Konrad Zweigert (1911 1996), von 1951 bis 1956 Richter beim Ersten Senat des… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweigert — Zweigert,   Konrad, Jurist, * Posen 22. 1. 1911, ✝ Wedel (Holstein) 12. 2. 1996; Professor in Tübingen (1948) und Hamburg (1956). 1951 56 war er Richter am Bundesverfassungsgericht; 1963 79 Direktor des Max Planck Instituts für ausländisches und… …   Universal-Lexikon

  • Erich Zweigert (Staatssekretär) — Innenminister Gayl, Reichswehrminister Schleicher und Staatssekretär Zweigert (rechts) 1932 Erich Zweigert (* 20. November 1879 in Perleberg; † 1947) war ein deutscher Jurist und Ministerialbea …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bundesverfassungsrichter — Diese Liste enthält alle Personen, die seit seiner Gründung im Jahre 1951 zu Richtern am Bundesverfassungsgericht berufen wurden. Alphabetisch sortiert (Stand April 2008) B Ernst Benda (1925 2009), Richter und Präsident von 1971 bis 1983 Hugo… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Richter am Bundesverfassungsgericht — Diese Liste enthält alle Personen, die seit seiner Gründung im Jahre 1951 zu Richtern am Bundesverfassungsgericht berufen wurden. Alphabetisch sortiert (Stand April 2008) B Ernst Benda (1925 2009), Richter und Präsident von 1971 bis 1983 Hugo… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Richter am deutschen Bundesverfassungsgericht — Diese Liste enthält alle Personen, die seit seiner Gründung im Jahre 1951 zu Richtern am Bundesverfassungsgericht berufen wurden in alphabetischer Darstellung sowie sortiert nach Senaten und Richterstellen. Eine schematische Übersichtsdarstellung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Zw — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • International Encyclopedia of Comparative Law — Die International Encyclopedia of Comparative Law (Abkürzung IECL) ist eine weltweit rechtsvergleichende, englischsprachige Enzyklopädie in 17 Bänden mit besonderem Schwerpunkt im Bereich des Privatrechts. Sie erscheint unter der Schirmherschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Angelsächsischer Rechtskreis — Privatrechtliche Rechtskreise der Welt: angloamerikanische Einteilung Privatrechtliche Rechtskreise Europas Ein Rechtskreis ist eine Gruppe von verwandten …   Deutsch Wikipedia

  • Friesenhahn — Ernst Friesenhahn (* 26. Dezember 1901 in Oberhausen; † 5. August 1984 in Bonn) war ein deutscher Staats und Kirchenrechtler in Bonn. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veröffentlichungen 3 Sekundärliteratur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”