- Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz
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Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz (* 16. Juli 1809 in Seesen; † 14. April 1877 in Wiesbaden) war ein preußischer General der Infanterie.
Leben
Voigts-Rhetz trat 1827 in das 9. Infanterieregiment ein und wurde bereits 1829 Offizier. Zwischen 1833 und 1835 besuchte er die Allgemeine Kriegsschule und wurde dann 1837 zum Topographischen Büro versetzt. 1839 wurde er in den Generalstab kommandiert, wobei er 1841 zum Hauptmann befördert wurde.
Voigts-Rhetz wurde 1844 Vermessungsdirigent und kam dann 1847 als Major in den Generalstab des V. Armee-Korps. In dieser Eigenschaft zeichnete er sich während der Märzrevolution 1848 in Posen aus, wo er den Aufstand unterdrücken konnte. Dabei geriet er jedoch in einen Widerstreit mit dem königlichen Kommissar in Posen, General von Willisen. Er schrieb daraufhin eine Aktenmäßige Darstellung der polnischen Insurrektion (Posen 1848), die Willisen wiederum zu einem Offenen Brief (Berlin 1848) veranlasste, auf den Voigts-Rhetz eine Antwort veröffentlichte (Berlin 1848).
Außerdem schrieb Voigts-Rhetz eine Denkschrift über die politische Stellung der Provinz Posen zur preußischen Monarchie und die nationale Berechtigung ihrer polnischen Bewohner (Berlin 1849).
In den nächsten Jahren war er beim Generalstab des I. und IV. Armee-Korps sowie beim Generalstab tätig. Weitere Schritte seiner militärischen Karriere waren:
- 1852 Chef des Stabs des V. Armee-Korps,
- 1855 Oberst
- 1858 Generalmajor und Kommandeur der 9. Infanteriebrigade
- Januar 1859 Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium
- Juli 1860 Kommandant der Bundesfestung Luxemburg
- 1863 Generalleutnant und Kommandeur der 7. Infanteriedivision
- 1864 Oberbefehlshaber der Bundesgarnison in Frankfurt am Main
Im Deutschen Krieg 1866 wurde Voigts-Rhetz zum Chef des Generalstabs der 1. Armee ernannt (unter Prinz Friedrich Karl von Preußen). In dieser Stellung hatte er wesentlichen Anteil an den Erfolgen bei Münchengrätz, Podol und Ičin sowie insbesondere bei Königgrätz. Nach dem Krieg wurde er zum Generalgouverneur der neuen Provinz Hannover und zum Kommandeur des neu formierten X. Armee-Korps ernannt. Nach der erfolgreichen Organisation der preußischen Verwaltung Hannovers trat er in den Rang eines kommandierenden Generals zurück.
Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 führte Voigts-Rhetz das X. Armee-Korps mit großem Erfolg. Er kämpfte unter anderem in den Schlachten bei Metz, Vionville-Mars-la-Tour (16. August), bei der Einschließung dieser Festung und später an der Loire mit großer Auszeichnung und erhielt eine Dotation in Höhe von 150.000 Talern.
Nach dem Friedensschluss blieb Voigts-Rhetz Kommandierender General des X. Armee-Korps. 1873 nahm er seinen Abschied wegen einer Krankheit.
Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz starb am 14. April 1877 in Wiesbaden.Im Jahre 1889 erhielt das Infanterie-Regiment 79 seinen Namen.
Seine Brüder William und Julius waren ebenfalls Generale der preußischen Armee.
Literatur
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S. 634–35
- Acta Borussica Band 4/I (1848-1858)
- Acta Borussica Band 4/II (1848-1858)
- Acta Borussica Band 5 (1858-1866)
- Acta Borussica Band 6/I (1867-1878)
- Acta Borussica Band 6/II (1867-1878)
- Acta Borussica Band 8/I (1890-1900) (PDF-Datei; 2,72 MB)
- Acta Borussica Band 8/II (1890-1900) (PDF-Datei; 2,19 MB)
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