- Schlacht bei Podol
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Schlacht bei Podol Teil von: Deutscher Krieg Datum 27. Juni 1866 Ort Podol, Böhmen Ausgang Sieg der Preußen Konfliktparteien Preußen
Österreich
Befehlshaber Bose Clam-Gallas Truppenstärke unbekannt 3000[1] Verluste 130 Tote und Verwundete [2] 1.015 Soldaten, 33 Offiziere Deutscher Krieg,
3. Italienischer Unabhängigkeitskrieg (1866)Custozza - Hühnerwasser - Podol - Nachod - Trautenau - Langensalza - Skalitz - Münchengrätz - Gitschin - Königinhof - Schweinschädel - Königgrätz - Dermbach - Kissingen - Mainfeldzug - Frohnhofen - Aschaffenburg - Lissa - Bezzecca - Blumenau - Hundheim - Tauberbischofsheim - Werbach - Helmstadt - Uettingen
Podol war am 26. und 27. Juni 1866 der Schauplatz einer Schlacht des Deutschen Krieges zwischen Preußen und Österreichern.
Nachdem die preußische erste Armee unter General Prinz Friedrich Karl mit rund 97.000 Mann von Görlitz kommend durch das geräumte Sachsen die böhmische Grenze erreicht hatte, rückte sie am 23. Juni parallel zur Elbarmee über Seidenberg und Zittau in langen Heersäulen, ohne auf Widerstand zu treffen, in Böhmen ein. Am 26. und 27. Juni erzwang die erste Armee bei Turnau und Podol den Übergang über die Iser gegen die Truppen des österreichischen I. Korps mit etwa 33.000 Mann unter Eduard Clam-Gallas. Bei Podol kam es zu heftigen nächtlichen Kämpfen zwischen den Österreichern und der Vorhut der Preußen, der 15. Brigade unter General Julius von Bose, in welchem die Österreicher durch das Zündnadelgewehr außerordentliche Verluste erlitten.
Tags darauf konnte sich die erste Armee mit der Elbarmee vereinen, die ihrerseits bei Hühnerwasser gesiegt hatte. Es folgte am 28. Juni die Schlacht bei Münchengrätz.
Verlauf der Schlacht
Die nordösterreichische Armee zog sich vor der heranrückenden preußischen Ersten Armee beständig zurück. Dabei suchte der Oberbefehlshaber Ludwig von Benedek, nach einem geeigneten Ort für eine Verteidigungsstellung. Die Iser schien sich hierfür anzubieten, speziell der Ort Podol, da die Steinbrücke stark genug für die militärischen Einheiten war.
Das Kommando über die österreichischen Streitkräfte lag in den Händen des Kommandanten des I. Korps, Clam-Gallas, der nicht in der Lage war, das Heranrücken der preußischen Soldaten lückenlos zu überwachen. Zum Schutz Podols wurden nur zwei unterbesetzte Kompanien aufgestellt. Die Haupttruppen von Clam-Gallas wussten weder, wo sich die Preußen befanden noch an welcher Stelle sie den Fluss überqueren würden und zogen sich weit ins Hinterland des Flusses zurück.
Die heranrückende 8. Division unter Generalleutnant von Horn griff Podol am Nachmittag des 26. Juni an. Oberst Bergou, Stabschef der österreichischen „Eisernen Brigade“ (so genannt wegen ihrer Erfolge im Krieg mit Dänemark) zog einen Teil seiner Truppen rasch nach Podol; in der Zwischenzeit jedoch hatte die preußische Infanterie eine seichte Furt in der Nähe der Stadt ausfindig gemacht und begann den Fluss zu überqueren. Als die österreichische Infanterie eintraf, hatte die preußische Vorhut der 15. Brigade unter von Bose Podol bereits fast vollständig genommen.
Bei dem folgenden Feuergefecht erlitt die preußische Infanterie Verluste durch die österreichischen Lorenzgewehre, die eine größere Reichweite hatten. Als sich die Preußen etwas zurückzogen, bildeten die österreichischen Kommandanten aus ihren Reihen Kolonnen: die österreichischen Angriffskolonnen waren die dichteste Formation dieser Art in Europa. Der Angriff der Kolonnen scheiterte jedoch an den preußischen Dreyse-Zündnadelgewehren, mit denen die Österreicher reihenweise niedergemäht wurden.
Bis in die Nacht trafen weitere österreichische Infanterieeinheiten ein. Es wurden weitere Gegenangriffe geplant; doch die Dunkelheit und die Schlagkraft der Zündnadelgewehre hielten den österreichischen Stab von einem Angriff auf den preußischen Brückenkopf ab. Schließlich setzten sie ihren Rückzug südwärts fort.
Literatur
- Heinz Helmert; Hans-Jürgen Usczeck: Preussisch-deutsche Kriege von 1864 bis 1871 - Militärischer Verlauf, 6. überarbeitete Auflage, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1988, ISBN 3-327-00222-3
Einzelnachweise
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