Kreis Delvina

Kreis Delvina
Lage des Kreises Delvina
Blick von Saranda in die Berge Delvinas

Der Kreis Delvina (albanisch: Rrethi i Delvinës) ist einer der 36 Verwaltungskreise Albaniens. Der Kreis mit einer Fläche von 367 km² gehört zum Qark Vlora und liegt im Süden Albaniens. Mit nicht einmal ganz 11.000 Einwohnern (2005, Schätzung) ist er der bevölkerungsärmste Kreis des Landes. Benannt wurde der Kreis nach dem Hauptort Delvina.

Der Kreis Delvina liegt im Hinterland von Saranda, von der Meeresküste durch einen Hügelzug begrenzt und vom Drinostal durch den Gebirgszug Mali i Gjerë geschieden. Im Südwesten des Kreises liegt eine weite Ebene. Stark hügelig bis gebirgig sind der Norden und der Osten. Der Fluss Bistrica quert den Kreis von Osten nach Westen.

Beinahe die Hälfte der im Bezirk Delvina lebenden Menschen zählt sich zur griechischen Minderheit. 18 von insgesamt 37 Dörfern im Bezirk sind noch mehrheitlich von Griechen bewohnt.[1] Viele der Griechen und Albaner, darunter insbesondere die Jungen, sind seit dem Ende des Kommunismus aus wirtschaftlichen Gründen nach Griechenland ausgewandert: in zehn Jahren mehr als 40 Prozent der Bevölkerung. Der ganze Bezirk leidet unter diesem Bevölkerungsschwund.

Neben dem Staat gibt es kaum Arbeitgeber. Auch vom boomenden Tourismus in Saranda konnte der Kreis, der nicht ans Meer grenzt, noch nicht direkt profitieren. Berühmt ist die Karstquelle Syri i Kaltër (Blaues Auge), die vielen Ausflüglern als kühle Oase dient. Kulturhistorisch bedeutsam ist die Kirche Shën Kollë (St. Nikolaus) in Mesopotam, die von einigen Historikern als älteste bestehende byzantinische Kirche Albaniens bezeichnet wird, während andere sie als Bau aus dem späten 13. Jahrhundert datieren. Nicht unweit davon finden sich auf einem Hügel beim Dorf Finiq die Überreste der antiken Stadt Phoinike.

Gemeinden

Städte: Delvina
Gemeinden: Finiq, Mesopotam, Vergo

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Stoppel: Rechte und Schutz der nationalen Minderheiten in Albanien. K&B, Tirana 2003, ISBN 99927-777-9-6.

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