- Kreis Lezha
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Der Kreis Lezha (albanisch: Rrethi i Lezhës) ist einer der 36 Verwaltungskreise Albaniens. Benannt ist er nach dem Hauptort Lezha und gehört zum Qark Lezha. Der Kreis hat eine Fläche von 473 km² und 99.843 Einwohner (2007).[1] Rund drei Viertel der Bewohner bekennen sich zum Katholizismus.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Kreis Lezha liegt im Nordwesten Albaniens an der Küste der Adria und in den östlichen Ausläufern der Berge der Mirdita. Im Süden bildet der Fluss Mat die Grenze, im Norden bestimmt der Drin die Landschaft. Der Osten des Kreises ist stark hügelig und zum Teil sehr abgeschieden. Östlich von Lezha und ganz im Nordosten erreichen die Hügel eine Höhe von 1.170 m (Maja e Velës) resp. 1.171 m.
Bei Lezha dringen die Hügel fast bis ans Meer vor. Ansonsten ist die Küstenebene mehrere Kilometer tief. Von Lezha nach Nordwesten verlaufen entlang der Adriaküste parallel zwei lange, schmale Hügelketten, die jeweils fast 400 m aus der Ebene steigen. Nördlich von Lezha liegt der südliche Teil der fruchtbaren Zadrima-Ebene, die sich bis zum heutigen Hauptflussarm des Drin und somit fast bis nach Shkodra erstreckt.
Quer durch die Zadrima fließt von Norden nach Süden der kleine Nebenarm des Flusses Drin (Drini i Lezhës), der sich bei Lezha einen Durchgang zwischen den nordalbanischen Bergen und dem zuvor erwähnten Hügelzug am Meer geschaffen hat. Westlich von Lezha liegt das Feuchtgebiet Kune-Vain mit der Drin-Mündung, zahlreichen Lagunen und Sümpfen. Dieses Ökosystem wird vom Menschen stark gefährdet, was seine Ursachen insbesondere in der Landflucht, fehlender Staatsmacht resp. korrupten Behörden und den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen der Bevölkerung hat.
Wirtschaft
Wie ähnliche Regionen leidet auch die Umgebung von Lezha unter dem Niedergang des Kommunismus, der zum Verlust vieler Arbeitsplätze geführt hat. Bei Lezha finden sich noch große Industriebrachen, und auch der Militärflugplatz Gjader in der Zadrima ist weitestgehend stillgelegt. Gerade im hügeligen Hinterland fehlt noch fast jegliche Infrastruktur – viele Dörfer sind nicht ans Straßennetz angeschlossen, viele Schulen sind in desolatem Zustand.
Als kleines regionales Zentrum stellt Lezha die Versorgung der Region sicher – zum Beispiel mit regelmäßigen Bauernmärkten. Die Küstenebene um Lezha ist auch verhältnismäßig gut erschlossen: Die weitgehend fertiggestellte Autobahn nach Nordalbanien endet, von Fushë-Kruja (Tirana) kommend, am westlichen Ortseingang des Hauptortes. Seit 2005 führt sie vom nördlichen Ortsausgang weiter bis Shkodra. Daneben verfügt der Kreis mit Shëngjin auch über einen kleinen Hafen – den einzigen Nordalbaniens. Im Jahr 2004 wurden Güter im Umfang von 293.300 Tonnen umgeschlagen. Außerdem verläuft die internationale Strecke der albanischen Eisenbahn nach Montenegro durch Lezha.
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung im Kreis ist insbesondere der Tourismus. Der Strand von Shëngjin lockt im Sommer viele Albaner aus Kosovo und den umliegenden Gebieten, seitdem hier zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen und Gaststätten entstanden sind. Aus den historisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten von Lezha (Grab von Skanderbeg, Burg) können hingegen noch keine wesentlichen Einnahmen gewonnen werden.
Gemeinden
Städte: Lezha.
Gemeinden: Balldren, Blinisht, Dajç, Kallmet, Kolsh, Shëngjin, Shënkoll, Ungrej, Zejmen.Literatur
- Gjin Biba: Transition de la collectivisation à la mini-exploitation paysanne en Albanie: analyse de la structure, du fonctionnement et des comportements des agriculteurs dans le district de Lezha. Montpellier 1998.
Einzelnachweise
- ↑ Këshilli i Qarku Lezhë. Abgerufen am 13. Januar 2009.
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