Kreis Mirdita

Kreis Mirdita
Lage des Kreises Mirdita
Malet e Shenjtit – Berglandschaft bei Orosh
Hauptstraße von Rubik
Neue Autobahn und hergebrachte Häuser bei Reps
Fan i Vogël bei Klos

Der Kreis Mirdita (albanisch: Rrethi i Mirditës) ist einer der 36 Verwaltungskreise Albaniens. Der Kreis mit einer Fläche von 867 km² gehört zum Qark Lezha und umfasst das Kerngebiet der Region Mirdita. Er hat 38.878 Einwohner (2007).[1] Hauptort ist Rrëshen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Gebiet des Kreises Mirdita wird nach Westen von der Küstenebene und dem Meer durch eine Gebirgskette (knapp 1000 Meter über Adria) getrennt. Dahinter liegt eine stark zerfurchte und erodierte Hochebene, die heute eher als Hügelland zu bezeichnen ist und vor allem im Osten und Norden in höhere Gebirgszüge bis auf 2100 Meter übergeht. Höchster Punkt ist die Maja e Kunorës në Selitë mit 2121 müA.[1] Die Durchschnittshöhe der Landschaft liegt auf rund 400 Meter über Meer. Das Gebiet wird mit Ausnahme einiger Täler an der Süd- und Ostgrenze vollständig vom Fluss Fan entwässert.

Der Kreis ist schwach besiedelt. Es gibt lediglich drei größere Ortschaften: Der heutige Hauptort Rrëshen (15.234 Einwohner) sowie die kleinen Bergwerkstädte Rubik (2.300 Einwohner - 2005, Schätzung) und Kurbnesh (1.400 Einwohner - 2005, Schätzung). Die Dörfer verlieren sich in der hügeligen Landschaft. Das Gebiet ist seit 1992 stark von Landflucht betroffen.[1]

Wirtschaft und Verkehr

An verschiedenen Orten wurden Kupfer und andere Bodenerze abgebaut. Wichtige Bergwerke gab es bei Rubik und Kurbnesh. In Rrëshen und Rubik gab es metallurgische Fabriken. Das Einbrechen der Weltmarktpreise, die vollkommen veraltete Technik und fehlende Investoren ließen den Bergbau nach dem Zusammenbruch des Kommunismus aber zum Stillstand kommen. Die Wirtschaft im Kreis liegt deshalb aktuell am Boden. Erst im Jahr 2006 wurden kanadische Firmen aktiv, die bei Explorationen auch Gold gefunden haben, daneben aber auch Zink und Kupfer abzubauen gedenken.[2][3] Die Altlasten der Bergwerke belasten die Umgebungen noch immer.

Zehntausende von Personen aus dem Kreis Mirdita haben seit 1990 die Region verlassen, um entweder im Ausland oder den urbanen Zentren Albaniens Arbeit zu finden. Andere zogen in die Küstenebene, weil die kleinen Grundstücke in den wenig fruchtbaren Bergen sie nicht mehr zu ernähren vermochten. Viele Zurückgebliebene leben von den Überweisungen der Migranten.

Mirdita wird von der Hauptverbindungsstraße von Durrës nach Kosovo durchquert. Die neue Autobahn 1 nach Kukës – bislang Albaniens größtes Infrastrukturprojekt – wurde im Juni 2009 offiziell eröffnet. Der Verkehr wird vorerst auf zwei von vier Spuren abgewickelt. Die Autobahn führt von Rrëshen nach Nordosten durchs Tal des Kleinen Fan, das bisher noch kaum erschlossen war. In der äußersten Nordostecke des Kreises bei Thirra wurde der Kalimash-Tunnel – mit über fünf Kilometer Albaniens längster Tunnel – erstellt, der von dort nach Kalimash im Kreis Kukës führt. Vom Ausbau dieser Straße könnte die ganze Region profitieren: Ein bislang kaum zugängliches Tal wurde durch eine Autobahn erschlossen.

Die Eisenbahnlinie der Hekurudha e Shqipërisë nach Rrëshen wurde stillgelegt.

Gemeinden

Städte: Rrëshen, Rubik.
Gemeinden: Fan, Kaçinara, Kthella, Orosh, Selita.

Einzelnachweise

  1. a b c Këshilli i Qarku Lezhë. Abgerufen am 13. Januar 2009.
  2. Tirex Resources Website. Abgerufen am 15. Oktober 2009.
  3. Golden Touch Website. Abgerufen am 29. März 2011.

Weblinks


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