- Kubuntu
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Kubuntu ist ein offizielles Derivat der Linux-Distribution Ubuntu, bei dem die KDE Plasma Workspaces statt GNOME bzw. Unity verwendet werden. Die Version 5.04 war die erste Version, in der Kubuntu erschienen ist. Das Wort „kubuntu“ bedeutet dasselbe wie „ubuntu“ und kommt aus der Bemba-Sprache; das „k“ ist eigentlich eine Präposition, steht in Kubuntu aber nur als Abkürzung für „KDE“. Derzeit ist Kubuntu in der Version 10.04 (Lucid Lynx) als LTS- und 11.10 (Oneiric Ocelot) als Normalversion verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In der ersten Ubuntu-Version (4.10) war K Desktop Environment 3 (KDE) nur in dem Bereich universe enthalten, in welchem sich Programme befinden, die nur aus Debian übernommen sind. Außerdem musste universe zu dieser Zeit noch freigeschaltet werden. Wegen starker Nachfrage nach KDE wurde mit Version 5.04 eine Variante gestartet, die sich bis auf den anderen Desktop nicht von dem normalen Ubuntu unterscheidet. Dies ist die erste Variante dieser Art und stellt einen Kompromiss zwischen dem Ziel der Redundanzvermeidung und der Bedienung von verschiedenen Interessen dar. Auf den allerersten Blick sind Ubuntu und Kubuntu zwei völlig unterschiedliche Systeme, sogar die Boot-Meldungen reden von kubuntu. Dennoch basieren die beiden Systeme auf den gleichen Paketquellen. Diese Vorgehensweise gibt es sonst bei keiner Linux-Distribution.
Am Anfang wurde Kubuntu fast nur von einem Team Freiwilliger entwickelt, lediglich Jonathan Riddell war bei Canonical angestellt. Dies sorgte bei deutschen Entwicklern für Unmut.[1][2] Nach dem ersten LTS-Release (6.06) wurde angekündigt, dass die KDE-Unterstützung den gleichen Status wie die für GNOME haben soll. Dies spiegelt sich zum Beispiel darin wider, dass es für Kubuntu einen kommerziellen Kundendienst durch Canonical gibt.
Die Version 8.04 ist bei Kubuntu keine LTS-Version.[3] Für die KDE-Version 4 konnte keine hinreichende Stabilität, für KDE 3.5 kein dreijähriger Support gewährleistet werden. Kubuntu 8.04 existiert daher in zwei Varianten, der normalen kubuntu mit KDE 3.5.9 und kubuntu-kde4 mit KDE 4.0.3.[4] Ein kommerzieller Kundendienst für 18 Monate und der Versandservice stehen nur für die KDE-3-Version zur Verfügung.
Version 8.10 gibt es nur mit KDE 4.1. Die automatische Aktualisierung („upgrade“) auf diese Version wurde daher für die Version 8.04 standardmäßig deaktiviert, da es eine vollständige Deinstallation von KDE 3 zur Folge hätte. Die Aktualisierung kann dennoch über die Kommandozeile ausgeführt werden.[5]
Entwicklungsgeschichte
Aufgrund des Charakters von Kubuntu als Derivat von Ubuntu richten sich die Veröffentlichungen in zeitlicher Hinsicht grundsätzlich nach den Veröffentlichungen von Ubuntu selbst. Abweichungen finden sich daher in der Regel lediglich in den neu eingeführten Features, was hauptsächlich der divergierenden Auswahl an Standardsoftware geschuldet ist.
Version Codename Veröffentlichung Unterstützung bis Anmerkung 4.10 Warty Warthog
(warziges Warzenschwein)20. Oktober 2004 30. April 2006[6] KDE nur im universe-Bereich verfügbar 5.04 Hoary Hedgehog
(ergrauter Igel)8. April 2005 31. Oktober 2006[7] erstmals Kubuntu 5.10 Breezy Badger
(zuversichtlicher Dachs)13. Oktober 2005 13. April 2007[8] LTS 6.06Dapper Drake
(adretter Erpel)1. Juni 2006 14. Juli 2009[9] LTS-Version [10] 6.06.1 LTS10. August 2006 erstes Update des 6.06 LTS-Zweiges [11] 6.06.2 LTS21. Januar 2008 zweites Update des 6.06 LTS-Zweiges 6.10 Edgy Eft
(nervöser Jungmolch)26. Oktober 2006 25. April 2008[12] experimentelle Version[13] 7.04 Feisty Fawn
(keckes Rehkitz)19. April 2007 19. Oktober 2008[14] [15] 7.10Gutsy Gibbon
(mutiger Gibbon)18. Oktober 2007 18. April 2009[16] [17] 8.04Hardy Heron
(kühner Reiher)24. April 2008 Oktober 2009[18] Kubuntu in zwei Varianten: mit KDE 3.5.9 oder mit KDE 4.0.3 [19] 8.10Intrepid Ibex
(unerschrockener Steinbock)30. Oktober 2008 30. April 2010 Neuerungen der Desktop-Variante:[20] Unterstützung von UMTS-Netzwerken, Verbesserungen bei der Unterstützung von RAID, Verbesserte und sicherere Paketverwaltung, Verschlüsselung privater Verzeichnisse, Daemongebundene Firewallregeln, Apache Tomcat 6.0, Java OpenJDK 1.6, ClamAV [21] 9.04Jaunty Jackalope
(lebhafte Jackalope)23. April 2009 23. Oktober 2010[22] schnellerer Systemstart, X.Org-Server Version 1.6, Linux Kernel 2.6.28, ext4-Dateisystem als Installationsoption, PackageKit ersetzt standardmäßig Adept als grafische Benutzeroberfläche zur Paketverwaltung [23] 9.10Karmic Koala
(karmischer Koala)29. Oktober 2009 April 2011 Bootzeit soll auf manchen Systemen bis auf 10 Sekunden verkürzt werden, ext4 als Standard-Dateisystem, Kernel 2.6.31, alle User können das home-Verzeichnis verschlüsseln, bessere Wine-Integration[24] 10.04 LTS Lucid Lynx[25]
(klarer Luchs)29. April 2010[26] April 2013[27] Eines der Ziele ist u. a. die Verkürzung der Bootzeiten auf 10 Sekunden.[28] Kernel 2.6.32 10.10 Maverick Meerkat[29]
(eigenwilliges Erdmännchen)10. Oktober 2010 April 2012 11.04 Natty Narwhal
(schicker Narwal)28. April 2011 Oktober 2012 11.10 Oneiric Ocelot[30]
(verträumter Ozelot)13. Oktober 2011 April 2013 KDE SC 4.7, Muon Software Center, Kernel 3.0 [31] Die nächsten geplanten Veröffentlichungen/Daten [32] 12.04 LTSPrecise Pangolin
(akkurates Schuppentier)April 2012 April 2017 LightDM löst KDM ab[33] Legende:Ältere Version; nicht mehr unterstütztÄltere Version; noch unterstütztAktuelle VersionZukünftige VersionBestandteile
KDE Plasma Workspaces haben umfangreichere Konfigurationsmöglichkeiten als GNOME, was für einige Benutzer ein Vorteil, für andere aber ein Nachteil ist. Zum Einsatz kommt die aktuelle Version der KDE Software Compilation 4 zusammen mit einigen KDE-Extragear-Applikationen, wie dem Audio-Player Amarok oder dem Brennprogramm K3b. Als Office-Paket dient – als einziges nicht auf KDE basierendes Programm – LibreOffice.
Verbreitung
Das französische Parlament verwendet seit 2007 auf 1154 Rechnern Kubuntu.[34] Des Weiteren verwenden die Kanarischen Inseln auf den Rechnern all ihrer Schulen sowie auf denen der größten örtlichen Universität Derivate von Kubuntu.[35]
Weblinks
Wikibooks: Kubuntu-Anwenderhandbuch – Lern- und LehrmaterialienCommons: Kubuntu – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Kubuntu-Website (Englisch)
- Inoffizielle Kubuntu-Website (Deutsch) und Community
- Ubuntu und Kubuntu-Community
Einzelnachweise
- ↑ Kubuntu.de geht aus Protest offline. In: PC Welt. 10. April 2006, abgerufen am 13. Oktober 2007.
- ↑ Ubuntu-Initiator strebt engere Zusammenarbeit mit Kubuntu-Entwicklern an. In: heise online. 26. April 2006, abgerufen am 13. Oktober 2007.
- ↑ Kubuntu LTS. In: kubuntu-devel Mailing-Liste. 20. Dezember 2007, abgerufen am 23. April 2008 (englisch).
- ↑ Introduction to Kubuntu 8.04. Abgerufen am 23. April 2008 (englisch).
- ↑ Kubuntu/KDE3-KDE4Migration. In: Kubuntu. Canonical Ltd., 22. Oktober 2008, aktualisiert am 22. November 2008, abgerufen am 24. Dezember 2008 (englisch).
- ↑ Ubuntu 4.10: End of support cycle. Abgerufen am 23. Oktober 2008.
- ↑ Ubuntu 5.04 Released! Abgerufen am 23. Oktober 2008.
- ↑ Ubuntu 5.10 reaches end-of-life on April 13th 2007. Abgerufen am 23. Oktober 2008.
- ↑ Ubuntu 6.06 LTS Desktop Edition reaches end-of-life on July 14, 2009. Abgerufen am 16. Juli 2009.
- ↑ Ubuntu 6.06.1 LTS released. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu 6.06 LTS Desktop Edition reaches end-of-life on July 14, 2009. Abgerufen am 13. Juli 2009.
- ↑ 'End of Life' announcement for Ubuntu 6.10. Abgerufen am 30. März 2008 (englisch).
- ↑ Planning Dapper+1. Abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu 7.04 reaches end-of-life on October 19, 2008. Abgerufen am 23. Oktober 2008.
- ↑ Introducing the Gutsy Gibbon. 12. April 2007, abgerufen am 12. Oktober 2007 (englisch).
- ↑ Ubuntu 7.10 reaches end-of-life on April 18, 2009. Abgerufen am 27. März 2009.
- ↑ Ubuntu 8.04 LTS released. Abgerufen am 24. April 2008 (englisch).
- ↑ Kubuntu 8.04 mit KDE 4 statt LTS. Abgerufen am 15. Oktober 2009.
- ↑ Planning for Ubuntu 8.10ish – The Intrepid Ibex. Abgerufen am 20. Februar 2008 (englisch).
- ↑ Ubuntu 8.10 Desktop Edition enables mobile, flexible computing for a changing digital world. 30. Oktober 2008, abgerufen am 30. Oktober 2008.
- ↑ JauntyReleaseSchedule. Abgerufen am 4. November 2008 (englisch).
- ↑ Releases - Ubuntu Wiki. Abgerufen am 5. Januar 2009 (englisch).
- ↑ Ubuntu 9.10: Karmic Koala. Abgerufen am 20. Februar 2009.
- ↑ Neue Fakten rund um Ubuntu 9.10. 3. Juni 2009, abgerufen am 3. Juni 2009.
- ↑ Ubuntu Version 9.10 Code Named Lucid Lynx (englisch). Abgerufen am 19. September 2009.
- ↑ Mark Shuttleworth - Blog Archive: The Art of Release. Abgerufen am 3. September 2009 (englisch).
- ↑ Releases - Development (future) releases. Abgerufen am 5. März 2010 (englisch).
- ↑ Mitteilung von Scott James Remnant auf der Canonical Ubuntu-Entwickler Mailingliste. Abgerufen am 1. September 2009 (englisch).
- ↑ Mark Shuttleworth: Shooting for the Perfect 10.10 with Maverick Meerkat. In: markshuttleworth.com. 2. April 2010, abgerufen am 2. April 2010 (englisch).
- ↑ Mark Shuttleworth: Next after Natty? In: markshuttleworth.com. 7. März 2011, abgerufen am 10. Mai 2011 (englisch).
- ↑ Ubuntu 11.10 Beta 1 erschienen. 2. September 2011, abgerufen am 10. September 2011 (deutsch).
- ↑ Mark Shuttleworth: P is for ... 5. Oktober 2011, abgerufen am 14. Oktober 2011 (englisch).
- ↑ Erste Details für Precise Pangolin kristallisieren sich heraus. 7. November 2011, abgerufen am 7. November 2011.
- ↑ The French Parliament switches to Kubuntu. Abgerufen am 13. Oktober 2010 (englisch).
- ↑ Kubuntu Takes Over the Canary Islands. Abgerufen am 13. Oktober 2010 (englisch).
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