Kuno von Praeneste

Kuno von Praeneste

Kuno von Praeneste (* im 11. Jahrhundert; † 1122), aus der Familie der Grafen von Urach, war ein Sohn des Grafen Egino I. von Dettingen, Kardinal und Bischof von Palestrina (Praeneste) sowie päpstlicher Legat in Frankreich und Deutschland.

Im Jahr 1080 war er Kaplan Wilhelms des Eroberers in England. Um 1090 lebte er dann in einer Einsiedelei in der Picardie, die 1097 mit Erlaubnis des Bischofs Lambert von Arras in das Kloster Arrouaise umgewandelt wurde.

Kuno von Praeneste war einer der Vertrauten der Päpste Paschalis II. (1099-1118), Gelasius II. (1118-1119) und Kalixt II. (1119-1124), sowie einer der einflussreichsten Berater des französischen Königs Ludwig VI. (1108-1137).

1108 wurde er Kardinalbischof von Praeneste, und von 1114 bis 1121 war er päpstlicher Legat in Frankreich und Deutschland. In dieser Stellung führte er den Kampf gegen die Ansprüche des Kaisers Heinrich V. (1098-1125). Er berief und leitete die Synoden von Beauvais, Fritzlar (1118, auf der der Kirchenbann gegen Heinrich V. erneuert wurde), Gandersheim (Juli 1118, Ungültigkeitserklärung der Ernennung des Hildesheimer Bischofs Bruning), Soissons (1121, auf dem Peter Abaelard vorgeladen und sein Buch über die Trinität verurteilt wurde), Reims und Châlons-sur-Marne und trieb die Umsetzung der gregorianischen Reformen voran.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Hiestand: „Legat, Kaiser und Basileus. Bischof Kuno von Praeneste und die Krise des Papsttums 1111/1112“, in: Horst Fuhrmann, Hans Eberhard Mayer, Klaus Wriedt (Hg.), Aus Reichsgeschichte und Nordischer Geschichte. Karl Jordan zum 65. Geburtstag (Kieler Historische Studien 16), Stuttgart 1972
  • Ernst BernheimKuno von Präneste. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 386–388.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kuno (Vorname) — Kuno ist ein alter deutscher männlicher Vorname. Kuno ist die Kurzform von Konrad und von Namen, die mit „Kuni “ gebildet werden, wie z.B. Kunibert. Der Name wurde durch die Ritterromane um 1800 neu belebt und in der folgenden Zeit als Vorname in …   Deutsch Wikipedia

  • Synode von Soissons — Als Konzil von Soissons wird gemeinhin die Provinzialsynode bezeichnet, durch welche im März oder April 1121 eine Schrift des Philosophen und Theologen Peter Abaelard, sein Buch über die Heilige Dreifaltigkeit, als Ketzerwerk gebrandmarkt und dem …   Deutsch Wikipedia

  • Konzil von Soissons — Als Konzil von Soissons wird gemeinhin die Provinzialsynode bezeichnet, durch welche im März oder April 1121 eine Schrift des Philosophen und Theologen Peter Abaelard, sein Buch über die Heilige Dreifaltigkeit, als Ketzerwerk gebrandmarkt und dem …   Deutsch Wikipedia

  • Otto von Mistelbach — Der Heilige Otto, Darstellung in der Bamberger Michaelskirche Otto I. von Bamberg, auch Otto von Mistelbach, (* um 1060; † 30. Juni 1139) war Bischof von Bamberg. Er wurde 1189 heiliggesprochen. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Palestrina — Die folgenden Personen waren Bischöfe und Kardinalbischöfe des Bistums Palestrina (Italien): Secundus 313 Gregor 757 Andreas I. 769–773 vakant 773–826 Kostantin 826–? (auch Kardinalbischof von Albano 772 < 826) vakant Leo 914–928? vakant ca.… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto von Bamberg — Der Heilige Otto, Darstellung in der Bamberger Michaelskirche Otto I. von Bamberg, auch Otto von Mistelbach, (* um 1060; † 30. Juni 1139) war Bischof von Bamberg. Er ist auch bekannt als „Apostel der Pommern”. Er wurde 1189 heiliggesprochen …   Deutsch Wikipedia

  • Lambert von Arras — († 1115[1], ermordet) war seit 1094 der erste Bischof von Arras. Er gehörte der Familie der Grafen von Guînes an. Lambert nahm 1095 an der Synode von Clermont teil und hinterließ sehr detailliert Informationen über die Dekrete, die dort von Papst …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Urach — Wappen der Grafen von Urach Die Grafen von Urach waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht des 12. und 13. Jahrhunderts, die von ihrem Hauptsitz bei Urach (heute Bad Urach in Baden Württemberg) wirkten. Die Grafen von Urach waren stammesverwandt mit …   Deutsch Wikipedia

  • Cuno of Praeneste — Cuno of Praeneste[1] (died 9 August 1122) was a German Cardinal and papal legate, an influential diplomatic figure of the early 12th century, active in France and Germany. According to the Chronicon of Pietro di Monte Cassino, in 1112 he… …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pr — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”