Kurt Waldemar Tank

Kurt Waldemar Tank

Kurt Waldemar Tank (* 24. Februar 1898 in Bromberg-Schwedenhöhe, heute zu Bydgoszcz, damals Provinz Posen; † 5. Juni 1983 in München) war ein deutscher Ingenieur, Flugzeugkonstrukteur und Flieger.

Kurt Tank

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Ausbildung

Im Ersten Weltkrieg diente er von 1915 bis 1918 als Freiwilliger an der Ostfront und erhielt eine Ausbildung zum Offizier. 1918 war er Leutnant und Kompanieführer. Von 1918 bis 1922 legte er das Abitur ab und nahm ein Studium an der TH Berlin-Charlottenburg in der Fachrichtung Elektrotechnik auf. In Berlin war er auch Mitbegründer der Berliner Akademischen Fliegergruppe Akaflieg Berlin. Er beteiligte sich an der Konstruktion des Segelflugzeugs „Teufelchen“ im Rahmen der Diplom-Vorprüfung.

Ingenieurskarriere

Wirken in Deutschland

Kurt W. Tank begann seine Ingenieurkarriere 1924 bei der Berliner Firma Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH. 1925 erwarb er die A-2-Fluglizenz. 1930 bis 1931 war er Projektleiter bei den Bayerischen Flugzeugwerken in Augsburg. 1931 arbeitete er ab 1. November bei Focke Wulf in Bremen als Chef des Entwurfsbüros und der Flugerprobung bei der Focke-Wulf Flugzeugbau A.G. in Bremen. 1934 konstruierte er die Focke-Wulf Fw 44 „Stieglitz“. 1936 wurde er zum Flugkapitän ernannt und konstruierte den Kampfzerstörer Focke-Wulf Fw 57. Er entwickelte die Focke-Wulf Fw 200 „Condor“, die als erstes Langstrecken-Passagierflugzeug eingesetzt wird.

Von 1939 bis 1945 arbeitete er an der Entwicklung und Konstruktion der Jagdeinsitzer Focke-Wulf Fw 190 sowie an deren Weiterentwicklung zur Focke-Wulf Ta 152, die zu den besten kolbengetriebenen Flugzeugen des Zweiten Weltkriegs gehören. Professor Tank entwickelte zum Ende des Krieges das wegweisende düsengetriebene Kampfflugzeug Focke-Wulf Ta 183, das aber nicht mehr zum Einsatz kam. Die von der Sowjetunion erbeuteten Prototypen und Konstruktionsunterlagen haben die Entwicklung der sowjetischen MiG-15 nachhaltig beeinflusst.

Die Technische Hochschule Braunschweig ernannte ihn zum Professor. 1944 und 1945 war er Leiter der Entwicklungshauptkommission (ESK) sowie der Entwicklungskommission „Nachtjagd“. Am 8. April 1945 wurde er durch den englischen Geheimdienst in Bad Eilsen gefangengenommen.

Kurt Tank war NSDAP-Mitglied und Wehrwirtschaftsführer, er erhielt nach dem Krieg Berufsverbot. 1945/46 gründete er sein eigenes Ingenieurbüro. Tank entwickelte dort Wohn- und Werkstattbauten, blieb jedoch dem Flugzeugbau zugetan.

Emigrationszeit

Zusammen mit einer Reihe von anderen Luftfahrtexperten wanderte er 1947 über Dänemark und Schweden unter dem Namen Prof. Dr. Pedro Matthies nach Argentinien aus. Der damalige Präsident von Argentinien, Juan Perón ließ die Konstrukteure an mehreren Rüstungsprojekten arbeiten. Kurt Tank entwickelte in Córdoba den Strahljäger FMA I.Ae. 33 „Pulqui II“ in Anlehnung an die Focke-Wulf Ta 183 und war in Falda del Cármen an einem Projekt für Feststoffraketen beteiligt.

Nach dem Sturz von Perón 1955 durch einen Militärputsch flüchteten die ehemaligen Focke-Wulf-Luftfahrtexperten in alle Himmelsrichtungen. Ein Großteil von ihnen ging in die USA, Kurt Tank setzt seine Arbeit in Indien fort.

Ab 1959 wurde Tank dort wieder Chefkonstrukteur, diesmal bei der Hindustan Air Industries in Bangalore. Er entwickelte die Hindustan Aeronautics HF 24. 1969 kehrte er nach West-Berlin zurück.

Tank verbrachte seine letzten Jahre in Berlin und München, wo er am 5. Juni 1983 im Alter von 85 Jahren verstarb.

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