Königin-Marien-Schacht

Königin-Marien-Schacht
Königin-Marien-Schacht
Abbau von Bleiglanz, Zinkblende
Größte Tiefe 769 mdep1
Betriebsbeginn 1856
Betriebsende 1930
Geografische Lage
Koordinaten 51° 47′ 59″ N, 10° 21′ 23″ O51.79972222222210.356388888889Koordinaten: 51° 47′ 59″ N, 10° 21′ 23″ O
Königin-Marien-Schacht (Niedersachsen)
Königin-Marien-Schacht
Lage Königin-Marien-Schacht
Gemeinde Clausthal-Zellerfeld
Kreis Landkreis Goslar
Bundesland Niedersachsen
Revier Berginspektion Clausthal

p2p4

Der Königin-Marien-Schacht oder Schacht Königin Marie – im Volksmund Marienschacht – war ein Förderschacht des Oberharzer Blei- und Zinkbergbaues auf dem Burgstätter Gangzug in Clausthal-Zellerfeld im Oberharz (Niedersachsen). Benannt ist er nach der Gattin des Hannoverschen Königs Georg V.; Königin Marie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der saigere Königin-Marien-Schacht wurde 1856 abgeteuft und war 769 m tief. Er hatte anfangs einen rechteckigen Querschnitt und war, typisch für die Schächte im Oberharz mit Holz ausgebaut. Ab ca. 1913 erhielt der Schacht einen vor den alten Holzausbau gesetzten Betonausbau, so dass zwei ovale Schachtöffnungen verblieben. Der Marienschacht ersetzte die älteren im Erzgang stehenden, tonnlägigen Förderschächte des Oberen Burgstätter Reviers, z.B. Dorothea und Caroline. Zwischen 1865 und 1892 war er der bedeutendste Förderschacht in diesem Bezirk. Die Förderung erfolgte durch ein wasserkraftbetriebenes Kehrrad, welches in einer untertägigen Radstube platziert war.

Von 1874 bis 1912 fuhren die Bergleute auf einer dampfangetriebenen Fahrkunst in die Gruben ein. Diese Fahrkunst war aus Stahl gefertigt und die großzügig bemessenen Tritte jeweils zwischen zwei Gestängen angebracht. Damit sollte erstmals das gleichzeitige Ein- und Ausfahren ermöglicht werden, was sich jedoch infolge der gegenseitigen Behinderung nicht bewährte.

Nach Anschluss an die Tiefste Wasserstrecke und Einbau zweier Wassersäulenmaschinen übernahm der Schacht im Jahr 1877 die zentrale Wasserhaltung des Burgstätter Reviers. Das auf der Sumpfstrecke gesammelte Wasser wurde auf den Ernst-August-Stollen (Tiefe Wasserstrecke) gehoben. Von dort floss es über das Gefälle zum Mundloch in Gittelde ab.

Nach Einstellung des Bergbaus 1930 diente der Schacht noch zur Bewetterung des Grubenkraftwerkes im Kaiser-Wilhelm-Schacht in Clausthal. Nach Aufgabe der Stromerzeugung 1980 wurde der Schacht 1982 durch 60 m Beton verschlossen.

Technische Denkmäler, Spuren

Die Tagesanlagen befanden sich östlich des Neubaugebietes der Universität Am Marienschacht. Auf dem Gelände stehen noch das Zechenhaus und einige Nebengebäude, die heute im Privatbesitz sind.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Banniza: Das Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Enke, Stuttgart 1895 (VI. Allgemeiner Deutscher Bergmannstag zu Hannover).
  • Wolfgang Lampe: Der Königin Marien Schacht bei Clausthal – Erinnerung an einen bemerkenswerten Schacht im Oberharz. 1. Auflage. Selbstverlag, Clausthal-Zellerfeld.
  • Lutz Markworth: Verschlossen und verriegelt: Bergbaurelikte der Königlich-Preußischen Berginspektion Clausthal. Oberharzer Geschichts- und Museumsverein, Clausthal-Zellerfeld 2002, ISBN 3-9806619-6-2.
  • Torsten Schröpfer: Fundgrube: Wissenswertes über den Westharzer Bergbau und das Hüttenwesen. 1. Auflage. Pieper, Clausthal-Zellerfeld 2000, ISBN 3-923605-08-0 (Schriftenreihe des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins e.V. Clausthal-Zellerfeld).

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