- Gittelde
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Wappen Deutschlandkarte 51.80027777777810.1875190Koordinaten: 51° 48′ N, 10° 11′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Osterode am Harz Samtgemeinde: Bad Grund (Harz) Höhe: 190 m ü. NN Fläche: 12,55 km² Einwohner: 1.940 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner je km² Postleitzahl: 37534 Vorwahl: 05327 Kfz-Kennzeichen: OHA Gemeindeschlüssel: 03 1 56 007 LOCODE: DE GIT NUTS: DE919 Adresse der Verbandsverwaltung: An der Mühlenwiese 1
37539 WindhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Helge Güttler (SPD) Lage der Gemeinde Gittelde im Landkreis Osterode am Harz Gittelde ist ein Flecken im Landkreis Osterode am Harz in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Gittelde liegt am Naturpark Harz. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Bad Grund (Harz) an, die ihren Verwaltungssitz in Windhausen hat.
Gemeindegliederung
Teichhütte ist als Ortsteil der Gemeinde ausgewiesen.
Geschichte
953 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, Otto I. tauschte damals den billungischen Besitz ein und schenkte diesem dem Mauritiuskloster in Magdeburg.[2] Im Jahr 965 erhielt durch Otto der Ort Gittelde Münz- und Zollrechte. Nachdem Magdeburg die Schenkung Ottos erhielt, erbauten sie im Bereich des einstigen billungischen Hofes die Mauritius-Kirche, neben der auch zugleich der Markt entstand. Als Vögte für seinen Hof setzte der Magdeburger Bischof die Grafen von Katlenburg ein. Nach dem Tod der Grafen zu Beginn des 12. Jahrhunderts, traten die Welfen ihr Erbe an, denen es gelang, deren einstigen Besitz, mithilfe der Vogteirechte, dem Magdeburger Bistum zu entfremden. Für die Zeit vor der Jahrtausendwende lassen sich mehrere Adelsfamilien nachweisen, die in Gittelde begütert waren. So traf man damals die Liudolfinger, Immedinger und die Billunger als Inhaber von Besitz an. Ab 1143 tritt die Familie derer von Gittelde (Adelsgeschlecht) auf. 1244 verzichtete Adolf II. von Dassel zugunsten von Bischof Siegfried III. auf seine Zehntrechte in Gittelde und Eisdorf. Zugleich verzichtete der Mainzer Bischof seinerseits darauf nach Absprache mit Herzog Otto I. zugunsten des Jacobiklosters Osterode.[3] Der Heimat- und Geschichtsverein[4] befasst sich ausgiebiger mit der Thematik. In Gittelde wurde eine landesherrliche Eisenhütte betrieben, die in gemeinsamen Eigentum der Landesherren von Braunschweig-Wolfenbüttel und Hannover stand. Bezeichnungen wie "Kaiser-Garten", "Kaiserhof", und "Altes Schloss" im Bereich der Johanniskirche und des Friedhofs ließen die Vermutung aufkommen, dass früher in Gittelde eine Burg existiert haben soll. Probegrabungen im Jahre 1953 ergaben, dass man im Untergrund des Kirchhofes mehrere Torckenmauern von etwa 1 m Breite entdeckte, von denen jeweils eine untre dem Turm-beziehungsweise Chorfundament der Kirche verläuft[5]. Da diese Mauern älteren Datums als das Gotteshaus sind, lässt sich die Möglichkeit nicht von der Hand weisen, dass an dieser Stelle einst die Befestigung eines Königshofes lag. Zudem ist die Johanniskirche älter als die Moritzkirche, welche erst gebaut wurde, nachdem Gittelde 953 an das Moritzkloster zu Magedeburg gelangte. Die Johanniskirche wird noch 1240 als Burgkapelle bezeichnet, zu Zeiten Merians besaß sie Mauerwerk mit Wendeltreppen und Gewölben. Urkundliche Belege für die Existenz der Burg fehlen jedoch.
Zur Entwicklung des Postwesens in Gittelde siehe: Postgeschichte von Gittelde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Gittelde setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2001)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Helge Güttler wurde im Dezember 2004 gewählt.
Ortswappen
Die beiden Kirchentürschlüssel im Wappen bezieh sich auf die beiden Kirchen des Dorfes, St. Mauritius und St. Johannes.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Ernst-August-Stollen, erbaut 1851–1864. Er hat eine Länge von 26 km und diente zur Entwässerung der Harzer Bergbaugruben.
- Burgruine Stauffenburg etwa 2 km nördlich des Ortes auf dem Stauffenberg.
- Heimatmuseum
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gittelde liegt direkt an der Bundesstraße 243, die von Osterode am Harz nach Seesen führt.
Es hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Herzberg–Seesen.
Bildung
In Gittelde befindet sich eine Grundschule.
Literatur
- Mirja Steinkamp: Die Eisenhütte Gittelde 1700–1787. Franz Steiner, Stuttgart 1997 (Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bd. 78) ISBN 3-515-07165-2
Weblinks
Commons: Gittelde – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Gittel Flecken in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Flecken Gittelde – Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Bad Grund (Harz)
- Website der Samtgemeinde
- Heimat- und Geschichtsverein Gittelde
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Mechthild Schulze: Die Burgen am West- und Südrand des Oberharzes. In: Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.): Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Westlicher Harz, Clausthal-Zellerfeld, Osterode, Seesen. 36, Philipp von Zabern, Mainz 1978, ISBN 3-8053-0305-X, S. 42f.
- ↑ H. Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, Erster Theil, 1859, S. 20
- ↑ Heimat- und Geschichtsverein Gittelde e.V. von 1984
- ↑ Erhard Kühlhorn: Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte. Blatt Osterode am Harz. Lax, Hildesheim 1970, S. 74f.
- ↑ Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Johannes und Mauritius Gittelde
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