Körrenzig

Körrenzig
Körrenzig
Stadt Linnich
Koordinaten: 51° 0′ N, 6° 17′ O516.2805555555556100Koordinaten: 51° 0′ 0″ N, 6° 16′ 50″ O
Höhe: 100 m ü. NN
Fläche: 4,39 km²
Einwohner: 1.333 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52441
Vorwahl: 02462
Körrenzig

Körrenzig ist ein Ortsteil der Stadt Linnich an der nördlichen Grenze des Kreises Düren (NRW). Das Dorf liegt östlich der Rur an der B 57 zwischen Linnich und Rurich. Körrenzig war früher bekannt für sein Korbmacherhandwerk.

Inhaltsverzeichnis

Gewässer

Der Malefinkbach durchfließt das Dorf in Richtung Rurich. Eine Brücke überquert die Rur in Richtung Brachelen. Im Rahmen des von der EU geförderten RIPARIA-Projekt wurde die Rur im Körrenziger Gebiet Ende der 1990er Jahre als Hochwasserschutzmaßnahme renaturiert und ein Altarm angebunden.

Geschichte

Lage Körrenzigs auf einer Karte von Christian Sgrothen, 1557

Der Ortsname gehört zur Gruppe der vordeutschen -(i)acum-Namen aus der gallo-römischen Epoche und deutet vielleicht auf ein römisches Landgut eines „Cornicius“ zurück. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer Schenkungsurkunde Konrads II., der 1029 das Landgut Cornizich der Abtei Burtscheid vermachte. Ab dem 14. Jahrhundert lag Körrenzig im Amt Boslar des Herzogtums Jülich.

Der Ort gehörte von 1816 bis 1936 zum Landkreis Erkelenz und wurde dann dem Kreis Jülich zugeteilt. Seit 1972 liegt Körrenzig im Kreis Düren. Die Einwohnerzahlen des Ortes sanken von 1925 bis 1933 von 1457 auf 1091 Einwohner. [1] Einige jüdische Familien lebten im 19. und 20. Jahrhundert im Dorf. Sie gehörten zur Synagogengemeinde Linnich. In der NS-Zeit emigrierten sie oder wurden deportiert.

Am Ende des 2. Weltkrieges war der Ort eine stark umkämpfte Frontlinie entlang der Rurfront. Das Dorf wurde am 23. Februar 1945 eingenommen, als amerikanische Truppen die Rur überschritten.

Am 1. Juli 1969 wurde Körrenzig nach Linnich eingemeindet.[2]

Sehenswürdigkeiten

Alte Dorfkirche

Alte Dorfkirche

Die kleine dreischiffige Hallenkirche in der Nähe der neuen Pfarrkirche St. Peter stammt aus dem 15. Jahrhundert und zeigt in der Westfront Reste einer romanischen Vorgängerkirche. Sie ist von einem ummauerten Friedhof umgeben. Von 1962 bis 1990 diente das Bauwerk nur noch als Leichenhalle. Grundwasserabsenkunkungen durch den Braunkohletagebau der RWE Power gefährdeten die Statik des denkmalgeschützten Bauwerks. Die schwere Bauschäden erforderten schließlich umfangreiche Restaurierungsarbeiten, deren sich ein Förderverein annahm. 2005 konnte das restaurierte Baudenkmal in Anwesenheit u.a. Otto von Habsburgs eingeweiht werden. Dieser überbrachte bei der Gelegenheit eine Reliquie seines selig gesprochenen Vaters Karl I., dem letzten österreichischen Kaiser. Seit dem Jahre 2006 führt der Förderverein alljährlich in den Sommermonaten die Veranstaltungsreihe „Kultur in der Alten Kirche“ durch. In diesem Rahmen finden Konzerte, Vorträge und Lesungen statt.[3]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Kultur in der Alten Kirche - Unter dieser Bezeichnung finden seit vier Jahren in der Alten Kirche Körrenzig in den Sommermonaten kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, und Vorträge statt.

Verkehr

  • Körrenzig liegt an der B57 zwischen den Anschlussstellen Erkelenz und Puffendorf.
  • 1911 erhielt der Ort Anschluss an das Eisenbahnnetz und bis 1968 einen Bahnhof an der ehemaligen Bahnstrecke Jülich–Dalheim. Diese eingleisige Bahnstrecke führte früher von Düren über Jülich, Linnich, Baal, Hückelhoven und Dalheim nach Mönchengladbach und berührte dabei auch Körrenzig. Die Bahngleise zwischen Linnich und Baal wurden nach der Stilllegung des Personenverkehrs 1968 der Strecke 1974 mit der Stilllegung im Güterverkehr endgültig demontiert. Das Empfangsgebäude wurde nicht abgerissen, sondern erhalten, renoviert und befindet sich heute in Privatbesitz. Der Bahndamm dient heute teilweise als Fahrrad- und Spazierweg.
  • Der nächstgelegene im regulären SPNV befahrene Bahnhof befindet sich ca. 1,5 km südlich von Körrenzig entfernt in Linnich, wo mit der Rurtalbahn eine gute Verbindung nach Düren besteht. Zu diesem Bahnhof besteht mit der DKB-Linie 295 (Baal - Rurich - Körrenzig - Linnich SIG Combibloc) eine Verbindung im Busverkehr.

Vereine

Es gibt im Ort diverse Vereine, die sich in den Vereinigten Vereinen zusammengeschlossen haben. Hierzu gehören z.B. die historische St.Antonius-Schützenbruderschaft, der Instrumentalverein, Trommler- & Pfeifercorps, Junggesellenverein, Sportverein und Geschichtsverein. Zudem gibt es seit 1971 den Angelsportverein "ASV Petri Heil Körrenzig e.V."

Literatur

  • Peter Hansen: Körrenzig. Dorf an der Rur. Eigenverlag Linnich 1987

Einzelnachweise

  1. http://www.verwaltungsgeschichte.de/juelich.html
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  3. http://www.altekirche-koerrenzig.de/index.php?option=com_content&task=view&id=13&Itemid=38

Weblinks


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