- LVR-Industriemuseum
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Das LVR-Industriemuseum ist ein dezentrales Museum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Bis Oktober 2008 trug es den Namen Rheinisches Industriemuseum, abgekürzt RIM.[1]
Geplant wurde das Museum in den 1970er Jahren durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege sowie das Rheinische Museumsamt. Am 10. Mai 1984 gründete der Landschaftsverband Rheinland dann das Museum. Es trägt den Untertitel "Rheinisches Landesmuseum für Industrie- und Sozialgeschichte". Unterstützt wurde der Aufbau von der Landesregierung NRW, aus der Denkmalpflege, von den beteiligten Städten und durch Fördervereine an den jeweiligen Standorten.
Der Slogan des Museums lautet: „Sechs Schauplätze, ein Museum“. In denkmalgeschützten, vielfach noch komplett erhaltenen Fabriken werden nicht nur die technischen Aspekte der Arbeitswelt des Industriezeitalters dargestellt, sondern auch gesellschaftliche, soziale und andere geschichtliche Bereiche museal aufbereitet. Insofern unterscheidet sich das Konzept des Museums deutlich von anderen Technik- oder Freilichtmuseen. Textil, Metall, Papier und Elektrizität zeigen als Schwerpunkte die typischen Industriezweige der rheinischen Industrielandschaft auf.
Die sechs Schauplätze:
- in Oberhausen befindet sich die Zentrale mit dem Museum der „Schwer.Industrie“ in der alten Zinkfabrik Altenberg (direkt am Oberhausener Hauptbahnhof), der „Galerie.Walzhalle“ (Sonderausstellungen), dem begehbaren Modell „Stadt.Raum“ (Außengelände Zinkfabrik), dem „Museums.Bahnsteig“ (Großexponate im Hauptbahnhof), das „Museum.Eisenheim“ (Arbeitersiedlung in Oberhausen Osterfeld, siehe Siedlung Eisenheim) und seit 2008 auch die „St.Antony.Hütte“ (die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet, siehe St.-Antony-Hütte).
- in Ratingen die Textilfabrik Cromford als erste Fabrik auf dem Kontinent
- im Schauplatz Solingen die Gesenkschmiede Hendrichs
- in Bergisch Gladbach das Papiermuseum Alte Dombach
- in Engelskirchen die Baumwollspinnerei Ermen & Engels, wo Verwandte Friedrich Engels' um 1900 eines der ersten Elektrizitätswerke im Aggertal bauten und im Stadtteil Bickenbach der Oelchenshammer, der letzte funktionsfähige wasserbetriebene Schmiedehammer im Oberbergischen Land
- in Euskirchen die Tuchfabrik Müller und das Museumsgästehaus Mottenburg
Zusammen mit dem LWL-Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zeigt das LVR-Industriemuseum die wichtigsten Industriezweige und die umfangreiche Industriegeschichte in Nordrhein-Westfalen auf. Gemeinsam wird die Zeitschrift Industrie-Kultur herausgegeben (Klartext Verlag, erscheint viermal jährlich) in der Orte, Objekte und Landschaften des Industriezeitalters aus den beiden Museen und auch aus dem In- und Ausland vorgestellt werden.
Weitere Partnerschaften bestehen mit dem Museu de la Ciència i de la Tècnica de Catalunya in Spanien und dem Ecomusée Le Creusot Montceau Les Mines in Frankreich.
Standorte des Museums sind in regionalen und größeren Netzwerken zur Industriekultur, z. B. in dem Industriekultur Bergisches Land e.V., in der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet und der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) eingebunden.
Im Peter-Behrens-Bau in Oberhausen, dem früheren Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte, befindet sich heute das zentrale Sammlungsdepot des Museums.
Einzelnachweise
- ↑ Presseerklärung des Landschaftsverbands Rheinland: Einheitlicher Markenname eingeführt - LVR- Angebote sollen besser erkennbar sein vom 22.Oktober 2008
Weblinks
LVR-IndustriemuseumZentrale Oberhausen | Zinkfabrik Altenberg | Museum Eisenheim | St.-Antony-Hütte | Sammlungsdepot | Textilfabrik Cromford | Gesenkschmiede Hendrichs | Papiermuseum Alte Dombach | Baumwollspinnerei Ermen & Engels | Oelchenshammer | Tuchfabrik Ludwig Müller
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