Lacoste

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Lacoste-Logo
Lacoste-Boutique in München

Die LACOSTE S.A. (früher: La Chemise LACOSTE S.A.) ist die Holding-Gesellschaft der international bekannten französischen Bekleidungsmarke Lacoste und wacht über deren Image sowie die Vergabe weltweiter Lizenzen.[1] Unter der Marke Lacoste werden Kleidung, Schuhe, Parfüm, Lederwaren, Brillen, Haushaltstextilien, Uhren, Schirme und andere diverse Accessoires im oberen Mittelpreissegment vertrieben. Das Markenzeichen von Lacoste ist ein stilisiertes Krokodil, welches zu den bekanntesten Logos der Welt gehört. Das Unternehmen ist auf allen Kontinenten der Welt (außer Antarktika) tätig.

Hauptlizenznehmer und langjähriger Vertragspartner im Bereich Bekleidung ist die Devanlay S.A. mit Sitz in Paris und Troyes, welche sich seit 1998 zu 90% im Besitz der schweizerischen Maus Frères Holding befindet. Der Lacoste S.A. gehören die übrigen 10% der Anteile von Devanlay. Devanlay wiederum hält einen 35%-igen Anteil an der Lacoste S.A.; die übrigen 65% sind im Besitz der Familie Lacoste.[2]

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Ein Lacoste-Tennisshirt der Frühjahrskollektion 2006

Lacoste wurde vom erfolgreichen französischen Tennisspieler René Lacoste (1904–1996) – einem mehrfachen French Open, Wimbledon und US Open Gewinner – gegründet. Das wahrscheinlich bekannteste Kleidungsstück von Lacoste ist das Polohemd, das Lacoste 1927 zunächst für den eigenen Bedarf als Tennishemd entwarf. Bis dahin wurde in normalen weißen Oberhemden samt weißem Blazer Tennis gespielt. Die Lacoste-Polohemden hatten den eindeutigen Vorteil, dass sie durch den speziell entwickelten Rippenstoff (Jersey Petit Piqué) luftiger als die anderen Hemden waren. Das erste Polohemd von Lacoste war wie die Tennishemden natürlich weiß. Dieses Polohemd ist auch als "L 12.12" bekannt, eine Codierung, die das Unternehmen als 'L' für Lacoste, '1' für den neuartigen Piqué-Stoff, '2' für die kurzärmelige Version und '12' für das von René Lacoste ausgewählte Mustermodell erklärt.[3]

Dass René Lacoste als Unternehmenslogo ein Krokodil wählte, hängt mit einer Begebenheit im Jahr 1923 zusammen. Sein Tennis-Teamkollege und Davis Cup Kapitän Pierre Gillou hatte René Lacoste bei einem Schaufensterbummel in Boston einen Koffer aus Alligatorenleder versprochen, falls dieser das am selben Nachmittag abgehaltene Tennismatch gewänne. Obwohl Lacoste die Partie verlor, haftete von nun an der Spitzname "Das Krokodil" an ihm, den die amerikanische Presse mit Bezug auf das Koffer-Versprechen lanciert hatte.[4] Dabei wurden sinnbildlich die kämpferischen und zähen Eigenschaften eines Krokodils auf René Lacostes exzellentes Tennisspiel übertragen. Lacoste ließ sich daraufhin ein mittelgroßes grünes Stoff-Abzeichen in Form eines Krokodils in Brusthöhe an seine Tenniskleidung nähen.

Als Lacoste 1933 eine Kooperation mit dem französischen Strickwarenhersteller André Gillier (1882-1935) zwecks Massen-Fertigung der Polohemden einging, wurde La Chemise Lacoste offiziell als Markenname eingetragen. Somit gilt 1933 als das Gründungsjahr des Unternehmens. Die Firma Établissements Gillier wurde schließlich 1961 vom Textilkonzern Devanlay-Recoing des Industriellen Pierre Lévy (1907-2002) übernommen. Im gleichen Jahr wurden Lacoste-Artikel erstmals auf dem deutschen Markt verkauft. 1998 erwarb der schweizer Einzelhandels-Konzern Maus Frères 90% der Anteile von Devanlay.[5][6] Damit ging eine weltweite Expansion und Verjüngung der Marke Lacoste einher, welche bis in die 1990er Jahre als "schlafender Riese" gegolten hatte.[7] Lacoste feierte im Jahr 2008 75-jähriges Bestehen.

Lacoste war die erste Bekleidungsfirma, die ihr Logo gut sichtbar auf den Kleidungsstücken anbrachte.[8] Das Lacoste-Krokodil wird dabei wie ein Abzeichen aufgenäht, im Gegensatz zu Hemden von Herstellern wie Ralph Lauren oder Fred Perry, wo das Logo eingestickt ist.

Von 1963 bis 2005 wurde das Unternehmen von René Lacostes Sohn Bernard Lacoste (1931-2006) geleitet, bis dieser die Geschäftsführung aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste. Von September 2005 bis Anfang 2008 leitete Bernards Bruder Michel Lacoste (*1944) das Unternehmen. Er ist seither Präsident der Lacoste-Gruppe. CEO von Lacoste ist seit 2008 als erstes Nicht-Mitglied der Lacoste-Familie der Franzose Christophe Chenut (*1961). Devanlay wird seit 2009 vom Spanier José Luis Duran, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Carrefour, geleitet, welcher auf den vormaligen Devanlay-CEO, Guy Latourette (*1944), folgte.

Das Unternehmen führt seit Jahren einen Kampf gegen Hersteller gefälschter Lacoste-Ware. Seit 2008 setzt sicht Lacoste unter dem Slogan "Save our logo" (dt.: schützt unser Logo) für bedrohte Arten von Krokodilen, Alligatoren, Kaimanen etc. ein. Darüber hinaus ist Lacoste im Bereich Sport-Sponsoring, besonders im Tennis-Segment, tätig. Der Kreativ-Direktor und Chef-Designer der Marke Lacoste ist seit 2010 der Portugiese Felipe Oliveira Baptista. Diesen Posten hatten zuvor Christophe Lemaire (2000-2010, danach zu Hermès), Gilles Rosier (1996-1999, danach zu KENZO) und ab den 1970er Jahren bis 1996 Ruben Torres inne.[9] Der Gesamtumsatz des Unternehmens lag 2010 bei 1,4 Mrd. Euro, wobei 60% hiervon auf Bekleidung und Textilien entfielen. Im Jahr 2010 betrieb Lacoste in Deutschland 38 Boutiquen (zur Hälfte von Partnern betrieben); weltweit sind es ca. 1100 Boutiquen. Das erste deutsche Lacoste-Geschäft war 1989 in Hamburg eröffnet worden.[10] Die Verkaufszahlen von Lacoste liegen bei um die 48 Millionen Artikel jährlich. Die Kleidung von Lacoste wird zum Teil noch in Frankreich bei Troyes produziert, wobei ein Großteil und die Schuhe fast ausschließlich in Asien hergestellt werden. Für den U.S.-amerikanischen Markt besteht ein Fertigungswerk in Peru.

Lizenzen

Die Lacoste S.A. produziert selbst keine Ware, sondern vergibt stattdessen zahlreiche Lizenzen an verschiedene Herstellerfirmen für die unterschiedlichen Produkte im Portfolio der Marke.

  • Bekleidung und Lederwaren - Devanlay S.A. (Für Deutschland hält die Kölner Yello Sport GmbH eine Lizenz; die Lederwarenlizenz lag bis 2010 bei Samsonite)
  • Schuhe - Pentland Group
  • Parfüm - Procter & Gamble
  • Brillen - Marchon
  • Uhren - Movado
  • Heimtextilien - Zucchi
  • Schmuck - GL Bijoux Group
  • und weitere

Weblinks

 Commons: Lacoste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Vom Tennisplatz auf die Laufstege, faz.net, 5. Juli 2011
  2. Lacoste Press Kit, lacoste.com, abgerufen: 8. November 2011
  3. Lacoste L 12.12, lacoste.com, abgerufen: 8. November 2011
  4. History of Lacoste, devanlay.fr, abgerufen: 8. November 2011
  5. Maus Frères kontrollieren Devanlay, textilwirtschaft.de, 26. März 1998
  6. Krokodil mit Potential, ionewmanagement.ch, 25. März 1998
  7. Das Krokodil taucht wieder auf, textilwirtschaft.de, 19. Juli 2001
  8. Claudia Leu: Index Logo, MITP, ISBN 3-8266-1507-7, Seite 116
  9. Lacoste - Designer Fashion Label, nymag.com, abgerufen: 10. November 2011
  10. "Wir müssen in Deutschland unser Image liften", textilwirtschaft.de, 28. Januar 2010

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