- Fred Perry
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Fred Perry (* 18. Mai 1909 in Stockport, England als Frederick John Perry; † 2. Februar 1995 in Melbourne, Australien) war ein britischer Tischtennisspieler, Tennisspieler und Modeschöpfer. Er gewann einmal die Tischtennisweltmeisterschaft, dreimal in Folge das Wimbledon-Turnier im Tennis und stand dort zwei weitere Male im Finale.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Perrys Vater Sam war ein Baumwollspinner, der für die örtliche „Co-operative Party“ (die zweitgrößte sozialistische Partei nach der Labour Party) arbeitete.
Perry besuchte die Ealing County Schule. In seiner Jugend spielte er zunächst nur Polo und Tischtennis. Bei der WM 1929 wurde er in Budapest Weltmeister im Tischtennis.
Unmittelbar danach beendete Perry seine Tischtenniskarriere und konzentrierte sich auf Tennis. Bereits im Sommer 1929 qualifizierte er sich für die Teilnahme am Tennisturnier in Wimbledon. Perry gewann das Turnier von 1934 bis 1936 dreimal hintereinander. Er war der erste Wimbledonsieger, der aus der Arbeiterklasse stammte.
Viele weitere internationale Erfolge sind der Grund dafür, dass er mehr als Tennisspieler denn als Tischtennisspieler bekannt ist. Insbesondere der „glorreiche“ englische Davis Cup Sieg gegen Frankreich 1933 ist den Engländern in guter Erinnerung, es war der erste Daviscup-Gewinn seit 1912.
Von 1931 bis 1936 wurde Perry in der Top-Ten der Weltrangliste geführt.
Ende der 30er Jahre ging Fred Perry als Tennisprofi in die USA. Er heiratete dort die US-amerikanische Schauspielerin Helen Vinson. 1938 erwarb er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Als Tennisprofi ging er hier auf Tournee. Während des Zweiten Weltkriegs war er in der US-amerikanischen Armee. Er kehrte erst 1947 nach England zurück.
Perry schrieb einige Zeitungsartikel über Tennis und arbeitete während einiger Wimbledon-Turniere als Rundfunkreporter bei der BBC.
1984 errichtete man vor den Toren von Wimbledon die Fred-Perry-Statue.
Die Marke Fred Perry
Nach seiner Rückkehr nach England 1947 mokierte er sich darüber, dass die Wimbledon-Spieler grüne Shirts der Armee trugen und ließ deshalb 75 weiße Polohemden anfertigen, die er den Spielern schenkte. Zunächst hatten diese Hemden noch kein Emblem. Die Spieler, die sich für die geschenkten Polo-Shirts bedanken wollten, hatten die Idee, die Hemden mit einem Logo zu versehen, das an den Stifter Perry erinnern sollte. Perry entschied sich für den Lorbeerkranz, den er 1934 beim All England Cup gewonnen hatte.
Die Polos mit dem Fred-Perry-Logo wurden zuerst bei den Mods (1962–1969) und später bei den Skinheads sehr beliebt. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Besonders in den frühen 1990er Jahren kam die Marke in Ostdeutschland als angebliche „Neonazimarke“ in den Medien in Verruf, ein Image, das sie bis heute nicht ganz loswerden konnte.[1] Die Firma Fred Perry hat sich immer gegen jede Art von politischer Vereinnahmung gewehrt.
Nach der zweiten Hochphase der Marke Anfang der 1980er (Mod-Revival, 2-tone) erlebte die Firma Fred Perry bis Ende der 90er eine Durststrecke. Speziell von Skandinavien aus hat sich die Marke mit vielen Kollektionen in (für Perry) neuen Szenen sehr erfolgreich verbreitet (Hardcore Punk, Punk, Ultras, Hooligans, Beat).
Neue Beliebtheit erlangt die Marke Fred Perry durch die US-Serie How I Met Your Mother, wo der Schauspieler Jason Segel in der Rolle des Marshall Eriksen immer in Shirts von Fred Perry zu sehen ist.
Erfolge
Tischtennis
- Weltmeisterschaften
- offene englische Meisterschaften
- 1926/27: 2. Platz Einzel (hinter dem Inder S.R.G.Suppiah)
- 1927/28: 1. Platz Doppel (mit Charles Bull)
- 1928/29: Halbfinale Einzel, 1. Platz Doppel (mit Charles Bull), 1. Platz Mixed (mit Winifred Land)
- 1929/30: 1. Platz Doppel (mit Charles Bull)
- 1932/33: 1. Platz Einzel (Trostrunde)
Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank
Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team ENG Weltmeisterschaft 1929 Budapest HUN Gold Halbfinale letzte 16 3 ENG Weltmeisterschaft 1928 Stockholm SWE Viertelfinale Silber Halbfinale 3 Tennis
- Wimbledon
- 1932 – Final Doppel
- 1934 – Sieg Einzel (Endspiel gegen Jack Crawford)
- 1935 – Sieg Einzel (Endspiel gegen Gottfried von Cramm), Sieg Mixed mit Dorothy Round
- 1936 – Sieg Einzel (Endspiel gegen Gottfried von Cramm), Sieg Mixed mit Dorothy Round
- 1938 – Final Einzel
- Australien: Australian Open
- 1934 – Sieg Einzel, Sieg Doppel mit P. Hughes
- 1935 – Final Einzel, Final Doppel
- Frankreich: French Open
- 1932 – Sieg Mixed mit B. Nuthall
- 1933 – Sieg Doppel mit P. Hughes
- 1935 – Final Einzel
- 1936 – Sieg Einzel (Endspiel gegen Gottfried von Cramm)
- USA: US Open
- 1932 – Sieg Mixed mit S. Palfrey
- 1933 – Sieg Einzel
- 1934 – Sieg Einzel
- 1936 – Sieg Einzel, Final Mixed
Siehe auch
Philatelie
Die Post von Großbritannien ehrte Fred Perry mit einem Postwertzeichen am 8. Oktober 2009 (Michel-Katalog Nr. 2805).
Literatur
- Gerald Guerney: Fred Pery, The Table Tennis Collector 15 S.8-10 [1] (engl.)
Weblinks
- Offizielle Seite der Firma (englisch)
- Fred Perry in der „International Tennis Hall of Fame“ (englisch; mit Bild)
Einzelnachweise
- ↑ Cool Britannia schmückt sich wieder mit Klamotten von Fred Perry - Die Welt vom 15. Juni 2009 (abgerufen am 24. Oktober 2009)
- ↑ ITTF-Statistik (abgerufen am 14. September 2011)
1926: Roland Jacobi | 1928 Zoltán Mechlovits | 1929: Fred Perry | 1930: Victor Barna | 1931: Miklós Szabados | 1932–1935: Victor Barna | 1936: Stanislav Kolář | 1937: Richard Bergmann | 1938: Bohumil Váňa | 1939: Richard Bergmann | 1947: Bohumil Váňa | 1948: Richard Bergmann | 1949: Johnny Leach | 1950: Richard Bergmann | 1951: Johnny Leach | 1952: Hiroji Satō | 1953: Ferenc Sidó | 1954: Ichirō Ogimura | 1955: Toshiaki Tanaka | 1956: Ichirō Ogimura | 1957: Toshiaki Tanaka | 1959: Rong Guotuan | 1961, 1963, 1965: Zhuang Zedong | 1967: Nobuhiko Hasegawa | 1969: Shigeo Itō | 1971: Stellan Bengtsson | 1973: Xi Enting | 1975: István Jónyer | 1977: Mitsuru Kōno | 1979: Seiji Ono | 1981, 1983: Guo Yuehua | 1985, 1987: Jiang Jialiang | 1989: Jan-Ove Waldner | 1991: Jörgen Persson | 1993: Jean-Philippe Gatien | 1995: Kong Linghui | 1997: Jan-Ove Waldner | 1999: Liu Guoliang | 2001: Wang Liqin | 2003: Werner Schlager | 2005, 2007: Wang Liqin | 2009: Wang Hao | 2011: Zhang Jike
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