Landesvertretung Nordrhein-Westfalen (1954–2001)

Landesvertretung Nordrhein-Westfalen (1954–2001)
Die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen im Jahr 1987.

Die Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Bonn war von 1954 bis 2001 Sitz der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund. Sie liegt an der ehemaligen Görresstraße[1][2] im Ortsteil Gronau, unmittelbar östlich des ehemaligen Bundeskanzleramtsgebäudes (heute Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und nordwestlich des Platzes der Vereinten Nationen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor 1954 war die Landesvertretung in der Bad Godesberger Hochkreuzallee untergebracht. Das dortige Gebäude war sowohl in funktionaler als auch in repräsentativer Hinsicht wenig für die Bedürfnisse einer Landesvertretung geeignet. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens erwarb daher 1952 das Grundstück der späteren Landesvertretung an der Görrestraße, die 1954 fertiggestellt wurde. Der zwei- und dreigeschossige Bürobau entstand nach den Plänen des Darmstädter Architekten Heinrich Bartmann. 1968–1969 wurde das Gebäude umgebaut und ein dreigeschossiger Erweiterungsbau vollendet, der mit dem Altbau durch einen zweigeschossigen Trakt verbunden ist. Das verglaste Erdgeschoss des Traktes konzipierte man als Eingangshalle. Die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen lagen in den Händen des Recklinghausener Architekten Günther Marschall.

1992–1995 kam es zu einer weiteren Gebäudevergrößerung durch die Kölner Architekten Peter Busmann und Godfried Haberer, die in ihrem Umfang aufgrund des ein Jahr zuvor gefallenen Hauptstadtbeschlusses abgespeckt wurde. Der Erweiterungsbau von Günther Marschall wurde hierbei an der Südostecke um einen spitzwinkligen Anbau mit zwei Konferenzsälen und einem Gartenfoyer ergänzt. Die Eingangshalle im Erdgeschoss des Verbindungstraktes wurde durch einen gläsernen Pavillon und eine Lobby erweitert. Einen Wirtschaftsbau auf der Seite des Bundeskanzleramtes im Nordwesten der Landesvertretung ersetzten die Architekten durch einen dreigeschossigen Neubau mit Mehrzwecksaal für 200 Personen, Gästezimmern und Dienstwohnungen. Weiterhin wurde der Ursprungsbau von 1954 nochmals umgebaut.

Mit dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin wechselte auch die nordrhein-westfälische Landesvertretung ihren Standort und zog 2001 in die Hauptstadt. Den Gebäudekomplex übernahm anschließend die Stiftung Bonn-Aachen International Center for Information Technology.

Literatur

  • Andreas Denk, Ingeborg Flagge: Architekturführer Bonn. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01150-5, S. 85.
  • Ursel und Jürgen Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn. Nr. 21, Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 129.
  • Lutz Kassmann: Vom Rhein an die Spree. Die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund 1949 bis 2009. Aschendorff Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-402-12883-1

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt der Stadt Bonn (pdf), Nr. 45, Plan siehe letzte Seite
  2. Amtsblatt der Stadt Bonn (pdf), Nr. 27, Anlage 1, Plan siehe letzte Seite

Weblinks

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