- Landhaus Kurt Keller
-
Das Landhaus für Kurt Keller liegt im Stadtteil Niederlößnitz des sächsischen Radebeul, in der Terrassenstraße 1. Das Gebäude wurde von dem Chemnitzer Architekten Otto Stäber 1908/1909 für den Rentier Kurt Keller errichtet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das „malerisch bewegte Landhaus mit sehr unterschiedlich gebildeten Ansichten“[1] liegt in einer Hanglage. Der eingeschossige Putzbau hat ein Souterraingeschoss zum Hang hin sowie ein stark ausgebautes, abgeplattetes Walmdach. Dieses wird auf der Unterseite durch Untertraufmalerei verziert.[2]
Der heute denkmalgeschützte[3] Bau hat in der Hauptansicht einen polygonalen, zweigeschossigen Mittelrisaliten mit Zeltdach, in beiden Seitenansichten befinden sich mansardartig geknickte Giebel und in der Rückansicht steht ein Zwerchhaus mit einem hohen dreieckigen Giebel.
In der rechten Seitenansicht befindet sich vor dem Giebel ein Eingangsvorbau, obenauf mit einem Austritt aus dem Dach. In der linken Seitenansicht finden sich eine Terrasse sowie ein Söller vor einer Loggia. Die Fenster auf allen Seiten haben unterschiedliche Formen bis hin zu Ovalfenstern.
Geschichte
Kurt Keller, auch Curt Richard Georg Eduard Keller-Hartmann (* 16. April 1861 in Chemnitz; † 4. Februar 1915 in Niederlößnitz)[4] ließ sich, aus Weimar zuziehend, in Niederlößnitz einen Ruhesitz errichten. Im Niederlößnitzer Adressbuch taucht dabei der Name Kurt Keller (Rentier) erstmals 1912 auf, ab 1913 der Doppelname Keller-Hartmann. Der Sohn des Königlich-Sächsischen Kommerzienrates Georg Eduard Keller († Dresden) und seiner Ehefrau Laura Colestine Keller-Hartmann, geb. Hartmann (Schwester von Gustav Hartmann), war damit ein Enkel des bedeutenden sächsischen Industriellen und Eisenbahnpioniers Richard Hartmann. Nach dem frühen Tod seiner Braut blieb Kurt Keller ledig und betrieb das väterliche Rittergut in Löbau.[5]
Ab 1916 taucht als neuer Hausbesitzer Eduard Keller-Hartmann auf, Fabrikbesitzer in Ziegenrück, wohnhaft jedoch in Großenhain.[6]
Literatur
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Einzelnachweise
- ↑ Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 283–284.
- ↑ Dietrich Lohse: Noch ein spezielles Kapitel: Untertraufmalerei in Radebeul. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e.V., Oktober 2010, abgerufen am 12. Oktober 2011 (Mit einem Detailfoto der Untertrauf-Malerei).
- ↑ Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 24, abgerufen am 24. Oktober 2010 (PDF).
- ↑ Sterberegister des Standesamtes Kötzschenbroda Nr. 22/1915
- ↑ Achim Dresler (Herausgeber); Uwe Fiedler (Herausgeber); Gert Richter (Herausgeber); Jörn Richter (Herausgeber): Mythos Hartmann: Zum 200. Geburtstag des Sächsischen Lokomotivenkönigs Richard Hartmann. Verlag Heimatland Sachsen, Chemnitz, 2009, ISBN 978-3910186729, S. 45.
- ↑ Schriftliche Informationen des Stadtarchivs Radebeul an Benutzer:Jbergner am 28. Oktober 2010
51.11388888888913.651388888889Koordinaten: 51° 6′ 50″ N, 13° 39′ 5″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Villa in Radebeul
- Erbaut in den 1900er Jahren
- Historische Weinberglandschaft Radebeul
Wikimedia Foundation.