- Antimon(III)-fluorid
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Strukturformel Allgemeines Name Antimon(III)-fluorid Andere Namen Antimontrifluorid
Summenformel SbF3 CAS-Nummer 7783-56-4 Kurzbeschreibung zerfließliche, weiße Kristalle[1]
Eigenschaften Molare Masse 178,76 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte Schmelzpunkt Siedepunkt 319 °C[1]
Löslichkeit schlecht in Wasser (3,85 g·l−1 bei 0 °C)[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 331-311-301-411 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-273-280-301+310-311 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Gesundheits-
schädlichUmwelt-
gefährlich(Xn) (N) R- und S-Sätze R: 20/22-51/53 S: (2)-61 MAK aufgehoben, da cancerogen[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Antimon(III)-fluorid ist ein Fluorid des Antimons. Es liegt bei Raumtemperatur als farblose bis leicht gräuliche Kristalle mit stechendem Geruch vor.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Antimontrifluorid lässt sich durch Reaktion von wasserfreiem Fluorwasserstoff mit Antimontrioxid herstellen. Hierbei entsteht Antimon(III)-fluorid und Wasser.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Antimon(III)-fluorid autodissoziert zu Antimondifluorid- und Antimontetrafluridionen.
Dadurch leitet geschmolzenes Antimontrifluorid auch elektrischen Strom. Die Antimodifluoridionen werden von Antimon(III)-fluorid-Molekülen stabilisiert.
Chemische Eigenschaften
Antimon(III)-fluorid ist eine starke Lewis-Säure aber eine verhältnismäßig schwache Lewis-Base. Mit Donorfluoriden bildet es Fluorokomplexe.
Verwendung
Antimon(III)-fluorid wird als mäßig aktives Fluorierungsmittel, bevorzugt für niedrig schmelzende Fluoride, verwendet. Diese lassen sich anschließend vom überschüssigen Antimon(III)-fluorid abdestillieren. Außerdem dient es als Beizmittel zum Färben und wird bei der Herstellung von Keramik verwendet.
Sicherheitshinweise
Antimon(III)-fluorid ist für den Menschen giftig. Einatmen von Antimon(III)-fluorid kann zu chemischer Lungenentzündung und Lungenödem führen. Der direkte Kontakt kann zu starken Schädigungen der Haut, der Gewebe der Schleimhäute sowie der Atemwege und der Augen führen.
Der LD50-Wert (Maus, oral) beträgt 804 mg/kg.
Literatur
- A.F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995. ISBN 3-11-012641-9.
- G.H. Aylward, T.J.V. Findlay: Datensammlung Chemie in SI-Einheiten. 3. Auflage. Wiley-VCH, 1999, ISBN 3-527-29468-6.
- Autorenteam: RÖMPP CD 2006. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 2006. ISBN 3-131-43321-3.
- G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 199.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Antimon(III)-fluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14.9.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 7783-56-4 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
Kategorien:- Giftiger Stoff
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- Antimonverbindung
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