Lohne (Fritzlar)

Lohne (Fritzlar)
Lohne
Stadt Fritzlar
Koordinaten: 51° 11′ N, 9° 16′ O51.1792472222229.2665972222222Koordinaten: 51° 10′ 45″ N, 9° 16′ 0″ O
Fläche: 11,72 km²
Einwohner: 730 (2007)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34560
Vorwahl: 05622

Lohne ist ein Stadtteil der Domstadt Fritzlar im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis mit ca. 730 Einwohnern. Noch heute ist Lohne fast ausschließlich rein landwirtschaftlich geprägt. Im Volksmund nennt man die drei benachbarten Orte Dorla, Werkel und Lohne „Hessenlandes Krone“. Die fruchtbaren, tiefgründigen Böden der Fritzlarer Börde zählen zu den ertragsreichsten zwischen Eder und Ems in der niederhessischen Senke. Im Dorf gibt es neun Vereine.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In einem Verzeichnis des Mönchs Rudolf aus dem Jahr 850 über Schenkungen des Edlen Ratolf an das Kloster Fulda wird Lohne als „villa Loha“ erstmals urkundlich erwähnt. (Andere Quellen nennen allerdings das Jahr 817.)

Um 1300 gehörte Lohne zur Landgrafschaft Hessen. 1312 verpfändete Landgraf Otto I. die zum „castrum“ (Amt) Gudensberg gehörenden Dörfer Lohne, Gleichen und Heimarshausen, als Entschädigungen für zu leistende Kriegsdienste, den Waldecker Grafen; das Pfand wurde 1365 wieder eingelöst. Ab 1403 gehörte der Ort wieder zum hessischen Amt Gudensberg. Im Mainzisch-Hessischen Krieg von 1427 zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen plünderten mainzische Truppen unter Gottfried von Leiningen den Ort.

Die Niedere Gerichtsbarkeit wurde bis 1536 als hessisches Lehen durch das Adelsgeschlecht der Herren von Elben ausgeübt; nach deren Aussterben zogen die Landgrafen das Lehen ein und übten die Niedere -und Peinliche Gerichtsbarkeit selbst aus.

Vom Dreißigjährigen Krieg blieb Lohne nicht verschont. 1631 plünderten Tillys Truppen das Dorf. 1640 brannte fast das gesamte Dorf mitsamt der Schule nieder, nur 11 Häuser blieben verschont.

Die Kirche

Von der im romanischen Baustil errichteten Kirche ist der mittelalterliche Turm, der in früherer Zeit als Wehrturm genutzt wurde, erhalten geblieben. Das Kirchenschiff in der heutigen Form wurde 1793 bis 1794 erbaut. Der Kirchturm erhielt im 17. Jahrhundert eine zwiebelförmige Turmhaube. Das Sakramentshäuschen im Kircheninneren stammt aus der Zeit vor der Reformation

Das Steinkammergrab

Das zwischen Züschen und Lohne liegende Steinkammerngrab gibt Aufschluss über die jahrtausendealte Siedlungsgeschichte in dieser Region. Es handelt sich um eines der bedeutendsten vorgeschichtlichen Bodendenkmäler in Mitteleuropa und stammt aus dem 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr. Das Steinkammergrab ist zwar nach dem benachbarten Ort Züschen benannt, liegt aber in der Gemarkunge von Lohne. Die Benennung erfolgte wohl, weil das Grab auf dem Feld eines Müllers aus Züschen entdeckt wurde und der Inspektor und der Besitzer der Züschener Garvensburg die archäologische Untersuchung in die Wege leiteten.

Weblinks



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