- Fritzlar-Züschen
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Züschen Stadt FritzlarKoordinaten: 51° 11′ N, 9° 13′ O51.1761111111119.2166666666667230Koordinaten: 51° 10′ 34″ N, 9° 13′ 0″ O Höhe: 230–270 m ü. NN Einwohner: 1080 Eingemeindung: 1. Jan. 1974 Postleitzahl: 34560 Vorwahl: 05622 Züschen ist eine ehemals selbständige waldeckische Stadt. Heute ist der nordwestlich von Fritzlar in Nordhessen am Eder-Zufluss Elbe gelegene Ort Stadtteil von Fritzlar im Schwalm-Eder-Kreis.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die frühzeitige Besiedlung der Gegend um Züschen belegen die Felsritzzeichnungen am Steinkammergrab von Züschen und am Riesenstein (Heiligenberg). Die Chatten unterhielten in Züschen eine Kultstätte, und der Ortsname ist von dem chattischen Gott Ziu abgeleitet.
Um 850, um 1070 und dann 1237 wird Züschen ("Tuischinum") erstmalig urkundlich erwähnt,[1] war aber mit Sicherheit schon weitaus früher besiedelt. Im Jahre 1894 wurde ein Steinkammergrab (Hünengrab) östlich von Züschen entdeckt, das aus der Zeit um 3000 vor Chr. stammt.
Von 1430 bis 1810 gehörte der Ort den Herren von Meysenbug, die es von den Landgrafen von Hessen, später von den Grafen von Waldeck als Lehen hielten. 1625 ging der Ort, zuvor lange von den Landgrafen von Hessen an die Grafen von Waldeck verpfändet, endgültig in den Besitz Waldecks über. Danach gehörte Züschen zunächst zur Grafschaft und später zum Fürstentum Waldeck und von 1919 bis 1929 zum Freistaat Waldeck, dann bis 1945 zu Preußen und seitdem zu Hessen, wo sie Teil des Landkreises Waldeck war.
Die bis dahin selbstständige Stadt Züschen wurde am 1. Januar 1974, trotz starken Widerspruchs des Landkreises Waldeck, im Rahmen der Hessischen Gebietsreform in die Stadt Fritzlar im Schwalm-Eder-Kreis eingegliedert.[2] Heute leben in Züschen rund 1100 Einwohner. Der Ort wird hauptsächlich von der Holzverarbeitungsindustrie und vom Tourismus geprägt.
Die Stadtkirche
Zwischen den Jahren 1604 bis 1609 wurde die heutige evangelische Stadtkirche, anstelle einer gotischen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert erbaut. Die bis heute erhaltene Sandsteinkanzel ist im Jahr 1611, aus einem in der Nähe gelegenen Sandsteinbruch entstanden.
Wappen
Blasonierung: Das Wappen zeigt den achststrahligen Waldecker Stern auf weißem Grund und weist damit noch heute auf die ehemalige Zugehörigkeit zu Waldeck hin.
Sehenswürdigkeiten
- Ev. Kirche aus dem 17. Jhd., die Ausstattung heute modern
- Schloss Garvensburg (19. Jhd.)
- Flussbrücke über die Elbe (18. Jhd.)
- Steinkammergrab (3. bis 4. Jahrtausend v. Chr.) zwischen Züschen und Lohne
- Historischer Ortskern mit Fachwerkhäusern
- Sandsteinbruch ca. 1km nördlich des Ortskernes gelegen
- Stadtmauer mit Wachtürmen
Umgebung
- Johanneskirchenkopf (332 m hoher Berg südl. von Züschen)
- Ruine der Kreuzkirche (südl., neben der Straße nach Geismar in einem Buschwerk gelegen)
- Edersee, circa 15 km westlich gelegen.
- Kölnische Kanzel, Aussichtspunkt mit Blick auf den Alten Wald, das Knüllgebirge und den Nationalpark Kellerwald-Edersee
- Großstädte in der Nähe: Kassel 25 km
- Weitere sehenswerte Orte und Städte im Umkreis bis 30 Kilometer: Bad Wildungen, Naumburg (Hessen), Wolfhagen, Stadt Waldeck, Gudensberg, Homberg/Efze, Melsungen und Felsberg (Hessen)
Verkehr
Die nächste Autobahnanschluss, an die A49, Richtung Süden, ist in Fritzlar. Die nächstgelegene Anschlussstelle der A49 nach Norden zum Kreuz Kassel Mitte befindet sich in Gudensberg.
Regelmäßige Busverbindung gibt es in Richtung Naumburg (Hessen) und nach Fritzlar. Der nächste regionale Bahnhof befindet sich im nahegelegenen Fritzlar, Fernzüge halten in Wabern.
Der nächste größere Verkehrsflughafen Flughafen Paderborn/Lippstadt liegt ca. 70 Kilometer nördlich von Züschen.
Politik
- Ortsvorsteher Walter Kramer (2006)
Einzelnachweise
- ↑ Johann Adolf Theodor Ludwig Varnhagen: Grundlage des Waldeckischen Landes und Regentengeschichte, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 1825 (S. 9)
- ↑ Züschen im Landkreis Waldeck bis zum 31. Dezember 1973
Weblinks
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