Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf

Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf
Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf[1]
ET 23.111 beim Seebahnhof
ET 23.111 beim Seebahnhof
Streckenlänge: 14,9 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Stromsystem: 750 V =
Minimaler Radius: 50 m
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Legende
-0,6 Gmunden Seebahnhof (Dreischienengleis) 425 m ü. A.
0,0 Gmunden Traundorf
Haltepunkt, Haltestelle
0,2 Gmunden-Traundorf (Dreischienengleis)
Haltepunkt, Haltestelle
1,2 Lembergweg (Dreischienengleis)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Lambach (Trauntalbahn, Normalspur)
Haltepunkt, Haltestelle
1,8 Engelhof Lokalbahn
Haltepunkt, Haltestelle
2,9 Baumgarten-Waldbach 484 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
3,7 Unterm Wald
Haltepunkt, Haltestelle
4,3 Gschwandt Rabersberg 512 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
4,8 Gschwandt Schule
Haltepunkt, Haltestelle
5,8 Neuhub 499 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
6,9 Karl z’ Neuhub
Bahnhof, Station
8,2 Eisengattern (Ausweiche) 525 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
9,8 Laizing 486 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
10,6 Kirchham Ort
Haltepunkt, Haltestelle
11,2 Kirchham 464 m ü. A.
Haltepunkt, Haltestelle
12,7 Falkenohren
Haltepunkt, Haltestelle
13,1 Weidach
Haltepunkt, Haltestelle
13,9 Schloss Eggenberg
14,6 Vorchdorf-Eggenberg 416 m ü. A.
Anschluss an die Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg

Die Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf, auch Traunseebahn genannt, ist eine meterspurige Lokalbahn in Oberösterreich. Sie verkehrt zwischen den Stationen Gmunden Seebahnhof und Vorchdorf-Eggenberg.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nostalgiefahrzeug ET 23.103
IVB Cityrunner Nr. 305 in Vorchdorf

Die Bahn wurde am 21. März 1912 eröffnet und wird mit 750 V Gleichstrom betrieben. Sie befindet sich zu 100 % im Besitz der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H.. Von den 14,9 Kilometern Streckenlänge liegen 2 Kilometer auf Gleisen der ÖBB. Bis 1990 begann die Bahn in der damaligen Station Gmunden-Traundorf auf der Trasse der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden. Dann wurde die Endstelle zum Seebahnhof verlegt. Die heutigen Haltepunkte Gmunden-Traundorf und Lembergweg wurden neu angelegt.[3]

Am 8. September 2008 wurde auf den Gleisanlagen der Hauptwerkstätte in Vorchdorf ein modernes Niederflurfahrzeug, ein Bombardier Cityrunner – Nr. 305 der Innsbrucker Verkehrsbetriebe – das 28 Tage der Traunseebahn leihweise zur Verfügung gestellt wurde, abgeladen. Zwei Tage später erfolgte die Inbetriebnahme und danach wurden diverse Test wie Bremsmessungen und Probefahrten durchgeführt. Am 27. September wurde das Fahrzeug bei der neu errichteten Haltestelle Unterm Wald der Öffentlichkeit präsentiert.[4] Nach der Fahrzeugpräsentation und der Eröffnung der neuen Haltestelle absolvierte das Fahrzeug eine Testfahrt mit 70 km/h. Danach wurde der Cityrunner bis 4. September im Fahrgastbetrieb eingesetzt, ehe das Fahrzeug Tags darauf wieder verladen und nach Gmunden transportiert wurde.[5]

Aktuell erfolgen Sanierungsarbeiten, für die insgesamt 3,5 Millionen Euro vom Land Oberösterreich zur Verfügung stehen. Neben dem Austausch von Schwellen, Schotter und Gleisen werden auch die Haltestellen saniert, die neue, 65 Meter lange Bahnsteige und Wartehäuschen erhalten. Zudem erhält die Lokalbahn drei neue Lichtzeichenanlagen – bei km 9,845, km 11,910 und km 13,262. Die Sanierung erfolgt im Hinblick auf die Verbindung mit der Gmundner Straßenbahn. Die Strecke der Lokalbahn wird deshalb so adaptiert, das eine durchgehende Fahrt von Gmunden Hauptbahnhof nach Vorchdorf-Eggenberg möglich sein wird.[6]

Betrieb in der Gegenwart

Plandienstfahrzeug 23.112 vor der Hauptwerkstätte

Die erste Fahrt erfolgt um 05:20 von Vorchdorf-Eggenberg nach Gmunden Seebahnhof, retour um 05:55. Die letzte Fahrt von Gmunden-Seebahnhof nach Vorchdorf-Eggenberg erfolgt um 19:05. Einige Züge verkehren nur an Werktagen und fallen am Wochenende aus, es gibt aber am Wochenende zusätzliche Fahrten, die werktags nicht erfolgen. Zudem gibt es ein Zugpaar, das nur an Schultagen verkehrt.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 stellt Stern & Hafferl nun auch diese Strecke teilweise, am Wochenende fast vollständig, auf Taktfahrplan um mit Abfahrt in Gmunden-Seebahnhof zur vollen Stunde und in Vorchdorf zur halben Stunde, dort mit dreiminütiger Übergangszeit von und nach Lambach.

Im Plandienst werden hauptsächlich die Triebwagen 23.111 und 112 eingesetzt, ET 23.105 und 106 stehen als Ersatzfahrzeuge zur Verfügung. Bei Bedarf können zusätzlich mehrere Personenwaggons angehängt werden. Neben den fahrplanmäßigen Fahrten werden die Sonderfahrten „Auf den Spuren der Zinngießer“ und „Mit der Bahn zum Bier“, sowie der „Bratlzug“ und ein „Hobbylokführerkurs“ angeboten. Zudem werden auf Bestellung Fahrten mit dem Panoramawagen B4i 23.221 durchgeführt.

Fuhrpark

Siehe auch: Fahrzeuge der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft

Triebwagen 23.105 in Vorchdorf
Panoramawagen 23.221 in Vorchdorf
Niederbordwagen 23.461, abgestellt in Kirchham

Übersicht über die auf der Traunseebahn eingesetzten Fahrzeuge:

Nummer Baujahr Hersteller Sonstiges
Triebwagen
ET 20.103 1921 Grazer Waggonfabrik Nostalgiefahrzeug
ET 23.105 1954 Acmv Plandienstfahrzeug
ET 23.106 1954 Acmv Plandienstfahrzeug
ET 23.111 1954 WS Plandienstfahrzeug
ET 23.112 1954 WS Plandienstfahrzeug
Personenwagen
B4i 23.221 1899 SIG Panoramawagen
B4i 20.224 1916 SIG
B4bu 20.225 1919 SIG Traunsteinbar - Buffetwagen für Sonderfahrten
B4i 20.227 1942 SIG
Güter- und Bahnwagen
N 23.421
N 23.461
N 23.462
Fcc 23.501
keine Aufschrift: „für Güter die Bahn“
Sonstige
X 23.641 1913 Eigenbau Turmwagen

Strecke

Bahnhof Eisengattern

Den Ausgangspunkt der 14,9 km langen Strecke bildet der Seebahnhof in Gmunden. Zwischen dem Seebahnhof und dem Endbahnhof Vorchdorf-Eggenberg liegen 15 Haltestellen, an denen allerdings nur bei Bedarf gehalten wird. Der Bahnhof Eisengattern und die Haltestelle Gschwandt-Rabersberg verfügen über eine Ausweiche, weshalb dort die Zugkreuzungen erfolgen. Beide Ausweichen sind mit Rückfallweichen ausgestattet. In Vorchdorf-Eggenberg gibt es einen Anschluss an die normalspurige Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg.Die Haltestellen sind unterschiedlich ausgestattet: Jede Haltestelle verfügt über Fahrpläne und aktuelle Informationen, die Meisten haben zusätzlich ein Wartehaus. Dabei handelt es sich um Wartehäuschen verschiedener Bauarten. Neben alten Holzbauten sind Betonwartehäuschen und modernere Varianten aus Glas anzutreffen. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Es gibt zahlreiche Bahnübergänge, von denen die meisten mit Andreaskreuzen und Stoppschildern gesichert sind; nur drei Bahnübergänge verfügen über eine Lichtzeichenanlage. Die Gleise sind auf Holzschwellen verlegt. Neben wenigen Betonmasten ist die Oberleitung überwiegend an Holzmasten befestigt. Unmittelbar an den Endpunkt der Bahn schließen die Gleisanlagen der Stern & Hafferl Hauptwerkstätte an.

Zukunft

Von Anfang an war und ist eine Verbindung mit der Straßenbahn Gmunden geplant. Dies könnte bald Realität werden, denn die Ausbaupläne wurden 2006 beschlossen. Nach der Sanierung der Bestandsstrecke der Straßenbahn im Herbst 2007 soll die Wiederverlängerung zum Rathausplatz und in weiterer Folge eine Verlängerung zum Seebahnhof erfolgen. Die Betriebsanlagen der Traunseebahn sollen so adaptiert werden, dass Fahrten von Vorchdorf-Eggenberg bis Gmunden Hauptbahnhof durchgehend möglich sein sollen.[7] Nach der Sanierung, die bis Ende 2009 abgeschlossen sein soll, wird es möglich sein, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h zu erhöhen und so eine Fahrzeitverkürzung von 17 % zu erreichen und somit wiederum die die Einführung eines Taktfahrplans mit Zügen im Stundentakt zu ermöglichen.[8] Außerdem wird bei den Sanierungsarbeiten das Dreischienengleis abgetragen; zukünftig wird es zwischen Gmunden Seebahnhof und Englhof nur mehr ein Meterspurgleis geben, da die ÖBB ihre Trasse zum Seebahnhof aufgeben wird.[9] Der Endbahnhof Vorchdorf-Eggenberg wird renoviert und soll behindertengerechte WC-Anlagen erhalten.[10]

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Österreich. Verlag Schweers + Wall GmbH, Köln 2005, ISBN 3-89494-128-6, S. 33. 
  2. Stern & Hafferl
  3. Buch: Die Unternehmung Stern & Hafferl I. Peter Pospischil Herausgeber: Bahn im Bild, Band 12, 1980, Seite 27
  4. Oberösterreichs Neue: Nr. 168, 29. August 2008, Seite 13
  5. Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft
  6. Salzkammergut-Rundschau: Ausgabe 36/2008, Seite 8
  7. Verein Pro Gmundner Straßenbahn - Generalversammlung 2007
  8. Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft
  9. Regionale Schiene: Ausgabe 3/2008, Seite 44
  10. Regionale Schiene: Ausgabe 3/2008, Seite 45

Literatur

  • Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition. GEG Werbung GmbH, Herausgeber: Stern und Hafferl GmbH, Gmunden 2003, ISBN 3-9501763-0-6
  • Krobot, Slezak, Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. 4. Auflage, Verlag Slezak, 1991, ISBN 3-85416-095-X
  • Otfried Knoll: Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf, Stern & Hafferl, Gmunden, 1987
  • Die Unternehmung Stern & Hafferl I. Helmut Weis, Herausgeber: Bahn im Bild, Band 12 1980

Film

Weblinks


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