- Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf
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Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf[1] ET 23.104 im alten Endbahnhof Gmunden-Traundorf (1977)Streckenlänge: 14,9 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 750 V = Minimaler Radius: 50 m Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h Legende-0,6 Gmunden Seebahnhof (Dreischienengleis) 425 m ü. A. 0,0 Gmunden Traundorf 0,2 Gmunden Traundorf (Dreischienengleis) 1,2 Gmunden Lembergweg (Dreischienengleis) Trauntalbahn nach Lambach (normalspurig) 1,8 Gmunden Engelhof Lokalbahn 2,9 Baumgarten-Waldbach 484 m ü. A. 3,7 Unterm Wald 4,3 Gschwandt-Rabesberg 512 m ü. A. 4,8 Gschwandt b.Gmunden Schule 5,8 Neuhub 499 m ü. A. 6,9 Karl z’Neuhub 8,2 Eisengattern 525 m ü. A. 9,8 Laizing 486 m ü. A. 10,6 Kirchham b.Vorchdorf Ort 11,2 Kirchham b.Vorchdorf 464 m ü. A. 12,7 Falkenohren 13,1 Weidach b.Vorchdorf 13,9 Eggenberg Schloss 14,6 Vorchdorf-Eggenberg 416 m ü. A. Übergang zur Lokalbahn nach Lambach Die Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf, auch Traunseebahn genannt, ist eine meterspurige Lokalbahn in Oberösterreich. Sie verkehrt zwischen den Stationen Gmunden Seebahnhof und Vorchdorf-Eggenberg.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bahn wurde am 21. März 1912 eröffnet und wird mit 750 V Gleichstrom betrieben. Sie befindet sich zu 100 % im Besitz der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H.. Von den 14,9 Kilometern Streckenlänge werden 2 Kilometer gemeinsam mit der ÖBB-Strecke als Dreischienengleis geführt. Bis 1990 begann die Bahn in der damaligen Station Gmunden-Traundorf auf der Trasse der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden. Dann wurde die Endstelle zum Seebahnhof verlegt. Die heutigen Haltepunkte Gmunden-Traundorf und Lembergweg wurden neu angelegt.[3]
Am 8. September 2008 wurde auf den Gleisanlagen der Hauptwerkstätte in Vorchdorf ein modernes Niederflurfahrzeug, ein Bombardier Cityrunner – Nr. 305 der Innsbrucker Verkehrsbetriebe – das 28 Tage der Traunseebahn leihweise zur Verfügung gestellt wurde, abgeladen. Zwei Tage später wurde der Wagen in Betrieb genommen und danach wurden diverse Test wie Bremsmessungen und Probefahrten durchgeführt. Am 27. September wurde das Fahrzeug bei der neu errichteten Haltestelle Unterm Wald der Öffentlichkeit präsentiert.[4] Nach der Fahrzeugpräsentation und der Eröffnung der neuen Haltestelle absolvierte das Fahrzeug eine Testfahrt mit 70 km/h. Danach wurde der Cityrunner bis 4. September im Fahrgastbetrieb eingesetzt, ehe er Tags darauf wieder verladen und nach Gmunden transportiert wurde.[5]
Aktuell werden Sanierungsarbeiten durchgeführt, für die insgesamt 3,5 Millionen Euro vom Land Oberösterreich zur Verfügung stehen. Neben dem Austausch von Schwellen, Schotter und Gleisen werden auch die Haltestellen saniert, die neue, 65 Meter lange Bahnsteige und Wartehäuschen erhalten. Zudem erhält die Lokalbahn drei neue Lichtzeichenanlagen bei den Streckenkilometern 9,845, 11,910 und 13,262.
Nach den Testfahrten mit einem modernen Niederflurtriebwagen im September 2008, kommt jetzt abermals ein Cityrunner von den IVB nach Vorchdorf, es handelt sich darum um den Tw 320, der für vier Jahre an Stern und Hafferl verliehen wird. Das Fahrzeug wird aus dem Grund verliehen, dass die IVB mehrere Triebwagen als Vorleistung für künftige Verlängerungen beschafft haben, da diese Pläne verschoben worden, wird der Tw erst 2015 wieder in Innsbruck benötigt. Der Fahrgastbetrieb findet nach Testfahrten und einer Pressekonferenz ab dem 19. September 2011 statt.[6]
Betrieb in der Gegenwart
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 stellte Stern & Hafferl auch diese Strecke teilweise, am Wochenende fast vollständig, auf Taktfahrplan um, mit Abfahrt in Gmunden Seebahnhof zur vollen Stunde und in Vorchdorf zur halben Stunde, dort mit dreiminütiger Übergangszeit von und nach Lambach.
Im Plandienst werden hauptsächlich die Triebwagen 23.111 und 112 eingesetzt, ET 23.105 und 106 stehen als Ersatzfahrzeuge zur Verfügung. Bei Bedarf können zusätzlich mehrere Personenwagen angehängt werden. Neben den fahrplanmäßigen Fahrten werden die touristischen Themenfahrten „Auf den Spuren der Zinngießer“, „Mit der Bahn zum Bier“, und der „Bratlzug“, sowie ein „Hobbylokführerkurs“ angeboten. Für die Hobbylokführerkurse kommt der Triebwagen 23.103 zum Einsatz, der im Jahre 2008 aufgearbeitet wurde und ein historisches Farbkleid erhielt. Zudem werden auf Bestellung Fahrten mit dem Sommerwagen B4i 23.221 durchgeführt.
Weiter ist eine Verknüpfung mit der Gmundner Straßenbahn geplant, die Verbindung der beiden Bahnen soll über die Traunbrücke, die Brücke zuvor saniert werden muss, und den Gmundner Klosterplatz realisiert werden. Auch die Anschlußmöglichkeiten in Gmunden (Citybus und Straßenbahn) wurden gegenüber 2009 optimiert.
Fahrzeuge
Siehe auch: Fahrzeuge der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft
Übersicht über die auf der Traunseebahn eingesetzten Fahrzeuge:
Nummer Baujahr Hersteller Sonstiges Triebwagen ET 20.103 1921 Grazer Waggonfabrik Nostalgiefahrzeug ET 23.105 1954 Acmv Plandienstfahrzeug ET 23.106 1954 Acmv Plandienstfahrzeug ET 23.111 1954 WS Plandienstfahrzeug ET 23.112 1954 WS Plandienstfahrzeug ET ? 2007 Bombardier Plandienstfahrzeug, für vier Jahre aus Innsbruck geliehen Personenwagen B4i 23.221 1899 SIG Sommerwagen B4i 20.224 1916 SIG B4bu 20.225 1919 SIG Traunsteinbar - Buffetwagen für Sonderfahrten B4i 20.227 1942 SIG Güter- und Bahnwagen N 23.421 N 23.461 N 23.462 Fcc 23.501 keine Aufschrift: „für Güter die Bahn“ Sonstige X 23.641 1913 Eigenbau Turmwagen Strecke
Der Ausgangspunkt der 14,9 km langen Strecke ist der Seebahnhof in Gmunden. Zwischen dem Seebahnhof und dem Endbahnhof Vorchdorf-Eggenberg liegen 15 Haltestellen, an denen bei Bedarf angehalten wird. Der Bahnhof Eisengattern und die Haltestelle Gschwandt-Rabersberg sind Ausweichsstellen für Zugkreuzungen. Beide Ausweichen sind mit Rückfallweichen ausgestattet. Die meisten Haltestellen besitzen ein Wartehäuschen, neben alten Holzbauten sind Betonhäuschen und modernere Varianten aus Glas anzutreffen. In Vorchdorf-Eggenberg gibt es einen Anschluss an die normalspurige Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg.
Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h. Die meisten Bahnübergänge sind mit Andreaskreuzen und Stoppschildern gesichert; sieben Bahnübergänge verfügen über eine Lichtzeichenanlage. Die Gleise sind auf Holzschwellen verlegt. Neben wenigen Betonmasten ist die Oberleitung überwiegend an Holzmasten befestigt. Unmittelbar an den Endpunkt der Bahn schließen die Gleisanlagen der Stern & Hafferl-Hauptwerkstätte an.
Zukunft
Von Anfang an war und ist eine Verbindung mit der Straßenbahn Gmunden geplant. Nach dem Beschluss des Ausbaus im Jahr 2006 erscheinen diese Pläne erstmals realistisch. Die Sanierung der Bestandsstrecke der Straßenbahn ist bereits erfolgt, in Zukunft sollen die Wiederverlängerung zum Rathausplatz und in weiterer Folge die Verknüpfung mit der Traunseebahn realisiert werden. Die Betriebsanlagen der Traunseebahn sollen so adaptiert werden, dass durchgehende Fahrten von Vorchdorf-Eggenberg bis Gmunden Hauptbahnhof möglich sind.[7] Nach Sanierungsarbeiten an der Lokalbahnstrecke konnte die Höchstgeschwindigkeit abschnittsweise erhöht werden, was positive Auswirkungen auf die Fahrzeit hatte. Durch die Sanierung der Strecke konnte die Fahrzeit gegenüber 2008 auf 26 Minuten verkürzt werden. Außerdem wurde ein annähernder Stundentakt eingeführt.[5] Zusätzlich soll bei weiteren Sanierungsarbeiten das Dreischienengleis zurückgebaut werden. Das dafür notwendige Gleismaterial wurde bereits beschafft und wird aktuell in der Nähe des Seebahnhofs gelagert. Zukünftig wird es daher zwischen Gmunden Seebahnhof und Engelhof nur mehr ein Meterspurgleis geben, da die ÖBB ihre Trasse zum Seebahnhof aufgegeben hat.[8] In Zukunft sollen weitere Haltestellen saniert und neu angelegt werden. Die nächste Etappe für Verbesserungen am Gleiskörper und bei den Haltestellen erfolgt im Sommer 2011. Auch diese Verbesserungsmaßnahmen werden eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h im betreffenden Streckenabschnitt ermöglichen.[9] Da mit der Verlängerung der Gmundner Straßenbahn bisher nicht begonnen wurde, verkehren noch die alten Fahrzeuge auf der Strecke. Die Beschaffung neuer Niederflurfahrzeuge soll gemeinsam mit der Straßenbahn und der Attergaubahn durchgeführt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Österreich. Verlag Schweers + Wall GmbH, Köln 2005, ISBN 3-89494-128-6, S. 33.
- ↑ Stern & Hafferl
- ↑ Buch: Die Unternehmung Stern & Hafferl I. Peter Pospischil Herausgeber: Bahn im Bild, Band 12, 1980, Seite 27
- ↑ Oberösterreichs Neue: Nr. 168, 29. August 2008, Seite 13
- ↑ a b Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft
- ↑ Straßenbahn.tk
- ↑ Verein Pro Gmundner Straßenbahn - Generalversammlung 2007
- ↑ Regionale Schiene: Ausgabe 3/2008, Seite 44
- ↑ Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft: Traunseebahn, zahlreiche Verbesserungen im Sommer.
Literatur
- Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition. GEG Werbung GmbH, Herausgeber: Stern und Hafferl GmbH, Gmunden 2003, ISBN 3-9501763-0-6
- Krobot, Slezak, Sternhart: Schmalspurig durch Österreich. 4. Auflage, Verlag Slezak, 1991, ISBN 3-85416-095-X
- Otfried Knoll: Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf, Stern & Hafferl, Gmunden, 1987
- Die Unternehmung Stern & Hafferl I. Helmut Weis, Herausgeber: Bahn im Bild, Band 12 1980
Film
- SWR: Eisenbahn-Romantik – Auf Kaisers Spur - Bahnidylle Salzkammergut (Folge 628)
Weblinks
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Commons: Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Die Traunseebahn
- Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft
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