Ludwig von Schröder

Ludwig von Schröder
Ludwig von Schröder (1916)
Der 2011 restaurierte Grabstein von Joachim und Ludwig von Schröder auf dem Invalidenfriedhof,Berlin

Ludwig von Schröder (* 17. Juli 1854 in Hintzenkamp bei Eggesin in Pommern; † 23. Juli 1933 in Berlin-Halensee; vollständiger Name: August Ludwig von Schröder) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral sowie Kommandierender Admiral des Marinekorps Flandern im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schröder trat am 31. Mai 1871 als Kadett in die gerade neu entstandene Kaiserliche Marine ein. Er diente als Seeoffizier auf verschiedenen Schiffen, unter anderem als Kommandant des Avisos SMS Blitz, des Schulschiffs SMS Moltke sowie des Großen Kreuzers SMS Vineta. Außerdem war er Chef der Kreuzerdivision auf der Westindischen Station. Vom 1. Oktober 1907 bis 24. September 1910 fungierte Schröder als Chef des II. Geschwader. Anschließend ernannte man ihn zum Chef der Marinestation der Ostsee und beförderte ihn am 27. Januar 1911 zum Admiral. Diesen Posten bekleidete Schröder bis zum 6. Mai 1912. Er wurde mit diesem Tag zur Disposition gestellt unter gleichzeitiger Stellung à la suite des Seeoffizierskorps.

Für seine Verdienste hatte ihn Wilhelm II. am 17. Februar 1912 in den erblichen Adelsstand erhoben.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Schröder reaktiviert und am 23. August 1914 zum Kommandeur der Marine-Division ernannt. Am 15. November 1914 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden Admiral des neugebildeten Marinekorps Flandern. Ihm unterstanden damit nicht nur die in Flandern stehenden Seestreitkräfte sondern die gesamte Marineinfanterie. Diese Kräfte waren bereits 1914 in heftige Kämpfe in Flandern verwickelt und nahmen bis 1918 an allen Flandernschlachten teil. Aufgrund seiner entschlossenen Führung in den zum Teil äußerst blutigen Kämpfen wurde Ludwig von Schröder als Löwe von Flandern bekannt. 1921 stiftete der Admiral für diese Truppe das Flandernkreuz.

Auf Befehl des Kaisers sollte er gegen die meuternden Matrosen in Kiel vorgehen, jedoch wurde dieser Befehl nicht vom Reichskanzler Prinz Max von Baden gegengezeichnet, weil Schröder als zu hart galt. Schröder befehligte das Korps bis über das Kriegsende hinaus bis zum 12. Dezember 1918 und wurde dann endgültig in den Ruhestand verabschiedet.

In der Nachkriegszeit verlangte Belgien seine Auslieferung. Ludwig von Schröder war in den 1920er Erster Vorsitzender des Nationalverbandes Deutscher Offiziere (NVDO).

Er wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt. Sein Sohn war der General Ludwig von Schröder.

Ehrungen

Literatur

  • Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band II: M–Z, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S.298-300
  • Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945 Band 3: P-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN3-7648-1499-3, S.268-270

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine, Hrsg.: Marinekabinett, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1918, S.5
  2. Admiral-von-Schröder-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins

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