- Luftselbstverteidigungsstreitkräfte
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Die Luftselbstverteidigungsstreitkräfte (jap. 航空自衛隊, Kōkū Jieitai, englisch Japan Air Self-Defense Force (JASDF)) sind Luftstreitkräfte Japans. Sie verfügen über knapp 46.000 Mann und sind damit etwa so groß wie die Marine des Landes.[1]
Die Luftselbstverteidigungsstreitkräfte sind durch ihrer Gründung und Gleichstellung am 1. Juli 1954[2] die erste eigenständige Luftstreitmacht, über die Japan verfügt. Zuvor waren Luftraumkapazitäten immer der Kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Armee untergeordnet.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Die Luftselbstverteidigungsstreitkräfte sehen sich zu drei übergeordneten Aufträgen verpflichtet.[3] Oberste Priorität genießt die Verteidigung des japanischen Luftraums gegen mögliche Invasoren. Dazu unterhalten die JASDF moderne Abfangjäger und ein dichtes Informationsbeschaffungsnetz am Boden mit Radarstationen und Luftabwehrraketen. Die Offensivkapazitäten sind aufgrund des Friedensimperativs der Verfassung des Landes stark eingeschränkt.
Dieser Priorität folgt der Einsatz im Katastrophenfall. Die japanische Topographie prädestiniert die Luftstreitkräfte dazu, die Bevölkerung in diesem Fall mit Aufklärungsflügen, dem Transport von Katastrophenhelfern sowie von benötigtem Material zu unterstützen.
Organisation
Geschwader
Die JASDF verfügen über 16 Geschwader (航空団, kōkūdan). Drei von ihnen sind auf Bodenunterstützung ausgelegt, neun weitere für den Luftkampf. Eine Schwadron dient der Aufklärung, drei dem Lufttransport.
Ausrüstung
Die japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte verfügten im Jahr 2006 über knapp 400 überwiegend moderne Militärflugzeuge aus amerikanischer Produktion oder japanischem Lizenzbau. Davon waren 360 Kampfflugzeuge.[4] Derzeit läuft bei Mitsubishi Heavy Industries ein Technologie-Demonstrationsprogramm mit dem Namen Mitsubishi ATD-X. Ziel ist die Entwicklung eines Prototyps eines Tarnkappenjägers, um Erfahrung auf diesem Gebiet zu sammeln.
Luftstützpunkte
Die folgende Übersicht gilt ebenfalls für das Jahr 2006.
Luftverteidigungskommando
- Bereich Nord, Hauptquartier in Misawa
- Bereich Zentral, Hauptquartier in Iruma
- Bereich West, Hauptquartier in Kasuga
- Bereich Südwest in Naha auf Okinawa mit der 302. Staffel (F-4EJ)
Transportkommando
- Iruma, 2. Taktisches Transportgeschwader (輸送航空団, yusō kōkūdan)) mit der 402. Staffel (C-1) sowie weitere Staffeln für die verschiedensten Aufgaben mit verschiedenen Muster, die dem Entwicklungs- und Testkommando unterstehen
- Komaki, 1. Taktisches Transportgeschwader mit der 401. und 404. Staffel (C-130H, KC-767J)
- Miho, 3. Taktisches Transportgeschwader mit der 403. Staffel (C-1)
Ausbildungskommando
- Ashiya, 13. Trainingsstaffel (教育飛行隊, kyōiku hikōtai) (T-4)
- Hamamatsu, 1. Geschwader mit der 31. und 32. Trainingsstaffel (T-4) sowie die E-767 der 601. Staffel (siehe Misawa)
- Hōfu-Kita, 12. Trainingsstaffel (T-7)
- Matsushima, 4. Geschwader mit der 21. Trainingsstaffel (F-2B) sowie die Kunstflugstaffel Blue Impulse (T-4), viele Maschinen beim Tōhoku-Erdbeben 2011 beschädigt/zerstört
- Shizuhama, 11. Trainingsstaffel (T-7)
Weblinks
Commons: Japanische Luftselbstverteidigungsstreitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Internetpräsenz der japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte (engl.) (japanische Version)
- Die JASDF bei GlobalSecurity.org (engl.)
- Verteilung der Geschwader über die japanischen Inseln (engl)
Quellenangaben
- ↑ Quelle: Authorized and Actual Numbers of Self-Defense Personnel. Datenblatt des japanischen Verteidigungsministeriums. Stand: 31. März 2006. Zugriff am 30. Juni 2007.
- ↑ Quelle: Internetseite der Luftstreitkräfte. Gefunden am 30. Juni 2007.
- ↑ Quelle: Our mission is “Air Defense”, “Response to Various Situations such as Major Disasters”, and “Establishment of a Secure Environment”. Missionserläuterung der japanischen Luftstreitkräfte auf ihrer Website. Zugriff am 30. Juni 2007.
- ↑ Quelle: GlobalSecurity.org. Eingesehen am 30. Juni 2007.
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