MV Faina

MV Faina
Die Faina 2008 vor Somalia

Die MV Faina (ukrainisch: Фаїна) ist ein RoRo-Frachtschiff der ukrainischen Reederei Tomex. Das Schiff wurde im September 2008 von somalischen Piraten gekapert und im Februar 2009 wieder freigegeben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Allgemeines

Die Faina wurde 1978 von der schwedischen Werft Lödöse Varv AB in Lödöse gebaut. Der erste Name des Frachters war Vallmo, ab 1983 dann Matina, ab 1985 Loveral, ab 2003 Marabou und seit 2007 dann Faina.[1]

Der Frachter ist 125 Meter lang, 18 Meter breit. Er hat eine Tragfähigkeit von rund 9000 Tonnen.[1]

Kaperung

Die Besatzung der MV Faina am 3. Oktober 2008
Die Kaperung der MV Faina

Am 25. September 2008 wurde das Schiff, das unter der Flagge Belizes für die ukrainische Reederei Kaalybe Shipping fuhr, vor Somalia von Piraten geentert und übernommen. Der russische Schiffskapitän Wladimir Kolobkow starb kurze Zeit später an Herzversagen. Die Ladung bestand aus 33 Kampfpanzern T-72 und schweren Waffen, die angeblich für Kenia bestimmt waren.[2] Nach Informationen der Piraten und Angaben der britischen BBC weisen Papiere auf dem Schiff aber darauf hin, dass das wahre Ziel des Kriegsgerätes Südsudan ist und dass es für die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) bestimmt ist.[3]

Nach einem Hilferuf traf der US-Zerstörer USS Howard (DDG-83) bereits kurz nach der Kaperung ein und verfolgte den Frachter bis vor die Küste von Hobyo. Um zu verhindern, dass die Piraten Waffen für spätere Überfälle von Bord schaffen konnten, schickte die United States Navy fünf weitere Schiffe, unter anderem die USS Vella Gulf (CG-72), in die Region, Russland beorderte die Fregatte Neustraschimy (FF 712) aus dem Atlantik.

Die Piraten drohten mit der Ermordung der Geiseln, sollte eine Aktion zu ihrer Befreiung unternommen werden. Das geforderte Lösegeld betrug zu Beginn der Entführung 35 Millionen US-Dollar, wurde später aber auf 5 Millionen reduziert. Unterdessen hat der ukrainische Sicherheitsdienst Ermittlungen aufgenommen, die die mutmaßliche Verbindung des stellvertretenden Verkehrs- und Kommunikationsministers Igor Urbanski mit dem Eigner des mit Panzern und Waffen beladenen Frachters ermittelt.

Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurde das Schiff am 4. Februar 2009 nach einem „sehr umfangreichen Einsatz“ des Geheimdienstes von den Piraten wieder freigegeben. Unterhändler berichteten, dass zuvor ein Lösegeld von 3,2 Millionen US-Dollar gezahlt wurde.[4]

Am 14. Februar 2009 wurden die Kampfpanzer im kenianischen Hafen Mombasa entladen.[5]Das Schiff hatte Mombasa bereits am 12. Februar erreicht und die Besatzung wurde nach Kiew ausgeflogen.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Miramar Ship Index (engl.)
  2. Die Zeit: Entführung der "Faina" : Piraten warnen vor gewaltsamer Befreiung vom 28. September 2008.
  3. Oberhessische Presse: Somalia: Von Piraten gekaperte Panzer-Lieferung sollte nach Sudan vom 29. September 2008.
  4. Spiegel Online: Piraten geben ukrainischen Panzer-Frachter frei vom 5. Februar 2009.
  5. http://www.janes.com/news/defence/land/idr/idr090217_1_n.shtml
  6. Wladimir Nikolski

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