- Mad Dogs & Englishmen
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Joe Cocker – Music from the Original Soundtrack Mad Dogs & Englishmen
Veröffentlichung 18. September 1970 (UK/USA)
Label A&M Records (Universal)
Format(e) CD, LP, DVD
Genre(s) Rock
Anzahl der Titel 16 (Original) 26 (Deluxe)
Laufzeit 73m15s (Original) 136m38s (Deluxe)
Besetzung siehe unten
Produktion Chronik Joe Cocker
(1969)Music from the Original Soundtrack Mad Dogs & Englishmen
Something to Say
(1972)Mad Dogs & Englishmen ist der Titel einer Tournee und des gleichnamigen Livealbums bzw. Konzertfilms des britischen Blues-/Rocksängers Joe Cocker. Das Album gilt als eines der besten und vitalsten Livealben der Rockgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Album
Das Album erschien im September 1970 im Anschluss an die gleichnamige Tournee. Es wurde bei A&M Records (6002) veröffentlicht. Aufgenommen wurden die Songs in Bill Grahams legendärem Fillmore East am 27. und 28. März 1970 vom ebenso legendären Aufnahmetechniker Edwin Kramer. In Großbritannien erreichte die Platte Platz 16, in den USA sogar Platz 2 der Albumcharts. In der Originalfassung besteht das Album aus zwei Langspielplatten, die heute auf einer CD erhältlich sind. Im November 2005 erschien außerdem eine Deluxe-Edition auf Doppel-CD. Diese Edition enthält zusätzlich 12 unveröffentlichte Demos, Studio- und Konzertmitschnitte der Tour.
Bedeutung und Hintergründe
Joe Cockers Manager Dee Anthony hatte bereits die komplette Tour gebucht, als Cocker sich wegen privater Probleme entschloss, sie abzusagen. Durch den plötzlichen Erfolg und unzählige vorherige Tourneen stand er unter erheblichem Stress. Cocker löste somit seine Grease Band auf. Da Anthony drohte, ihn wegen Vertragsbruchs zu verklagen, musste Cocker dennoch der Tour zustimmen. Daraufhin kontaktierte Cocker den Musikproduzenten und Sessionmusiker Leon Russell, der innerhalb weniger Tage eine 21-köpfige Band mit mehreren Schlagzeugern, Gitarristen, Bläsern und Perkussionisten zusammenstellte. Die Mannschaft, die Russell um Joe Cocker scharte, bestand aus einem 10-köpfigen Chor und 11 angesehenen Profimusikern. Darunter fanden sich zum Beispiel Chris Stainton, Jim Price, Rita Coolidge und Mitglieder der Bands Delaney & Bonnie (Bobby Keys, Jim Keltner) und Derek and the Dominos. Mit dieser spontan zusammengestellten Big Band im Rücken, die als eine der besten Bands zählt, die Cocker jemals hatte, lief der Sänger zu unerwarteten Höchstformen auf.
Die Tour begann am 20. März 1970 in Detroit unter dem Namen „Joe Cocker, Mad Dogs & Englishmen“. Sie dauerte 56 Tage und brachte die über 50-köpfige Mannschaft, die aus den Musikern, ihren Familien, Technikern, Roadies, Groupies und einer kompletten Filmcrew bestand, durch 48 Städte der USA. Die Tour endete am 16. Mai in San Bernadino (Kalifornien). Unterwegs glich die ausgelassene Gemeinschaft einer großen Hippiekommune; für Cocker bedeutete sie trotz großartiger Leistungen einen weiteren psychischen und körperlichen Abstieg, den er mit erheblichem Drogenmissbrauch förderte. Finanziell galt die Tour ebenfalls als Desaster.
Die lebendige und zugleich chaotische Atmosphäre der Konzerte sind sowohl im Film als auch auf dem Album verewigt und gingen wegen ihrer Unverfälschtheit in die Geschichte der Rockmusik ein. Die Trackliste besteht überwiegend aus Coverversionen berühmter Hits dieser Zeit, die mit viel Leidenschaft und Gospelfeeling dargeboten werden.
Die Idee für den Albumtitel hatte der Produzent Denny Cordell. Es ist ein Zitat eines Lieds von Noel Coward zur Kolonialzeit („The japanese don't care to, the chinese wouldn't dare to, but mad dogs and englishmen go out in the midday sun“).
Trackliste (Originalfassung)
- Introduction – 0:44
- Honky Tonk Women (Mick Jagger/Keith Richards) – 3:47
- Introduction – 0:17
- Sticks and Stones (Titus Turner/Henry Glover) – 2:37
- Cry Me a River (Arthur Hamilton) – 4:00
- Bird on the Wire (Leonard Cohen) – 6:37
- Feelin’ Alright (Dave Mason) – 5:47
- Superstar (Leon Russell/Bonnie Bramlett) – 5:02
- Introduction – 0:16
- Let’s Go Get Stoned (Valerie Simpson/Nickolas Ashford/Joseph Armstead) – 7:30
- Blue Medley: – 12:46
- I'll Drown in My Own Tears (Henry Glover)
- When Something Is Wrong with My Baby (Isaac Hayes/David Porter)
- I've Been Loving You Too Long (Otis Redding/Jerry Butler)
- Introduction – 0:21
- Girl from the North Country (Bob Dylan) – 2:32
- Please Give Peace a Chance (Leon Russell/Bonnie Bramlett) – 4:14
- Introduction – 0:41
- She Came in Thru the Bathroom Window (John Lennon/Paul McCartney) – 3:01
- Space Captain (Matthew Moore) – 5:15
- The Letter (Wayne Carson Thompson) – 4:46
- Delta Lady (Leon Russell) – 5:40
Die Deluxe Edition enthält außerdem weitere Klassiker wie z.B. George Harrisons Something, Robbie Robertsons The Weight, John Sebastians Darling Be Home Soon und With a Little Help from My Friends von John Lennon und Paul McCartney.
Besetzung
- Leon Russell - Gitarre, Piano
- Chris Stainton - Piano, Orgel
- Don Preston - Rhythmusgitarre
- Carl Radle - Bass
- Jim Gordon - Schlagzeug
- Jim Keltner - Schlagzeug
- Chuck Blackwell - Perkussion und Schlagzeug
- Sandy Konikoff - Perkussion
- Bobby Torres - Congas
- Jim Price - Trompete
- Bobby Keys - Tenorsaxofon
- Chor / Background Vocals: Don Preston, Rita Coolidge, Claudia Lennar, Daniel Moore, Donna Weiss, Pamela Polland, Matthew Moore, Donna Washburn, Nicole Barclay, Bobby Jones
- Arrangements: Leon Russell und Chris Stainton
- Location Engineer: Eddie Kramer
- Mixdown und Master Engineer: Glyn Johns
Literatur
- Julian P. Bean: With a Little Help from My Friends. Joe Cocker. Durch die Hölle zum Erfolg. Autorisierte Biographie. Hannibal-Verlag, Wien 1991, ISBN 3-85445-064-8.
- Petra Zeitz: Joe Cocker. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1993, ISBN 3-404-61256-6.
Weblinks
- Rezension über das Album auf allaboutjazz.com
- Fotostrecke von Tourfotografin Linda Wolf zu Mad Dogs & Englishmen mit 123 Fotos.
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