Mad Dogs München

Mad Dogs München
EC Hedos München
EC Hedos München
Größte Erfolge
  • Deutscher Meister 1994
Vereinsinfos
Geschichte EHC 70 München (1970 – 1982)
EC Hedos München (1982 – 1994)
Maddogs München (1994 – 1995)
Saison 1993/94 Platz 2 (Vorrunde), Deutscher Meister

Der EC Hedos München war ein Eishockeyclub aus München, der in der Eishockey-Bundesliga und im Jahr 1994 in der Deutschen Eishockey-Liga spielte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1983/84: Landesliga

Nach dem Konkurs des EHC 70 München wurde der Verein am 8. Dezember 1982 unter dem Namen „Eissportclub Hedos München“ gegründet. Der Name kam vom damaligen Sponsor, der Bekleidungsfirma Hedos von Roland Holly. Da aber Firmennamen als Vereinsbezeichnungen nicht zugelassen sind, wurde die Bezeichnung vom Griechischen Wort „Hedos“ hergeleitet. Hedos war zuvor auch Sponsor beim TSV 1860 München gewesen.

Zur Saison 1982/83 wurde der Verein wegen nicht eingehaltener Fristen vom Bayerischen Eissportverband nicht zugelassen, daher startete er erst in der Spielzeit 1983/1984 in der Landesliga. Trainer wurde Jiri Kochta, der bereits den Vorgänger EHC 70 München trainiert hatte. In der Landesliga wurden alle 18 Spiele gewonnen, das Team erzielte insgesamt 266 Tore.

1984/85: Bayernliga

In der zweiten Saison spielte der Verein erfolgreich in der Bayernliga, das einzige Spiel verlor der EC Hedos München gegen die 2. Mannschaft von TuS Geretsried. Neben Jiri Kochta wurde als zweiter Ausländer der Kanadier Brian Ashton als Torwart geholt.

1985/86: Regionalliga

In der dritten Saison spielte der Verein in der Regionalliga. Wolfgang Saller und Robert Huber vom ehemaligen EHC 70 München, Franz Jüttner vom Bundesligist Mannheimer ERC und später Boguslav "Bobby" Maj verstärkten die Mannschaft. Die Regionalliga Süd wurde erneut dominiert, in der überregionalen Regionalligameisterschaft wurde der EHC Ahaus bezwungen. Den für den Aufstieg erforderlichen dritten Platz in der Aufstiegsrunde erreichte der EC nur durch den direkten Vergleich gegen den punktgleichen Deggendorfer EC.

1986/87: Oberliga

In der vierten Saison spielte der Verein in der Oberliga. Jiri Kochta verließ den EC und wurde von Eduart Derkits, später während der Saison von Holger Ustorf abgelöst. Mit Gerhard Graf und Reinhold Degenhart kamen wieder zwei weitere ehemalige Spieler des EHC 70 München zurück. Mit dem 40-jährigen Danny Lawson kam ein Spieler, der in den 70ern schon in der NHL und besonders in der WHA sehr erfolgreich gewesen war.

Hinter Teams wie ERC Ingolstadt und EHC 80 Nürnberg konnte man sich mit Platz 5 für die Aufstiegsrunde qualifizieren. Hier wurde in einer der beiden 8er Gruppen der Aufstiegsrunde Platz 4 erreicht. In einem Platzierungsspiel gegen den Vierten der anderen Gruppe setzte man sich gegen Nürnberg durch und war damit hinter 6 Teams aus der 2. Bundesliga siebter und damit bestes Oberliga-Team. Zum ersten Mal war der sportliche Aufstieg in eine höhere Liga verpasst worden, aber im Laufe des Sommers konnte man wegen der finanziellen Probleme beim Augsburger EV und VERE Selb und dem Verzicht des ERC Sonthofen doch noch in die 2. Bundesliga Süd nachrücken.

1987/88 und 1988/89: 2. Bundesliga

In der nächsten Saison spielte der Verein in der 2. Bundesliga. Der Kader wurde stark verändert, so dass aus der Mannschaft der ersten Saison kein Spieler mehr im Verein war. Neuer Trainer wurde Ulf Sterner, der erste in Europa aufgewachsene NHL-Spieler. Die beiden Ausländerpositionen besetzte man mit den Kanadiern Scott MacLeod und Doug Morrison, die gemeinsam mit Georg „Schorsch“ Kieslinger den Sturm bildeten. Bereits in Rosenheim hatten Michael „Micki“ Betz und Franz Xaver Ibelherr zusammen gespielt. Wie Kieslinger kam für die Verteidigung der Ex-Nationalspieler Ignaz Berndaner vom SC Riessersee. Aus Landshut holte man Peter Weigl und Torwart Rupert Meister.

Das Publikum war auf Grund des Umbruchs anfangs skeptisch, nahm die neue Mannschaft jedoch schnell an, das Olympia-Eisstadion war mehrmals ausverkauft. Scott MacLeod wurde Topscorer der Liga. Im Laufe der ersten Zweitliga-Saison holte man noch aus Bayreuth den Top-Verteidiger Mike Heidt.

Da die Mannschaft in der ersten Saison den Aufstieg in die 1. Bundesliga verfehlte, spielte sie auch die Spielzeit 1988/89 in der 2. Bundesliga, nach der der Verein in die 1. Bundesliga aufstieg.

1989/90–1993/94: 1. Bundesliga

1989 spielte die Mannschaft zum ersten Mal in der 1. Bundesliga. Ken Berry und Dale Derkatch ersetzten die beiden Kanadier.

In der zweiten 1.-Bundesliga-Saison verließ Franz Jüttner den Verein, der als Stütze der Mannschaft angesehen wurde. Derkatch wechselte zum Konkurrenten nach Rosenheim und die neuen Ausländer, Dan Hodgson und Peter Ihnacak waren kein gleichwertiger Ersatz.

Nach drei Jahren mit schlechte Platzierungen versuchte der Verein, mit Gerd Truntschka, Dieter Hegen, Karl Friesen, Raimond Hilger und anderen sportlichen Erfolg zu erreichen, obwohl die Finanzen des Vereins die Zukäufe eigentlich nicht erlaubten. Sportlich ging es in der Saison 1992/93 natürlich aufwärts, aber das war den Führungsriege noch nicht genug. Man legte nach und verpflichtete weitere Stars. Dale Derkatch kehrte zurück und mit Wally Schreiber, Gordon Sherven und Mike Schmidt kamen weiter Stars der Liga nach München. Mit dieser Mannschaft konnte man in der Saison 1993/94 nun die Meisterschaft nach München holen.

Der EC Hedos München stellte in der Finalserie 1994 gg. die Düsseldorfer EG einen Rekord auf, der noch bis heute Gültigkeit hat. Hedos München wurde als das schlechter platzierte der beiden Finalteams ungeschlagen deutscher Meister.

An dieser Marke kratzen 2003 die Krefeld Pinguine in der Finalserie gg. die Kölner Haie als sie schon 2:0 an Siegen vorn lagen, aber Köln noch mit zwei knappen Siegen (3:2 und 3:2) die Serie ausglich aber dann im fünften Spiel mit 1:3 verlor.

1994/95: Deutsche Eishockeyliga

Nach der Meisterschaft 1994 wurde die erste Mannschaft des Vereins in Maddogs München umbenannt und versucht, die EC Hedos München als GmbH auszulagern, die Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga werden sollte.

Die Mannschaft nahm beim Start der ersten Saison der Deutschen Eishockey-Liga teil, aber schon am 18. Dezember 1994 machten die Maddogs München in Nürnberg ihr letztes Punktspiel und der Spielbetrieb des Teams wurde eingestellt. Die nicht ausgetragenen Spiele in der DEL wurden Unentschieden gewertet und München aus der Tabelle gestrichen.

Da die Auslagerung der Mannschaft in die GmbH tatsächlich nicht stattgefunden hatte, wurde das Konkursverfahren über den Verein EC Hedos München mit Schuldenstand von circa 15 Millionen Mark Schulden Anfang 1995 eröffnet.

Gegenwart

Beim Verein EHC München, der 1998 gegründet wurde, gab es in der Saison 2004/05 bis in den danachfolgenden Sommer hinein Überlegungen, den Namen „Hedos“ in den Vereinsnamen aufzunehmen. Dabei wurde festgestellt, dass das Konkursverfahren über den Verein EC Hedos München bis damals noch nicht komplett abgeschlossen war, was neben anderen Gründen zur Nichtaufnahme des Namens führte.

Der Name Hedos ist inzwischen von einer Privatperson im Jahr 2005 (zu dem Zeitpunkt Pressesprecher des EHC München) für den Eishockeybereich geschützt worden.

Meistermannschaft 1993/94

Torhüter
20 Peter Zankl, 27 Karl Friesen
Verteidigung
3 Gregor Müller (GER/CAN), 4 Mike Schmidt, 6 Zdenek Travnicek, 7 Christian Lukes, 15 Daniel Kunce, 21 Rainer Lutz, 28 Sergej Schendelew (RUS), 2 Alexander Genze
Stürmer
8 Gordon Sherven, 10 Anthony Vogel, 16 Dale Derkatch (CAN), 17 Gerd Truntschka, 22 Ewald Steiger, 23 Dieter Hegen, 24 Andreas Volland, 25 Raimond Hilger, 32 Georg Franz, 34 Jan Benda, 35 Wallace (Wally) Schreiber, 37 Tobias Abstreiter, 26 Ralf Reisinger, 1 Chris Straube
Trainer
Hardy Nilsson

Chris Straube spielte erst ab dem zweiten Spiel des Halbfinales mit einem überklebtem Trikot und war eine Überraschung, von der weder Fans noch Fernsehreporter etwas wussten.


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