Magnetogorsk

Magnetogorsk
Stadt
Magnitogorsk
Магнитогорск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ural
Oblast Tscheljabinsk
Bürgermeister Jewgeni Karpow
Gegründet 1929
Stadt seit 1931
Fläche 375,8 km²
Bevölkerung 410.500 Einw. (Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 1092 Ew./km²
Zeitzone UTC+5 (Sommerzeit: UTC+6)
Telefonvorwahl (+7)3519
Postleitzahl 455000–455051
Kfz-Kennzeichen 74, 174
OKATO 75 438
Webseite http://www.magnitog.ru
Geographische Lage
Koordinaten: 53° 23′ N, 59° 2′ O53.38333333333359.0333333333337Koordinaten: 53° 23′ 0″ N, 59° 2′ 0″ O
Magnitogorsk (Russland)
DEC
Liste der Städte in Russland
Die Technische Universität von Magnitogorsk
Satelittenbild von Magnitogorsk

Magnitogorsk (russisch Магнитогорск, wörtlich übersetzt „die Stadt am magnetischen Berg“) ist eine Stadt in Russland und liegt im Südural zu beiden Ufern des Flusses Ural. Sie hat rund 410.500 Einwohner (Stand 2007).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Magnitogorsk entstand 1929 im Rahmen des ersten Fünfjahresplans des bolschewistischen Regimes unter Josef Stalins Kontrolle. Die damals mit enormer Geschwindigkeit betriebene Industrialisierung rührte daher, dass die bolschewistische Ideologie und Politik auf ein starkes, staatstragendes Proletariat (verstanden als „die Industriearbeiterschaft“) als wichtigste soziale Schicht setzte, Russland jedoch sehr stark agrarisch geprägt war (über 90 Prozent aller Russen lebten von der Landwirtschaft).

Magnitogorsk wurde also als Industrie- und Arbeiterstadt gegründet. Unter der Leitung des Deutschen Ernst May hatte man ein Baukonzept ausarbeiten lassen, bei dem besonderes Augenmerk auf kurze Wege zwischen Arbeitsstätten und Wohnbebauung sowie weitere Effizienzkriterien gelegt worden war. Als diese Pläne jedoch in ihrer abschließenden Fassung vorlagen, hatte man längst angefangen, die Stadt zu bebauen und zu besiedeln, so dass eine erneute Überarbeitung notwendig wurde und die Stadt sich völlig anders gestaltete, als ursprünglich vorgesehen. Vermutlich hatte die endgültige, weniger effiziente Struktur jedoch damals unbedachte Vorteile: ein größerer Abstand zwischen Industrie- und Wohnanlagen dürfte sich bis heute positiv auf den Gesundheitszustand der Stadtbewohner auswirken. Allerdings ist trotz der weitgehenden Trennung der größten Industrie- und Wohnkomplexe durch den Fluss Ural eine extreme Gesundheitsbelastung im stark verschmutzten Magnitogorsk bekannt (siehe unten: Umwelt).

An wirtschaftlicher Effizienz wurde Magnitogorsk zu einem leuchtenden Aushängeschild des bolschewistisch-stalinistischen Russland. Binnen kurzer Zeit entstand in Magnitogorsk die weltgrößte Eisen- und Stahlproduktion. Im Zweiten Weltkrieg dürfte Magnitogorsk der wichtigste russische Lieferant des für die Kriegsmittelproduktion nötigen Stahls gewesen sein.

Wirtschaft

Magnitogorsk ist ein Zentrum der Stahlerzeugung. Bereits 1930 wurde hier der erste Stahl produziert. Die ersten drei Hochöfen wurden in einem für die damalige Zeit atemberaubenden Tempo errichtet, in 56, 16 und 5 Tagen. Noch heute geht der Stahl aus Magnitogorsk in 7.000 Betriebe des Landes und in 40 Staaten. Das Unternehmen Magnitogorsk Iron and Steel Works hat seinen Firmensitz in der Stadt.

Sport

In der Stadt spielt der Eishockeyclub HK Metallurg Magnitogorsk. Metallurg spielt in der russischen Kontinentalen Hockey Liga, wurde mehrfach russischer Meister und gewann im Jahre 2005 den Spengler Cup in Davos. 2008 gewann Metallurg die letzte Austragung des IIHF European Champions Cup. Jewgeni Malkin wuchs auf in und spielte bis 2006 für Magnitogorsk.

Umwelt

Laut einer Studie des Blacksmith Institute gehört die Stadt zu den 25 am meisten verschmutzen Orten der Welt. Lediglich 1% aller Kinder befinden sich in einem guten gesundheitlichen Zustand; ein lokales Krankenhaus berichtet von 72% aller Kinder, die krank geboren werden. 73% aller Mütter sind ebenfalls nicht gesund. Dies ist auf die äußerst hohe Konzentration von Blei, Schwefeldioxid und etlicher weiterer Schwermetalle in Luft und Trinkwasser zurückzuführen. [1]

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Lektüre

Die Standardwerke zu Magnitogorsk stammen von Professor Stephen Kotkin: Steeltown, USSR und Magnetic Mountain (beide soweit nur in Englisch verfügbar).

Quellen

  1. http://www.blacksmithinstitute.org/top10/10worst2.pdf

Weblinks


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