- Mario Monti
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Mario Monti (* 19. März 1943 in Varese, Italien) ist ein italienischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker (parteilos). Seit 16. November 2011 ist er Ministerpräsident sowie Wirtschafts- und Finanzminister Italiens.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wissenschaft
Monti wurde an der Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi in Mailand zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promoviert und absolvierte ein Postgraduierten-Studium an der Yale University in den Vereinigten Staaten.
Er war Professor an den Universitäten Mailand, Trient und Turin. Von 1989 bis 1994 war er Rektor der Bocconi-Universität und dann bis 1999 deren Präsident. Seit 2004 ist er wieder deren Präsident.
Politik
1995 wurde er EU-Kommissar für den Binnenmarkt. Dieses Amt hatte er bis 1999 inne, dann wurde er bis 2004 Kommissar für Wettbewerb.
Der parteilose Monti wurde von der italienischen Regierung unter Silvio Berlusconi nach Ende seiner zweiten Amtszeit im Jahre 2004 nicht wieder nominiert; sein Nachfolger als Wettbewerbskommissar ist Neelie Kroes und sein Nachfolger als italienischer Kommissar ist Franco Frattini.
Bekannt wurde er vor allem durch seine wettbewerbsrechtliche Politik gegenüber Microsoft und diversen Autokonzernen wie Volkswagen. Im Jahr 2000 verklagte die Europäische Kommission, auf Anraten Montis, das Land Nordrhein-Westfalen wegen dessen Unterstützung der WestLB.[3] 2007 wurde er Mitglied im Rat der Weisen zur Zukunft Europas.
Am 9. November 2011 wurde Monti vom italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano zum Senator auf Lebenszeit ernannt.[4]
Monti galt nach dem Rücktritt Berlusconis als aussichtsreicher Kandidat für dessen Nachfolge als italienischer Ministerpräsident.[5] Staatspräsident Giorgio Napolitano favorisierte eine Übergangsregierung, die von einem Nicht-Politiker und Experten geführt wird.[6] Am 13. November 2011 wurde er von Napolitano mit der Bildung einer Regierung beauftragt.[7] Am 16. November stellte er sein Kabinett vor und wurde als Regierungschef vereidigt.
Organisationen
Zwischen 2004 und 2008 war er Aufsichtsratsmitglied des Brüsseler Think Tanks BRUEGEL und zwischenzeitlich dessen Vorsitzender.[8] 2010 war er an der Gründung der Spinelli-Gruppe beteiligt, die sich für den europäischen Föderalismus einsetzt. Er ist zudem Mitglied des Vorstands der Bilderberg-Konferenz[9] und führendes Mitglied der Trilateralen Kommission.[10] Er ist internationaler Berater bei Goldman Sachs und Coca-Cola.[11]
Privates
Monti ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Weblinks
Commons: Mario Monti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Mario Monti im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- zeit.de: Porträt (November 2011)
- Frankfurter Rundschau: Porträt (November 2011)
Einzelnachweise
- ↑ Monti wird Regierungschef und Wirtschaftsminister. In: Welt, abgerufen am 16. November 2011
- ↑ Mario Monti offiziell mit Regierungsbildung beauftragt. In: Stern, abgerufen am 13. November 2011
- ↑ Scharfe Kritik an Klage. In: rponline, 12. April 2000
- ↑ Mario Monti zum Senator auf Lebenszeit ernannt. In: Spiegel Online, 9. November 2011
- ↑ Fabio Ghelli: Mario Monti, Italiens letzte Hoffnung. In: Zeit online 10. November 2011
- ↑ Kordula Doerfler: Italien – 20 verlorene Jahre. In: Frankfurter Rundschau online, 11. November 2011
- ↑ Italien: Monti mit Regierungsbildung beauftragt. In: FAZ, 13. November 2011. Abgerufen am 13. November 2011
- ↑ Peter Pinzler: EU: Bruegels Denkstube. In: Die Zeit vom 20. Januar 2005
- ↑ Steering Committee Bilderberg-Konferenz, abgerufen am 11. November 2011
- ↑ Mario Monti bei trilateral.org
- ↑ Mario Monti beim Brussel Economic Forum, abgerufen am 11. November 2011
Vorgänger Amt Nachfolger Silvio Berlusconi Ministerpräsident von Italien
seit 2011— Europäische Kommission: Kommission Santer (1995–1999)Martin Bangemann | Ritt Bjerregaard | Emma Bonino | Leon Brittan | Hans van den Broek | Édith Cresson | João de Deus Pinheiro | Franz Fischler | Pádraig Flynn | Anita Gradin | Neil Kinnock | Erkki Liikanen | Manuel Marin | Karel Van Miert | Mario Monti | Marcelino Oreja Aguirre | Christos Papoutsis | Jacques Santer | Yves-Thibault de Silguy | Monika Wulf-Mathies
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