Franco Frattini

Franco Frattini
Franco Frattini bei einer Rede im März 2007

Franco Frattini [ˈfraŋko fraˈtːiːni] (* 14. März 1957 in Rom) ist ein italienischer Politiker des Popolo della Libertà und war von Mai 2008 bis November 2011 zum zweiten Mal Außenminister unter Silvio Berlusconi.

Inhaltsverzeichnis

Politische Karriere

Frattini studierte Rechtswissenschaften, legte 1979 das Staatsexamen ab und war bis 1984 als Staatsanwalt tätig. Anschließend wurde er Richter, zunächst am Verwaltungsgerichtshof der Region Piemont, ab 1986 am Consiglio di Stato. Nach verschiedenen Aufgaben in der Ministerialverwaltung wurde Frattini 1995 Minister für öffentliche Angelegenheiten und Regionalpolitik unter Premierminister Lamberto Dini; im März 1996 trat Frattini von diesem Amt zurück.

Bei den Parlamentswahlen von 1996 wurde er als Vertreter des Wahlkreises Bozen-Leifers in die Italienische Abgeordnetenkammer gewählt und war als Vertreter der Opposition Mitglied der Geheimdienstkommission. Obwohl er 2001 wieder in Bozen und Leifers kandidierte, wurde er nicht gewählt, weil die Südtiroler Volkspartei den Kandidaten des Ulivo Claudio Bressa unterstützt hat. Durch das komplizierte Wahlsystem zog er trotzdem über den nationalen Verhältniswahlkreis ins Parlament ein und wurde zum Minister für Geheimdienst und 2002 wurde er Außenminister seines Landes, das Amt hatte er bis zu seiner Ernennung zum Vizepräsidenten der EU-Kommission im Jahr 2004 inne.

Ab 18. November 2004 war Frattini EU-Kommissar für Justiz, Freiheit und Sicherheit und Vizepräsident der EU-Kommission. Im März 2008 kündigte er an, Brüssel für einen Monat zu verlassen, um für die bevorstehenden italienischen Parlamentswahlen zu kandidieren. Am 8. Mai 2008 wurde er erneut als Außenminister in das vierte Kabinett Berlusconi berufen.

Inhaltliche Positionen

In seiner Position als EU-Justizkommissar befürwortete er die Filterung des Internets für verbotene Inhalte, z.B. Bombenbauanleitungen. Dieser Plan wurde jedoch in seiner Amtszeit nicht verwirklicht[1].

Ehrungen und Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Heise Online: EU-Kommission will Internetsuche mit "gefährlichen" Wörtern blockieren, 11. September 2007, [1]
  2. Piusorden


Vorgänger Amt Nachfolger

Silvio Berlusconi
Massimo D'Alema
Italienischer Außenminister
20022004
20082011

Gianfranco Fini
Giulio Terzi di Sant’Agata

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