Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos

Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos
Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos (2000)

Apostolos-Athanasios "Akis" Tsochatzopoulos (griechisch Απόστολος-Αθανάσιος "Άκης" Τσοχατζόπουλος, * 1939 in Athen) ist ein griechischer Politiker. Er war bis zum 10. März 2004 Minister für Entwicklung.

Tsochatzopoulos studierte Bauingenieurwesen in München und schloss mit den Titeln Diplom-Ingenieur und Diplom-Wirtschaftsingenieur ab. Anschließend begann er eine 16-jährige Tätigkeit als Bauingenieur in München und Athen, hauptsächlich im Bereich öffentlicher Bauten.

Er beteiligte sich am Kampf gegen die Obristendiktatur. 1969 wurde ihm seine Staatsangehörigkeit durch das Obristenregime aberkannt. Er wurde Mitglied der PAK (Panhellenische Befreiungsfront) und wurde ab 1972 Mitglied des Nationalrates. 1974 wurde er Gründungsmitglied der PASOK und ist seitdem ununterbrochen Präsidiumsmitglied. Er ist Abgeordneter des Griechischen Parlaments seit 1981.

Von 1981 bis 1989 hatte er verschiedene Ministerposten, darunter Minister für Öffentliche Bauten, Minister beim Ministerpräsidenten, Innenminister (Oktober 1993 - Juni 1994). Seit November 1990 ist er Generalsekretär der PASOK. 1996 wurde er Verteidigungsminister Griechenlands.

Ein Immobiliengeschäft Tsochatzopoulos' ist Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen[1] und einer Untersuchung des "Transparenzkommitees" (eines Disziplinarausschusses) der PASOK [2]: Der Ex-Minister und seiner Frau hatten wenige Tage vor Inkrafttreten einer steuerrechtlichen Änderung ein Grundstück am Fuße der Akropolis für eine Million Euro von einer "Offshore"-Gesellschaft gekauft und dieser Gesellschaft dadurch eine erhebliche Steuerersparnis ermöglicht.

Ein Untersuchungsausschuss des Parlaments in Athen sah ferner Bestechungsvorwürfe gegen Tsochatzopoulos im Zusammenhang mit einem Kauf deutscher U-Boote als erhärtet an. Das griechische Parlament ermittelte aufgrund von Informationen, die der Athener Staatsanwaltschaft von den Kollegen in München übermittelt wurden. Griechenland hatte im Jahre 2000 vier U-Boote des Typs 214 im Wert von 2,85 Milliarden Euro in Deutschland gekauft. Nach den Ermittlungen der deutschen Behörden soll die ehemalige MAN-Tochter Ferrostaal Bestechungsgelder in Millionenhöhe gezahlt haben.[3] Tsochatzopoulos sagte im Fernsehen, die Beschuldigungen seien falsch; die Justiz werde den Fall klären. [4]

Einzelnachweise

  1. The Prosecutor’s Office is Knocking on A.Tsochatsopoulos Door
  2. Kathimerini vom 8. Juni 2010
  3. spiegel.de vom 18. April2100: "Der griechische Freund"
  4. wallstreet-online: "Parlament in Athen sieht Bestechungsverdacht erhärtet"

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