- Theodoros Pangalos (Politiker)
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Theodoros Pangalos (griechisch Θεόδωρος Πάγκαλος ; * 17. August 1938 in Eleusis) ist ein griechischer Politiker. Er ist seit 2009 stellvertretender Ministerpräsident.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Theodoros Pangalos ist der Enkel des gleichnamigen Generals und Diktators. Er studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Universität Athen. 1973 promovierte er im Fach Wirtschaftswissenschaften an der Universität Sorbonne in Paris, wo er bis 1978 als Dozent, in der Forschung und auch als Direktor des Instituts für wirtschaftliche Entwicklung tätig war.
Politik
Pangalos beteiligte sich am Widerstand gegen die Griechische Militärdiktatur (1967–1974), die ihm 1968 die griechische Staatsbürgerschaft aberkannte. Seit seiner ersten Wahl 1981 vertritt Pangalos als PASOK-Abgeordneter Attika in der Vouli.
1982 bis 1984 war er Handelsstaatssekretär, anschließend bis 1985 Staatssekretär im Außenamt, 1985 bis 1989 und 1993/1994 stellvertretender Außenminister mit der Zuständigkeit für Europa-Fragen.
1994 wurde er Minister für Verkehr und Kommunikation und von Januar 1996 bis Februar 1999 Außenminister. Im Februar 1999 musste Pangalos als Außenminister zurücktreten, nachdem er den nach Griechenland geflohenen kurdischen Anführer Abdullah Öcalan in die griechische Botschaft in Kenia schmuggeln ließ, wo dieser festgenommen und den türkischen Behörden übergeben wurde.
Im Jahr 2000 kehrte er als Kulturminister in die Regierung zurück. Dieses Amt behielt er bis November 2000.
Pangalos geriet mehrfach wegen drastischer und undiplomatischer Äußerungen in die politische Debatte:
- Deutschland bezeichnete er als „Riese mit der Kraft eines Monstrums und dem Verstand eines Kindes“[1]
- Die türkischen Politiker seien „Räuber, Mörder und Vergewaltiger“[2] und schlichen „mit ihren blutbeschmierten Stiefeln über die Teppiche Europas“[1]
- Die Aussage, „Auf den Fluren des Außenministeriums sprechen sie Englisch“[3][4] bezog sich auf die Amtszeit des in den USA geborenen Außenministers Giorgos Papandreou.
- „Nach 2000 haben wir (die PASOK-Regierung) in praktisch allen Bereichen versagt, wir verwüsteten das Land.“ [5]
- „Deutschland hat während der Nazizeit die griechische Wirtschaft zerstört, indem es alles Geld und Gold, über das die Bank von Griechenland verfügte, an sich nahm, ohne es jemals zurückzuzahlen.“ [6]
Nach dem Sieg der PASOK bei den Parlamentswahlen 2009 berief der neue Ministerpräsident Giorgos Papandreou Pangalos als stellvertretenden Ministerpräsident in seine Regierung. Pangalos soll für die Koordination der Wirtschafts- und Verteidigungspolitik zuständig sein.[7] 2011 blieb er stellvertretender Ministerpräsident im Kabinett Papadimos.
Einzelnachweise
- ↑ a b ZEIT vom 3. Dezember 1993 „Wortathlet vom Olymp“
- ↑ Welt vom 27. September 1997: „Washington besorgt über Wettrüsten auf Zypern“
- ↑ Eleftherotypia vom 4. Oktober 1999
- ↑ Rizospastis vom 21. Juni 2007
- ↑ HR-Net: Athens News Agency: Daily News Bulletin in English, 26. August 2006
- ↑ Griechenland Zeitung vom 25. Februar 2010
- ↑ Bieler Tagblatt vom 6. Oktober 2009
Quellen
Kabinett Andreas Papandreou III (1993–1996)Ministerpräsident: Andreas Papandreou
Minister:
Außenminister: Karolos Papoulias | Verteidigungsminister: Gerasimos Arsenis
Minister beim Ministerpräsidenten: Anastasios Peponis ab 28. Dezember 1994: Georgios Mangakis
Wirtschaftsminister: Georgios Gennimatas († 25. April 1994), ab 6. Mai 1994: : Giannos Papantoniou
Finanzminister: Georgios Gennimatas (ab 25. Februar 1994): Alexandros Papadopoulos
Innenminister: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos ab 8. Juli 1994: Konstantinos Skandalidis ab 15. September 1995: Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos
Minister für Öffentliche Ordnung: Stylianos-Angelos Papathemelis ab 4. April 1995: Iosif Valirakis
Kulturministerin: Melina Mercouri († 6. März 1994), ab 16. März 1994: Athanasios Mikroutsikos
Landwirtschaftsminister: Georgios Moraitis ab 15. September 1995: Theodoros Stathis
Justizminister: Georgios Kouvelakis ab 10. Februar 1995: Anastasios Peponis ab 15. September 1995: Giannis Pottakis
Minister für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten: Dimitris Fatouros ab 8. Juli 1994: Giorgos Andrea Papandreou
Minister für Arbeit: Evangelos Giannopoulos ab 8. Juli 1994: Ioannis Skoularikis ab 15. September 1995: Stefanos Tzoumakas
Minister für Industrie, Energie und Technologie: Konstantinos Simitis ab 15. September 1995: Anastasios Peponis
Handelsminister: Konstantinos Simitis ab 15. September 1995: Nikolaos Akritidis
Minister für Gesundheit und Soziale Sicherheit: Dimitrios Kremastinos ab 15. September 1995: Dimitrios Kremastinos
Minister für Transport und Kommunikation: Ioannis Charalambis ab 8. Juli 1994: Theodoros Pangalos ab 15. September 1994: Athanasios Tsouras ab 15. September 1995: Evangelos Venizelos
Handelsmarineminister: Georgios Katsifaras | Ägäisminister: Konstantinos Skandalidis ab 8. Juli 1994: Antonios Kotsakas
Minister für Umwelt, Raumordnung und öffentliche Arbeiten:: Konstantinos Laliotis
Minister für Makedonien und Thrakien: Konstantinos Triaridis | Tourismusminister Dionysios Livanos ab 23. Juni 1995: Nikolaos Sifounakis
Minister für Presse und Massenmedien: ab 8. Juli 1994: Evangelos Venizelos ab 15. September 1995: Tilemachos Chytiris | Staatsminister: Antonios Livanis
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