- Appenzeller Bahnen (2006)
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Die Appenzeller Bahnen (AB) mit Hauptsitz in Herisau betreiben ein Netz von Eisenbahnen in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden sowie St. Gallen in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Streckennetz
Die Gesellschaft betreibt die Strecken:
- St. Gallen–Gais–Appenzell (Meterspur mit Zahnradabschnitt)
- Gossau SG–Appenzell–Wasserauen (Meterspur)
- Altstätten SG–Gais (Meterspur mit Zahnradabschnitten)
- St. Gallen–Trogen (Meterspur)
- Rheineck–Walzenhausen (Schmalspur 1200 mm mit Zahnradabschnitt).
- Rorschach–Heiden (Normalspur mit Zahnradabschnitt)
Geschichte
Im Jahr 2006 beschlossen die Generalversammlungen der Vorgängergesellschaften die Fusion der Appenzeller Bahnen mit der Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB), der Bergbahn Rheineck-Walzenhausen (RhW) und der Trogenerbahn (TB) rückwirkend zum 1. Januar 2006. Es wurde die Form einer Absorptionsfusion gewählt, bei der die grössere Appenzeller Bahnen AG die drei übrigen Gesellschaften übernahm. Die heutige Appenzeller Bahnen AG ist also immer noch die 1886 gegründete Gesellschaft (Handelsregistereintrag 26. Juli 1886).
Die Appenzeller Bahnen entstanden aus den folgenden ehemaligen Gesellschaften, die Geschichte dieser Gesellschaften ist in den entsprechenden Artikeln zu finden:
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- Appenzeller Bahn (AB) – bis 1885 Schweizerische Gesellschaft für Localbahnen (SGL/SLB)
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- Appenzell–Weissbad–Wasserauen-Bahn (AWW) – bis 1939 Säntis-Bahn (SB)
- Elektrische Bahn St. Gallen–Gais–Appenzell (SGA) – bis 1931 Appenzeller-Strassenbahn-Gesellschaft (ASt)
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- Altstätten–Gais-Bahn (AG)
- Trogenerbahn (TB)
- Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB)
- Bergbahn Rheineck-Walzenhausen (RhW)
Geplante Durchmesserlinie
Die Durchmesserlinie Appenzell-St. Gallen-Trogen (DML) ist ein strategisches Schlüsselprojekt der Appenzeller Bahnen AG (AB) und soll die heute noch getrennten Linien zwischen St. Gallen–Trogen und St. Gallen–Gais–Appenzell im Bahnhof St. Gallen verbinden. Um die DML, die in fünf Teilprojekte unterteilt ist zu realisieren, sind bauliche Massnahmen nötig. Kernstück und zugleich aufwändigstes und grösstes Teilprojekt ist die Teilstrecke St .Gallen Bahnhof–Riethüsli mit dem rund 700 Meter langen Ruckhaldetunnel.
Die Durchmesserlinie stärkt den öffentlichen Verkehr im Agglomerationsgebiet rund um die Stadt St. Gallen und bringt wesentliche Verbesserungen für die Fahrgäste: Zwischen St. Gallen und Teufen verkehren die Züge neu im 15-Minuten-Takt. So werden auch die Anschlussverbindungen an die Intercity-Züge von und nach Zürich verbessert (Schweizer Eisenbahnprojekte Region Ostschweiz). Durch den Wegfall der technisch aufwändigen und im Betrieb teuren Zahnradstrecke an der Ruckhalde kann komfortableres (leiser, niederflurig) aber auch kostengünstigeres Rollmaterial eingesetzt werden.
Für die Durchmesserlinie werden diverse Bahnübergänge gesichert und sechs Übergänge aufgehoben. Somit erhöht sich mit der DML die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.
Baubeginn der DML ist voraussichtlich 2014.[1] Die Inbetriebnahme der Linie erfolgt mit dem Fahrplanwechsel 2016. Durch die Durchmesserlinie erwarten die AB einen Fahrgastzuwachs von bis zu 50 Prozent.
Die Durchmesserlinie erfordert aber auch etliche Anpassungen an der Gleisanlage der ehemaligen TB-Strecke, da diese nach Strassenbahnnormen gebaut wurde. Damit unterscheidet sich die Gleisgeometrie gerade im Innerstädtischen Bereich mit den Rillenschienen, von der anschliessenden SGA-Strecke (und übrigen alten AB-Strecken).
- Ruckhaldetunnel
Der Ruckhaldetunnel ist das technisch aufwändigste Teilprojekt der Durchmesserlinie Appenzell-St. Gallen-Trogen (DML). Mit dem Ruckhaldetunnel können die AB den letzten Zahnstangenabschnitt auf der Linie St. Gallen-Gais-Appenzell aufheben. Diese Aufhebung ermöglicht den Appenzeller Bahnen zukünftig günstigere, leisere und niederflurige Züge zu beschaffen. Unabhängig vom Projekt DML wäre aufgrund des Alters der jetzigen Fahrzeuge in einigen Jahren sowieso eine Rollmaterialbeschaffung notwendig. Der Tunnel wird rund 700 Meter lang und wird gemäss aktuellem Planungsstand 51 Mio. CHF kosten. Er wird einspurig gebaut, im Nordhang der Ruckhalde eintauchen und im Riethüsli Quartier wieder an die Oberfläche gelangen, wo gleichzeitig auch eine neue Haltestelle in Planung ist. Die geplante Bauzeit beträgt 2.5 Jahre. Im Vorfeld des Projektes wurden verschiedenste Varianten geprüft. Der Bau des Tunnels startet voraussichtlich im 2014 und 2016 sollen bereits die ersten Zugskompositionen über die DML fahren.
Rollmaterial
Das Rollmaterial gliedert sich in
- das Rollmaterial des Meterspurnetzes, zum Teil mit Zahnrad
- den einzigen Triebwagen für die Strecke Rheineck–Walzenhausen mit einer Spurweite von 1200 mm
- das normalspurige Rollmaterial, zum Teil mit Zahnrad, für die Strecke Rorschach–Heiden
Bilder
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.ab-dml.ch/contento/AlleszurDML/Zeitplan/tabid/628/language/de-DE/Default.aspx Zeitplan auf AB-Webseite
Weblinks
Commons: Appenzeller Bahnen (2006) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bahngesellschaft (Schweiz)
- Spurweite 1000 mm
- Zahnradbahn in der Schweiz
- Verkehr (Kanton Appenzell Ausserrhoden)
- Verkehr (Kanton Appenzell Innerrhoden)
- Verkehr (Kanton St. Gallen)
- Herisau
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