Martenstein

Martenstein
Harald Martenstein bei einer Lesung im Leipziger Hauptbahnhof 2008

Harald Martenstein (* 9. September 1953 in Mainz) ist ein deutscher Journalist und Autor.

Leben

Martenstein studierte nach dem Abitur am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz Geschichte und Romanistik in Freiburg. Von 1981 bis 1988 war er Redakteur bei der Stuttgarter Zeitung und von 1988 bis 1997 Redakteur beim Tagesspiegel in Berlin. Dann übernahm Martenstein für kurze Zeit die Leitung der Kulturredaktion bei der Abendzeitung (AZ) in München, kehrte jedoch wenig später als leitender Redakteur zum Tagesspiegel zurück. Seit 2002 schreibt er eine Kolumne für die ebenfalls zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörende DIE ZEIT, zunächst unter dem Titel „Lebenszeichen“ und seit dem 24. Mai 2007 im Rahmen des ZEIT-Magazin LEBEN unter „Harald Martenstein“. In überarbeiteter Form erschienen 50 dieser satirischen Causerien 2004 in dem Sammelband Vom Leben gezeichnet. Seit 2004 ist Martenstein zudem mit Kolumnen in der GEO kompakt vertreten.

2004 erhielt er den Egon-Erwin-Kisch-Preis für die zweitbeste deutschsprachige Reportage. Es handelte sich dabei um eine Dokumentation über die Erb- und Führungsstreitigkeiten im Frankfurter Suhrkamp Verlag. Diese wurde mangels Kooperationswillen der Verlagschefin auch eine Reportage über investigativen Kultur-Journalismus.

Anfang 2007 bis Ende 2008 war auf watchberlin.de alle zwei Wochen eine Video-Kolumne mit dem Titel „Martenstein!“ zu sehen. Im Gegensatz zu seinen ZEIT-Kolumnen bezogen sich die Themen dieser in Martensteins Kreuzberger Küche aufgezeichneten Beiträge oft speziell auf Politik und Kultur in Berlin. Im Februar 2007 erschien Martensteins Romandebüt Heimweg, für das er im selben Jahr mit dem CORINE-Debütpreis ausgezeichnet wurde. 2007 erschien nach Vom Leben gezeichnet ein zweiter Band mit gesammelten Zeit-Kolumnen, „Männer sind wie Pfirsiche“. Im Herbst 2008 folgte als dritter Band „Der Titel ist die halbe Miete“. Im Mai 2008 wurde Martenstein für seine Kolumne „Lebenszeichen“ im Zeit-Magazin der Henri-Nannen-Preis in der Kategorie Unterhaltung/Humor verliehen.

Gemeinsam mit dem Kolumnisten Rainer Erlinger (Süddeutsche Zeitung) tritt Martenstein seit Herbst 2008 regelmäßig im Berliner „Deutschen Theater“ auf. In ihrer „Moral-Show“ diskutieren Martenstein und Erlinger moralische Alltagsfragen und stellen sie dem Publikum zur Abstimmung.

Martenstein lebt in Gerswalde (Uckermark) und in Berlin.

Werke (Auswahl)

  • Der Titel ist die halbe Miete: Nachhaltige Betrachtungen über die Welt von heute, C. Bertelsmann, November 2008, ISBN 978-3-570-01017-4
  • Männer sind wie Pfirsiche. C. Bertelsmann, München, 2007, ISBN 978-3-570-00961-1
  • Heimweg. Roman, C. Bertelsmann, München, Feb. 2007, ISBN 978-3-570-00953-6
  • Vom Leben gezeichnet. Tagebuch eines Endverbrauchers. Hoffmann und Campe, Hamburg, August 2004.
  • Wachsen Ananas auf Bäumen? Wie ich meinem Kind die Welt erkläre. Hoffmann und Campe, Hamburg 2001.
  • Spot aus! Licht an! Meine Story, zus. mit Ilja Richter, Hoffmann und Campe, Hamburg 1999.
  • Das hat Folgen. Deutschland und seine Fernsehserien. Reclam, Leipzig 1996.
  • Die Mönchsrepublik. Erotik in der deutschen Politik von Adenauer bis Claudia Nolte. Fannei & Walz, Berlin 1994.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Harald Martenstein — bei einer Lesung im Leipziger Hauptbahnhof 2008 Harald Martenstein (* 9. September 1953 in Mainz) ist ein deutscher Journalist und Autor. Leben Martenstein studierte nach dem Abitur am Rabanus Maurus Gymnasium in Mai …   Deutsch Wikipedia

  • Harald Martenstein — (born 9 September 1953 in Mainz) is a German journalist and author. Life Martenstein studied History and Romanistik in Freiburg. From 1981 to 1988, he was a journalist at the Stuttgarter Zeitung and from 1988 to 1997 he was a journalist at… …   Wikipedia

  • Deutsche Juniorenmeisterschaft (Badminton) — Deutsche Juniorenmeisterschaften im Badminton werden seit der Saison 1952/1953 ausgetragen, in der DDR erst seit 1961. 1998 wurden die bis dahin als U 18 Meisterschaft ausgetragenen Titelkämpfe zur U 19 Meisterschaft geändert. Seit der Saison… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Hochschulmeisterschaft (Badminton) — Deutsche Hochschulmeisterschaften im Badminton werden seit 1962 ausgetragen. Bis 1978 wurden nur die Meister in den Einzeldisziplinen ermittelt, danach wurde zusätzlich ein Teamwettbewerb eingeführt. Nicht in allen Jahren wurden jedoch alle fünf… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Juniorenmeister (Badminton) — Deutsche Juniorenmeisterschaften im Badminton werden seit der Saison 1952/1953 ausgetragen, in der DDR erst seit 1961. 1998 wurden die bis dahin als U 18 Meisterschaft ausgetragenen Titelkämpfe zur U 19 Meisterschaft geändert. Seit der Saison… …   Deutsch Wikipedia

  • Was liest du — Was liest du? ist eine seit 2003 ausgestrahlte Sendung des WDR, in der Jürgen von der Lippe zusammen mit einem prominenten Gast je zwei Bücher vorstellt. Inhaltsverzeichnis 1 Format 2 Liste der empfohlenen Bücher 3 Anmerkungen 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Heimweg (Roman) — Heimweg ist ein Roman des Journalisten und Autors Harald Martenstein und erschien im Februar 2007. Er vertritt die aktuelle Zeitströmung der die Nachkriegszeit thematisierenden belletristischen Bücher. Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Einordnung 3… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Heigl von Beckendorf — Michael Heigl (* August 1816 in Beckendorf; † 1857 in München), auch als Räuber Heigl bekannt, war ein bayerischer Räuber. linker Zugang zur Räuber Heigl Höhle am Kreuzfelsen Der Sohn eines Tagelöhners war Hütejunge und begann eine Ausbildung zum …   Deutsch Wikipedia

  • Räuber Heigl — Michael Heigl (* August 1816 in Beckendorf; † 1857 in München), auch als Räuber Heigl bekannt, war ein bayerischer Räuber. linker Zugang zur Räuber Heigl Höhle am Kreuzfelsen Der Sohn eines Tagelöhners war Hütejunge und begann eine Ausbildung zum …   Deutsch Wikipedia

  • True Lies - Wahre Lügen — Filmdaten Deutscher Titel: True Lies – Wahre Lügen Originaltitel: True Lies Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1994 Länge: 135 Minuten Originalsprache: Englisch …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”