Martin Römer

Martin Römer

Martin Römer (* um 1432 in Zwickau; † 5. April 1483 [1] in Zwickau) war ein sächsischer Kaufmann, Bergwerksbesitzer und Amtshauptmann in Zwickau.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wappen der Familie von Römer (Meißen)

Er entstammte einer meißnischen Familie (siehe Römer (Adelsgeschlecht)), deren direkte Stammreihe mit seinem Großvater, dem Chemnitzer Ratsherren Paul (Pawil) Romer, im Jahr 1401 urkundlich erwähnt, begann und war der Sohn des Chemnitzer Kaufmanns und Gewerken Hans Romer (auch: Römer; um 1400-1481), spätestens seit 1446 Gewerke in Zwickau, und dessen Ehefrau Catharina. Sein Bruder war der Zwickauer Kaufmann Nicol Römer (um 1435-1493).

Römer war Handelsherr, Bergherr und Gewerke, Bergzehntner und von 1475 bis zu seinem Tod Amtshauptmann zu Zwickau. Er war Gutsherr auf Unter-Steinpleis (heute Ortsteil von Werdau), Marienthal, Niederalbertsdorf und dem Stadtgut Werdau; diese Güter vermachte er, da er selbst ohne Nachkommen geblieben war, in seinem Testament von 1470 seinem Bruder Nicol.

Am 5. Februar 1470 wurde den Brüdern Martin und Nicol Römer ein kaiserlicher Wappenbrief verliehen, die kurfürstlich und herzoglich sächsische Belehnung mit Steinpleis und Niederalbertsdorf, heute beide im Landkreis Zwickau, folgte am 6. Februar 1476 für die beiden Brüder.

Ebenfalls im Jahr 1470 wurden die Schneeberger Silbervorkommen entdeckt, an deren Ausbeutung besonders auch Römer mit seinem Bruder Nicol beteiligt war. Deshalb wurde die Zwickauer Münze 1475 neu gegründet. Im Jahre 1477 ließ Römer in Zwickau den Großen Teich (Schwanenteich) als Feuerlöschteich und zur Fischzucht angelegen. 1476 reiste Herzog Albrecht von Sachsen zu einer Wallfahrt nach Rom und Palästina, zu seinem Gefolge gehörte auch Martin Römer. Generell war Römer ein großzügiger Förderer seiner Heimatstadt Zwickau. So stammen unter anderem auch die 1480 erbauten Magazinhäuser am Kornmarkt von ihm.

Römer war verheiratet mit Catharina Tretwein (* um 1440 in Zwickau), die nach Römers Tod in zweiter Ehe im Jahr 1484 Kunz von Hermannsgrün heiratete.

Ehrungen

Nach ihm ist die „Martin-Römer-Ehrenmedaille“ benannt, die in Zwickau an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich durch erfolgreiches Wirken und Eintreten für das Wohl oder Ansehen von Stadt und Bürgerschaft besondere Verdienste erworben haben.

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B 1954, Seite 361, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1954.
  • E. Herzog: Martin Römer: Ein biograpischer Beitrag zur sächsischen Culturgeschichte. in: Mittheilungen des königlich sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Geschichts- und Kunstdenkmale Heft 14, Dresden 1865, S. 49-63
  • Gustav Roethe: Römer von Zwickau. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 117.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die von Römer bei Schlossarchiv.de.

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