- Mat (Fluss)
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Mat Unterlauf des Mats
Daten Lage Nord-Albanien Flusssystem Mat Mündung Adriatisches Meer 41.63666666666719.5713888888890Koordinaten: 41° 38′ 12″ N, 19° 34′ 17″ O
41° 38′ 12″ N, 19° 34′ 17″ O41.63666666666719.5713888888890Mündungshöhe 0 m ü. A. Länge 115 km Einzugsgebiet 2.441 km² Abflussmenge MQ: 103 m³/s Rechte Nebenflüsse Fan Durchflossene Stauseen Ulza-Stausee, Shkopet-Stausee Kleinstädte Burrel, Milot Der Fluss Mat (albanisch auch Mati) entwässert Teile der albanischen Berglandschaft nordöstlich von Tirana. Er mündet nach 115 Kilometern zwischen den Städten Laç und Lezha in die Adria.
Der Mat entwässert ein breites (Hoch-)Tal, das ebenfalls den Namen Mat trägt. Danach passiert er eine enge Schlucht durch den Gebirgszug, der die Region Mat von der albanischen Küstenebene trennt. Am Ende dieses Einschnitts vereinigt er sich mit seinem wichtigsten Nebenfluss, dem Fan. Dieser entwässert die nördlich gelegene Mirdita. Von da an sind es noch rund 25 Kilometer durch die flache Küstenebene, bis der Fluss in den Drin-Golf mündet. Das gesamte Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 2441 km2.
Der Mat wurde in der engen Schlucht am Ausgang des Mat-Tals zweimal gestaut. Der Ulza-Stausee (Liqeni i Ulzës) wird durch eine 64 Meter hohe und 126 Meter lange Staumauergebildet. Er fasst 124 Millionen m3. Die Fallhöhe des Wassers beim Elektrizitätswerk beträgt rund 55 m. Das Wasserkraftwerk wurde von den sowjetischen Spezialisten errichtet und im Jahr 1957 in Betrieb genommen. Es handelt sich um das erste größere Wasserkraftwerk im Land. Anfang der 2000er Jahre wurde es mit ausländischer Hilfe erneuert, damit mehr Leistung gewonnen werden kann. Gleich unterhalb der Ulza-Staumauer liegt der schmale Shkopet-Stausee (Liqeni i Shkopetit), der sich über einige Kilometer durch die enge Schlucht zieht und ebenfalls mit einem Wasserkraftwerk versehen ist. Dieses Wasserkraftwerk ist sechs Jahre jünger und wurde ebenfalls noch unter sowjetischer Anleitung errichtet. Es wird zurzeit ebenfalls erneuert. Die Staumauer ist 53 m hoch und 90 m lang. Die Fallhöhe beträgt dort rund 36 m.
Die durchschnittliche Abflussmenge des Mat beträgt 103 m3/s. Dies ist der drittgrößte Wert unter den albanischen Flüssen. Nach Niederschlägen führt er sehr viel Wasser, was immer wieder zu Überschwemmungen führt, durch den Bau der Kraftwerke aber deutlich besser reguliert werden kann. Die Höchstwassermenge übertrifft die Mindestwassermenge im Jahresverlauf um das Zehnfache.
Nach dem Zusammenfluss mit dem Fan bildet der Mat ein sehr breites Flussbett, das mit seinem vielen Kies und Geröll auch bei Niedrigwasser ein Hindernis für Reisende zwischen Nord- und Mittelalbanien darstellte. Bei Milot wurde im Jahr 1927 die erste Brücke über den Fluss errichtet. Die Brücke mit fünf großen Stahlbögen auf Betonpfeilern überspannt 480 m. Sie wurde von deutschen und Schweizer Ingenieuren geplant. Als eines der größten Bauwerke des damaligen Albanien wurde sie dem König zu Ehren Zogu-Brücke genannt. Später wurde sie meist nur als Mat-Brücke bezeichnet. Es sollte nämlich rund 50 Jahre dauern, bis eine weitere Brücke den Fluss in der Küstenebene überquerte. Das neue Bauwerk für Straße und Eisenbahn ermöglichte eine direktere Verbindung, da die Zogu-Brücke ein wenig landeinwärts im Mat-Tal gelegen ist. Nochmals 25 Jahre später wurde für die neue Autobahn, die das Land von Nord nach Süd durchqueren soll, eine dritte Mat-Brücke noch weiter westlich errichtet. Diese Brücke ist 650 m lang.
Weblinks
- Lebenslauf des Ingenieurs Gerold Schnitter (Erbauer der Zogu-Brücke) – Kopie auf archive.org
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