Matthew Stevens

Matthew Stevens
Matthew Stevens
Geburtstag 11. September 1977
Geburtsort Carmarthen
Nationalität WalesWales Wales
Spitzname(n) The Welsh Dragon
Profi seit 1994
Preisgeld > 1.500.000 £[1]
Höchstes Break 145
Century Breaks 214[2]
Main-Tour-Erfolge
Weltmeisterschaften -
Ranglistenturniersiege 1
Minor-Turniersiege -
Weltranglistenplatzierungen
Höchster WRL-Platz 4 (05/06)
Aktueller WRL-Platz 15 (11/12 Cop1)

Matthew Stevens (* 11. September 1977 in Carmarthen, Großbritannien) ist ein walisischer Snookerprofi. Im Lauf seiner Karriere hat er mit dem Masters (2000) und der UK Championship (2003) zwei der drei bedeutendsten Titel im Snooker gewonnen. Daneben ist er zweifacher Vize-Weltmeister (2000, 2005).

Seit 1994 spielt Stevens auf der Snooker Main Tour. 1999 zog er in die Top 16 der Weltrangliste ein und erreichte 2005 mit Position 4 seine beste Platzierung. 2007 fiel er aus den Top 16, schaffte aber zur Saison 2011/12 mit Platz 14 die Rückkehr.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Matthew Stevens begann sich für Snooker zu interessieren, nachdem er 1985 das Finale der WM zwischen Dennis Taylor und Steve Davis gesehen hatte.[3] Mit zehn Jahren trat er in den Snooker-Club des walisischen Ex-Weltmeisters Terry Griffiths ein. Einen Trainer hatte Stevens laut Aussage seines Vaters Morrell, der seinen Sohn zu allen Juniorenturnieren begleitete, jedoch nie.[3] Mit elf Jahren schaffte Matthew Stevens sein erstes Century Break und gewann Titel bei den Junioren. 1994 verließ er im Alter von 16 Jahren die Schule ohne Abschluss, um professioneller Snookerspieler zu werden.[4]

Erste Jahre als Profi (1994–1997)

In seiner ersten Saison 1994/95 auf der Main Tour überstand Stevens bei keinem Ranglistenturnier die Qualifikationsrunden. Allerdings zog er ins Halbfinale der Benson & Hedges Championship ein, welche damals als Qualifikationsturnier für das wichtigste Einladungsturnier, das Masters, fungierte.[4] Er schloss die Spielzeit auf Position 236 der Snookerweltrangliste ab, welche immer jeweils die beiden letzten Spielzeiten umfasst.

1995/96 verbuchte Stevens einen ersten Erfolg auf der Main Tour, als er das Achtelfinale beim Grand Prix erreichte und dort dem sechsmaligen Weltmeister Steve Davis unterlag. Wie im Vorjahr lief es für ihn bei der Benson & Hedges Championship gut, doch dieses Mal gewann er auch das Turnier durch ein 9:3 im Finale über Paul McPhillips. Aufgrund dieses Erfolges verdiente sich Stevens eine Wildcard für das Masters 1996. Dort überstand er die Wildcardrunde gegen Terry Griffiths, schied dann aber im Achtelfinale gegen Alan McManus aus. In der Weltrangliste machte Matthew Stevens einen Sprung auf den 67. Platz.

In der Saison 1996/97 zog Stevens bei zwei Turnieren in die Runde der letzten 32 ein: Beim Grand Prix scheiterte er an Mark King, bei den European Open an Jimmy White. Bei der Snookerweltmeisterschaft schaffte er dort seine bisher beste Platzierung und schied in der Runde der letzten 48 gegen Andy Hicks aus, eine Runde vor dem Hauptturnier.

Aufstieg in die Weltspitze (1997–2000)

Der sportliche Durchbruch gelang Stevens in der Saison 1997/98. Beim Grand Prix unterlag er John Higgins erst im Entscheidungsframe des Halbfinales. Auch bei der UK Championship erreichte er die Vorschlussrunde, wo er gegen Stephen Hendry, den Serienweltmeister der 1990er, ausschied. Am Ende des Saison gab Stevens sein Debüt im Crucible Theatre bei der WM in Sheffield und schaffte es bis ins Viertelfinale gegen Titelverteidiger Ken Doherty. Nach der Saison wurde Stevens von der World Snooker Association zum Young Player of the Year gewählt, in der Rangliste rückte er auf Position 26 vor.[4]

1998/99 übertraf Stevens die Leistungen des Vorjahres: Bei der UK Championship 1998 zog er erstmals in das Finale eines Ranglistenturniers ein, verlor aber mit 6:10 gegen den amtierenden Weltmeister John Higgins. Mit Wales nahm Stevens am Nations Cup teil, wo er beim Finalsieg über Schottland Siege gegen Alan McManus und Stephen Hendry beisteuerte. Bei der WM wiederholte Stevens seine Viertelfinalteilnahme aus dem Vorjahr, dieses Mal war er Hendry unterlegen. Am Ende der Saison schaffte Stevens mit Platz 9 den Einzug in die Top 16 der Weltrangliste, was von diesem Zeitpunkt an eine automatische Qualifikation für die Hauptrunden aller Turniere der Main Tour bewirkte.

Die Saison 1999/00 wurde zur erfolgreichsten in Stevens’ Karriere, wobei er eine Bilanz von zwanzig Siegen gegenüber neun Niederlagen bei Ranglistenturnieren aufwies. Zunächst holte er sich den Titel beim Scottish Masters, einem Einladungsturnier, in dessen Finale er John Higgins mit 9:7 schlug. Bei der UK Championship 1999 zog Stevens zum zweiten Mal in Folge ins Finale ein und unterlag dieses Mal Mark Williams mit 8:10. Stevens nahm Anfang 2000 nach vier Jahren Unterbrechung wieder am Masters teil. Hier gelang ihm sein bis dahin größter Erfolg, als er Ken Doherty im Finale mit 10:8 besiegte. Am Ende der Saison erreichte Stevens zum ersten Mal das Finale der Weltmeisterschaft, nachdem er in den Runden zuvor Tony Drago, Alan McManus, Jimmy White und Joe Swail bezwungen hatte, wo ihm wie bei der UK Championship Mark Williams gegenüberstand. Stevens verlor mit 16:18, obwohl er in dem zwei Tage dauernden Endspiel über Nacht einen Vorsprung von vier Frames gehabt hatte. In der Weltrangliste stieg Stevens auf Position 6 auf und galt nun als einer der Spitzenspieler der kommenden Jahre.[5]

Moderate Erfolge (2000–2003)

In den folgenden drei Spielzeiten knüpfte Stevens nicht an den Erfolg der beiden vergangenen Saisons an: 2000/01 war die UK Championship für ihn schon im Achtelfinale gegen Fergal O’Brien beendet, nachdem er zuvor zweimal in Folge das Finale des Turniers hatte erreichen können. Anfang 2001 starb Stevens’ Vater Morrell, der seinen Sohn bis zuletzt bei allen Turnieren betreut hatte. Matthew Stevens gab später an, dass ihn dies sportlich zurückgeworfen habe[6] und sein Lebensstil in der Folgezeit nicht durchgehend professionell gewesen sei.[7] Stevens bestes Ergebnis war das Erreichen des Halbfinales bei der WM gegen John Higgins, dem er trotz einer Führung von 13:11 noch mit 15:17 unterlag.[8]

Auch 2001/02 verlief sportlich für Stevens eher moderat, wiederum verpasste er ein Ranglistenfinale. Bei der UK Championship war im Viertelfinale gegen Ken Doherty Schluss, beim Thailand Masters gegen Stephen Lee im Halbfinale. Stevens nahm zum ersten Mal an der Premier League Snooker teil, konnte sich dort aber keinen Platz für eine weitere Saison sichern. Wie im Vorjahr erreichte er die Vorschlussrunde der Weltmeisterschaft, sein drittes Halbfinale in Folge bei diesem Turnier. Hier wurde er vom späteren Sieger Peter Ebdon gestoppt, nachdem Stevens beim Stand von 16:14 nur einen Frame vom Finale entfernt gewesen war.

Die Saison 2002/03 wurde ein vorläufiger Tiefpunkt in Stevens’ Karriere. Sowohl bei der UK Championship als auch der WM schied er bereits im Achtelfinale aus, wo er Robert Milkins beziehungsweise Paul Hunter unterlag. Als bestes Ergebnis gelang ihm nur eine Viertelfinalteilnahme beim Irish Masters, in welchem er gegen Ronnie O’Sullivan verlor. Stevens kassierte zum ersten Mal in seiner Karriere eine negative Spielbilanz (sieben Siege gegenüber acht Niederlagen) und fiel in der Weltrangliste auf Position 9 zurück.

Rückkehr in die Weltspitze (2003–2005)

Daraufhin folgten zwei insgesamt wieder erfolgreiche Spielzeiten für Matthew Stevens. In des Saison 2003/04 erreichte er zunächst das Halbfinale der British Open, wo er an Stephen Hendry scheiterte. Bei der UK Championship 2003 zog Stevens nach Siegen über Gerard Greene, James Wattana, Paul Hunter und Jimmy White zum dritten Mal in das Finale des Turniers ein, wo er wiederum auf Stephen Hendry traf. Obwohl Stevens zu Beginn bereits mit 0:4 in Rückstand geraten war, entschied er das Match noch mit 10:8 für sich. Damit holte sich Stevens in seinem vierten Finale den ersten und bisher einzigen Sieg bei einem Ranglistenturnier. Im Anschluss erklärte er, dass ihn die öffentliche Erwartung, endlich einen Titel zu gewinnen, in den Jahren zuvor belastet hatte.[9] Stevens widmete den Sieg seinem verstorbenen Vater Morrell. Bei der WM erreichte Matthew Stevens ein weiteres Mal das Halbfinale, wo er knapp Graeme Dott unterlag. [10]

Negativ machte sich bei Stevens bemerkbar, dass er bei kleineren Turnieren über eine Distanz von Best of 9 eine Serie von Erstrundenniederlagen erlitt, die im Januar 2004 begann und sich noch bis in die folgende Saison 2004/05 erstreckte.[11] Auch die Titelverteidigung der UK Championship missglückte, als er im Eröffnungsmatch Barry Pinches unterlag. Erst beim Malta Cup 2005 beendete Stevens seine schwarze Serie und schaffte es bis ins Halbfinale gegen Stephen Hendry. Im Anschluss daran erreichte Stevens das Finale des Irish Masters, das er mit 8:10 gegen den amtierenden Weltmeister und Weltranglistenersten Ronnie O’Sullivan verlor. Zum Abschluss der Saison stand Stevens nach Siegen über Andy Hicks, Jimmy White, Stephen Hendry und Ian McCulloch zum zweiten Mal in seiner Karriere im WM-Finale. Er hatte es damit innerhalb von sechs Jahren fünf Mal mindestens bis ins Halbfinale geschafft. Im Endspiel 2005 traf Stevens auf den Qualifikanten Shaun Murphy und galt als Favorit. Wie fünf Jahre zuvor unterlag Stevens mit 16:18, ebenfalls wieder nach einem Vorsprung von vier Frames über Nacht. Insgesamt ist dies in der WM-Geschichte erst drei Mal vorgekommen. Trotz der Niederlage erklomm Stevens mit Position 4 die höchste Weltranglistenplatzierung seiner Karriere. Nach dem verlorenen Finale erklärte Stevens, er werde die Weltmeisterschaft noch gewinnen, bevor seine Karriere endet.[12]

Sportlicher Abstieg (2005–2010)

Stevens sportliche Leistungen ließen seit dem zweiten verlorenen WM-Finale nach. 2005/06 siegte er immerhin bei zwei Einladungsturnieren, der Northern Ireland Trophy (im Finale mit 9:7 gegen Stephen Hendry) und dem Pot Black Cup (im Finalframe gegen Shaun Murphy). Bei Ranglistenturnieren kam Stevens jedoch nicht über das Achtelfinale hinaus, so auch bei der WM, wo er an Ken Doherty scheiterte. Im gesamten Saisonverlauf gelangen ihm bei Ranglistenturnieren nur zwei Siege, der schlechteste Wert in seiner Karriere. Stevens beklagte vor der WM, dass die Rangliste eine Lotterie sei, da in dieser Spielzeit nur sechs Turniere ausgespielt wurden.[13]

2006/07 war Stevens’ Platz in den Top 16 aufgrund der schwachen Vorsaison bedroht. Er erlitt zwar weniger Erstrundenniederlagen, schaffte aber auch kein herausragendes Ergebnis. Seine beste Platzierung war das Erreichen des WM-Viertelfinales, wo er mit einem Einzug ins Halbfinale seinen bedrohten Status hätte retten können. Er unterlag jedoch Shaun Murphy trotz einer Führung von 12:7 noch mit 12:13. Daraufhin fiel Stevens nach acht Jahren Zugehörigkeit aus den Top 16 und ist seitdem zur Teilnahme an Qualifikationsturnieren gezwungen.

Auch in der Saison 2007/08 verbuchte Stevens als bestes Ergebnis nur eine Viertelfinalteilnahme, als er beim Shanghai Masters gegen Ryan Day ausschied. Im Achtelfinale gegen Stephen Maguire war es Stevens zuvor zum ersten Mal in seiner Profikarriere gelungen, einen Rückstand von 0:4 in einem Match Best of 9 noch umzudrehen.[14]

Die Saison 2008/09 verlief für Stevens wechselhaft. Einerseits erreichte er in Abwesenheit einiger Spitzenspieler bei der erstmals ausgetragenen Bahrain Championship zum ersten Mal seit über drei Jahren wieder ein Finale, in welchem er Neil Robertson mit 7:9 unterlag. Andererseits standen dem vier Erstrundenniederlagen gegenüber, so auch bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft, so dass Stevens erstmals seit 1997 nicht im Crucible Theatre mitspielen durfte. In der Rangliste fiel er auf Position 26, seine schlechteste Platzierung seit 1998.

Stevens’ beste Platzierungen in der Saison 2009/10 waren das Erreichen des Achtelfinales beim Shanghai Masters und bei den Welsh Open, wo er an Ryan Day beziehungsweise an Mark Allen scheiterte. Stevens stand im Lauf der Saison knapp davor, in die Top 16 zurückzukehren, doch scheiterte er bei der Qualifikation zu den letzten beiden Turnieren der Saison, den China Open und der WM.

Wiederaufstieg (seit 2010)

2010/11 spielte Stevens seine beste Saison seit dem zweiten verlorenen WM-Finale 2005: Beim Shanghai Masters und den Welsh Open kam er bis ins Viertelfinale, wo er jeweils gegen den späteren Sieger ausschied (Ali Carter beziehungsweise John Higgins). In keiner der fünf Spielzeiten zuvor hatte Stevens bei mehr als einem Turnier die Runde letzten Acht erreichen können. Zudem überstand er bei allen sieben ausgetragenen Ranglistenturnieren sein Auftaktmatch. Eine Saison ohne Erstrundenniederlage war Stevens zuletzt 2001 gelungen. Zudem verbuchte er zum ersten Mal seit 2005 wieder mehr als zehn Siege in einer Spielzeit. Für Stevens’ wiedergewonnene Stärke soll unter anderem die neu etablierte Turnierserie der Players Tour Championship (PTC) verantwortlich sein, da er mehr Spielpraxis als in den Jahren zuvor erhielt.[15] Er qualifizierte sich nur knapp als 22. von 24 Spielern für das Finalturnier der PTC, erreichte aber das Halbfinale, wo er Shaun Murphy unterlag. Im Finale der Championship League traf er erneut auf Murphy und gewann mit 3:1. Mit dem Sieg bei dieser Turnierserie sicherte sich Stevens sein Ticket für die Premier League 2011. Für die WM qualifizierte er sich gegen Fergal O’Brien erst im letzten Frame auf den letzten schwarzen Ball. In der ersten Hauptrunde unterlag Stevens allerdings Mark Allen, obwohl ihm bei vier Frames Vorsprung nur noch ein weiterer Frame zum Sieg gefehlt hätte. Trotzdem kletterte er auf Platz 14 der Weltrangliste und schaffte damit nach vierjähriger Unterbrechung die Rückkehr in die Top 16.

Spielweise und Bilanzen

Breakbuilding

Wie die meisten modernen Spitzenspieler verfolgt Stevens keine defensive Spieltaktik, sondern versucht einen Frame mit wenigen hohen (Breaks) zu gewinnen. Basis dafür ist sein gutes Loch- und Stellungsspiel. In seiner siebten Saison als Profi schaffte Stevens sein hundertstes Century Break, also eine Aufnahme von hundert oder mehr Punkten. Nur Ronnie O’Sullivan (5 Saisons), Ding Junhui (5), Stephen Hendry (6), John Higgins (6) und Judd Trump (6)waren hierbei schneller. In seiner 17. Saison spielte Stevens sein 200. Century Break, womit er sich in den Top 20 der Spieler mit den meisten Centuries befindet.[2] Ein Maximum Break (147 Punkte) ist ihm in offiziellen Spielen nie gelungen. Sein bisher höchstes Break betrug 145 Punkte, was ihm beim Grand Prix 1996 und ein weiteres Mal bei der WM 2002 gelang.[16] Bei seinen Breaks meidet Stevens nach Möglichkeit das Hilfsqueue und spielt teilweise als Rechtshänder auch mit links.

Mentale Kondition

Medien und Konkurrenten haben angegeben, dass Matthew Stevens’ größte Schwäche seine Psyche sei.[17] Unter Stress könne Stevens seine Konzentration schlechter aufrechterhalten als andere Spitzenspieler. Sowohl in den beiden verlorenen WM-Finals 2000 und 2005 als auch in seiner Viertelfinalniederlage 2007 verspielte er jeweils einen hohen Vorsprung. Shaun Murphy, der ihn 2005 und 2007 schlug, hat über Stevens ausgesagt, es sei kein Geheimnis, dass dieser es nicht mag, in Führung zu liegen.[18]

Weltmeisterschaft und UK Championship

Seine Erfolge verbuchte Stevens vor allem bei der WM und der UK Championship, also Turnieren, bei denen schon ab der ersten Runde viele Frames gewonnen werden müssen.[19] Bei den Weltmeisterschaften 2000–2005 erreichte er zweimal das Finale und schied dreimal erst im Halbfinale aus. In der modernen Ära (seit 1969) ist Stevens abgesehen von Eddie Charlton und Jimmy White der einzige Spieler, der mehr als einmal im Endspiel gestanden hat, ohne jemals den Titel zu gewinnen. White musste allerdings sechs Finalniederlagen hinnehmen. Bei der UK Championship war Matthew Stevens einmal erfolgreich (2003) und schaffte es bei zwei weiteren Gelegenheiten ins Endspiel (1998, 1999). Seit seinem Turniersieg ist er jedoch nicht mehr über das Achtelfinale hinausgekommen.

Kleinere Ranglistenturniere

Im Gegensatz dazu agiert Stevens bei kleineren Ranglistenturnieren seltener auf diesem Niveau: Während seiner erfolgreichen Zeit von 1997 bis 2007 erreichte er bei 20 Teilnahmen an den beiden großen Turnieren 13 Mal wenigstens das Viertelfinale.[20] Bei den kleineren Turnieren hingegen benötigte er für ebenfalls 13 Viertelfinals insgesamt 60 Teilnahmen. Reichen wenige Frames zum Sieg aus, scheidet Stevens regelmäßig auch gegen weniger bekannte Spieler aus, noch bevor er seinen Spielrhythmus hat finden können. Dadurch erleidet er in jeder Saison meistens mehrere Erstrundenniederlagen, für die nur die halbe Anzahl von Ranglistenpunkten verteilt werden. Stevens’ beste Ergebnisse bei kleineren Turnieren waren Finalteilnahmen beim Irish Masters 2005 und der Bahrain Championship 2008.

Masters

Stevens hat eine ungewöhnliche Bilanz beim Masters: Bereits bei seiner zweiten Teilnahme im Jahr 2000 gewann er das prestigeträchtige Einladungsturnier. Seitdem verlor er aber bei insgesamt sieben weiteren Teilnahmen an der Hauptrunde jeweils sein Eröffnungsmatch, fünf davon im Entscheidungsframe.

Persönliches

Matthew Stevens stammt aus Carmarthen im südwestlichen Wales. In dieser Region ist die Walisische Sprache weit verbreitet, die auch von ihm beherrscht wird.[16] Sein Spitzname The Welsh Dragon bezieht sich auf seine Verbundenheit zu Wales.

Stevens’ Vater Morrell begleitete seinen Sohn zu allen Turnieren, auch nachdem Matthew Profi geworden war.[21] Nach eigener Aussage litten Matthews sportliche Leistungen in Folge des Todes seines Vaters Anfang 2001.[6] Seit 2009 ist Matthew Stevens mit seiner langjährigen Partnerin Claire verheiratet. Zusammen haben sie zwei Söhne, Freddie (* 2004) und Oliver (* 2008).

Stevens war mit dem 2006 verstorbenen Snookerspieler Paul Hunter befreundet und diente bei dessen Beisetzung als einer der Sargträger.[22] Neben Snooker spielt Stevens auch Poker, wobei er 2004 das höchstdotierte Pokerturnier Großbritanniens gewann, die UK Poker Open.[23]

Statistik

Finalteilnahmen

Datum Format Ausgang Turnier Gegner Frames Austragungsort Saison
14. Nov. 1995 Einladung Sieg Masters Qualifying Event SchottlandSchottland Paul McPhillips 9:3 Edinburgh 1995/96
29. Nov. 1998 Rangliste Niederlage UK Championship SchottlandSchottland John Higgins 6:10 Bournemouth 1998/99
03. Okt. 1999 Einladung Sieg Scottish Masters SchottlandSchottland John Higgins 9:7 Motherwell 1999/00
28. Nov. 1999 Rangliste Niederlage UK Championship WalesWales Mark Williams 8:10 Bournemouth 1999/00
13. Feb. 2000 Einladung Sieg Masters IrlandIrland Ken Doherty 10:8 London 1999/00
01. Mai 2000 Rangliste Niederlage Weltmeisterschaft WalesWales Mark Williams 16:18 Sheffield 1999/00
30. Nov. 2003 Rangliste Sieg UK Championship SchottlandSchottland Stephen Hendry 10:8 York 2003/04
13. Mär. 2005 Rangliste Niederlage Irish Masters EnglandEngland Ronnie O’Sullivan 8:10 Dublin 2004/05
02. Mai 2005 Rangliste Niederlage Weltmeisterschaft EnglandEngland Shaun Murphy 16:18 Sheffield 2004/05
21. Aug. 2005 Einladung Sieg Northern Ireland Trophy SchottlandSchottland Stephen Hendry 9:7 Belfast 2005/06
29. Okt. 2005 Einladung Sieg Pot Black Cup EnglandEngland Shaun Murphy 1:0 Sheffield 2005/06
15. Nov. 2008 Rangliste Niederlage Bahrain Championship AustralienAustralien Neil Robertson 7:9 Manama 2008/09
24. Mär. 2011 Einladung Sieg Championship League EnglandEngland Shaun Murphy 3:1 Essex 2010/11

Platzierungen

Tabelle bearbeiten 2011
/ 12
2010
/ 11
2009
/ 10
2008
/ 09
2007
/ 08
2006
/ 07
2005
/ 06
2004
/ 05
2003
/ 04
2002
/ 03
2001
/ 02
2000
/ 01
1999
/ 00
1998
/ 99
1997
/ 98
1996
/ 97
1995
/ 96
1994
/ 95
Aktuelle Ranglistenturniere
Australian Open 32
Shanghai Masters VF VF 16 32 VF
World Open1 32 32 48 G 16 64 64 VF 32 16 16 32 64 HF 32 16 N/A
UK Championship 32 32 16 48 16 32 32 S 16 VF 16 F F HF N/A 32 N/A
German Masters2 32 N/A N/A N/A
Welsh Open VF 16 32 48 32 16 32 32 32 16 32 VF 16 64 N/A 64 N/A
China Open 32 48 48 32 16 32 32 32 VF 16 16
Weltmeisterschaft 32 48 48 32 VF 16 F HF 16 HF HF F VF VF 48 N/A N/A
Ehemalige Ranglistenturniere
Northern Ireland Trophy 48 48 16
Bahrain Championship F
Malta Cup 32 32 HF
British Open 32 HF 16 32 16 64 64 32 N/A 64 N/A
Irish Masters F 32 VF
Scottish Open3 32 16 32 VF VF 16 64 N/A N/A N/A
European Open 32 16 16 32 N/A N/A
Thailand Masters4 HF VF VF 32 N/A N/A N/A N/A
Malta Grand Prix 16
Irish Open 48
Dubai Classic5 N/A W N/A
Sonstige Turniere
Masters DNQ DNQ DNQ DNQ 16 16 16 16 16 16 16 S DNQ DNQ DNQ 16 DNQ
PTC Finals HF
Saisonbilanz6
Siege 2 11 6 8 8 9 2 11 13 7 11 12 20 15 N/A N/A N/A N/A
Niederlagen 2 7 6 8 8 8 6 8 7 8 9 8 9 9 N/A N/A N/A N/A
Siegquote in Prozent 50 61 50 50 50 53 25 58 65 47 55 60 69 63 N/A N/A N/A N/A
Ranglistenposition7 14 25 26 17 20 14 4 6 9 8 6 6 9 26 53 67 236

Turniernamen:

  • 1 World Open: Grand Prix (bis 2000/01, 2004/05–2009/10), LG Cup (2001/02–2003/04)
  • 2 German Masters: German Open (1995/96–1997/98)
  • 3 Scottish Open: International Open (1994/95–1996/97), Players Championship (2003/04)
  • 4 Thailand Masters: Thailand Open (1994/95–1996/97)
  • 5 Dubai Classic: Thailand Classic (1995/96), Asian Classic (1996/97)

Platzierungen:

  • S = Sieger des Turniers
  • F = Finalist
  • HF = Halbfinalist
  • VF = Viertelfinalist
  • 16 = Ausgeschieden in der Runde der letzten 16
  • W = Ausgeschieden in der Wildcardrunde
  • G = Ausgeschieden in der Gruppenphase
  • DNQ = Nicht qualifiziert
  • N/A = Information unbekannt
  • Grüne Ziffern stehen für eine Erstrundenniederlage (halbe Ranglistenpunkte)

Rangliste:

  • 6 Die Saisonbilanz berücksichtigt nur Ranglistenturniere (ohne Minor Rankings)
  • 7 Ranglistenposition zu Saisonbeginn
  •  4  = Platz in den Top 16 (automatische Qualifikation für alle Turniere)

[20]

Weblinks

 Commons: Matthew Stevens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Preisgelder laut Chris Turner’s Snooker Archive (Stand: 25. April 2011)
  2. a b Century Breaks laut Chris Turner’s Snooker Archive (Stand: 21. August 2011)
  3. a b Bericht auf The Independent zur WM 2000
  4. a b c Biografie auf Matthew-Stevens.han.ks.ua
  5. BBC-Profil zur UK Championship 2000
  6. a b Bericht auf Telegraph.co.uk nach der UK Championship 2003
  7. Bericht des Guardian nach der UK Championship 2003
  8. BBC-Bericht über die WM 2001
  9. BBC-Bericht über die UK Championship 2003
  10. BBC-Bericht über die WM 2004
  11. BBC-Vorbericht zur WM 2005
  12. BBC-Interview zum verlorenen WM-Finale 2005
  13. BBC-Bericht über das Shanghai Masters 2007
  14. Bericht über die WM 2006 auf TheStar.com
  15. Snooker Scene Blog über die PTC Finals 2011
  16. a b Spielerprofil auf Worldsnooker.com (Stand: 23. Februar 2011)
  17. Artikel über Stevens mentale Schwäche auf Independent.ie
  18. Bericht über die WM 2007 auf RTÉ Sport
  19. BBC-Bericht zur UK Championship 2004
  20. a b Turnierergebnisse seit 1994/95 auf Snooker.org (Stand: 23. Februar 2011)
  21. Bericht auf The Independent über die UK Championship 1997
  22. BBC-Bericht über Paul Hunters Beerdigung
  23. BBC-Bericht über Stevens Pokersieg

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