- Matthias Hoogen
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Matthias Hoogen (* 25. Juni 1904 in Straelen am Niederrhein; † 13. Juli 1985 in Ehrenkirchen) war ein deutscher Politiker (Zentrum, CDU).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Hoogen, der römisch-katholischen Glaubens war, studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau und Berlin. In Freiburg wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Arminia im CV. Er legte 1928 das erste und 1932 das zweite Staatsexamen ab. Anschließend ließ er sich als Rechtsanwalt im Bezirk des Landgerichts Krefeld nieder. Von 1940 bis 1945 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil. 1943 war er Reichskriegsrat im Feldluftgaukommando, und 1945 Oberstabsrichter der Luftwaffe.[1]
Partei
1945 beteiligte Hoogen sich an der Wiedergründung des Zentrums. Kurz vor der Bundestagswahl 1949 trat er zur CDU über.
Abgeordneter
Hoogen war 1948/49 Mitglied des Wirtschaftsrates der Bizone. Er gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 an und vertrat den Wahlkreis Kempen-Krefeld im Parlament.
1949 bis 1953 war der Jurist stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Patentrecht und gewerblichen Rechtsschutz, 1951/52 war er darüber hinaus Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Überprüfung von Mißständen in der Bundestagsverwaltung (Platow-Ausschuss). 1953 bis 1964 stand er dem Bundestagsausschuss für Rechtswesen und Verfassungsrecht (ab 1957: Rechtsausschuss) vor, daneben leitete er 1955 bis 1957 den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Bereinigung des Reichs- und Bundesrechts, der nach heutigen Verständnis als Enquête-Kommission zu bezeichnen wäre, und 1962 den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Prüfung von öffentlich aufgestellten Behauptungen über die Tätigkeit des Bundesministers Franz Josef Strauß bei der Vorbereitung eines Bauprojekts für die Errichtung von Wohnungen für die US-Streitkräfte (FIBAG-Ausschuss).
Als Vorsitzender des Rechtsausschusses vertrat er außerdem mehrfach den Bundestag in Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht.
Wehrbeauftragter
Am 11. Dezember 1964 legte Hoogen sein Abgeordnetenmandat nieder, um bis März 1970 Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages zu werden. Er wurde in dieses Amt mit 270 zu 174 Stimmen bei 11 Enthaltungen gewählt. Hoogen setzte sich mit einer Inhaltsbestimmung der Inneren Führung der Bundeswehr auseinander. Kern der Inneren Führung sei die Integration der Armee in die Demokratie und die gesellschaftliche Ordnung. Die ständige Anpassung der inneren Struktur der Bundeswehr an die Erfordernisse der modernen Industriegesellschaft werde die Effektivität der Streitkräfte erhöhen. In seinen Berichten warnte er mehrfach vor einem drohenden Mangel an qualifizierten Ausbildern.
Öffentliche Ämter
Von 1948 bis 1956 war Hoogen Bürgermeister von Kempen.
Literatur
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 1, A–M, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23781-2, S. 361
Einzelnachweise
- ↑ "M.d.B. Die Volksvertretung 1946–1972: Hoogen, Matthias". Martin Schumacher, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 2006, abgerufen am 28. April 2010.
Weblinks
Helmuth von Grolman | Hellmuth Heye | Matthias Hoogen | Fritz-Rudolf Schultz | Karl-Wilhelm Berkhan | Willi Weiskirch | Alfred Biehle | Claire Marienfeld | Willfried Penner | Reinhold Robbe | Hellmut Königshaus
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