Max Laeuger

Max Laeuger

Max Laeuger (* 30. September 1864 in Lörrach; † 12. Dezember 1952 ebenda) war ein deutscher bildender Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Laeuger war 1864 als Sohn des Büchsenmachers Tobias Läuger und der Architektentochter Sophie Adler geboren. Von 1881 bis 1884 studierte er bei Franz Sales Meyer an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Parallel hatte er in Kandern 1892 mit Keramik begonnen und sich in den dortigen Tonwerken eine Kunsttöpferei eingerichtet. Nach seinem Studium war er in Karlsruhe „Hilfslehrer“ und später zwei Jahre Assistent. Im Jahr 1898 wurde er an der Karlsruher Kunstgewerbeschule Professor für Innenarchitektur und Gartenkunst. Von 1904 bis 1934 wurde er an die Technische Hochschule (TH) Karlsruhe als Professor für Figurenzeichnen und Dekoration berufen, später lehrte er dort auch Architektur. Er leitete daneben von 1897 bis 1914 die Tonwerke in Kandern und war von 1921 bis 1929 Mitarbeiter an der Karlsruher Majolika-Manufaktur. Die Stadt Lörrach verlieh ihm 1939 die Ehrenbürgerschaft.[1]

Adolf Hitler ließ Laeuger im Mai 1944 über seinen Rüstungsminister und heimlichen Kunstbeauftragen Albert Speer die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verleihen, eine der höchsten künstlerischen Auszeichnungen des NS-Reichs.[2]

Max Laeuger starb am 12. Dezember 1952 in Lörrach.

Werk

Max Laeuger: Carl-Benz-Denkmal, 1933 (Augustaanlage Mannheim)
Villa Küchlin in Horben

Max Laeuger war Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes (1907). Er war künstlerisch in vielen Bereichen tätig: er arbeitete als Grafiker, Entwerfer von kunsthandwerklichen Objekten, Glasmaler, Keramiker sowie Innen- und Garten-Architekt. Daneben betätigte er sich auch als Schriftsteller. Auf den Weltausstellungen 1900 in Paris und 1904 in St. Louis wurden seine keramischen, grafischen und plastischen Arbeiten präsentiert. In der Keramik gilt er als einer ihrer Wegbereiter im 20. Jahrhundert. Glasmalereien von ihm sind erhalten geblieben in der Pauluskirche in Basel und der Pauluskirche in Bern. Laeuger ist mit zeitgenössischen Künstlern wie Peter Behrens und Richard Riemerschmid durchaus zu vergleichen.

Laeuger entwickelte aus den Lehren Gottfried Sempers seine eigene klassische Ästhetik.

In Baden-Baden stehen folgende von Max Laeuger geschaffene Sehenswürdigkeiten:

  • Die Gönneranlage, eine an der Oos gelegene Gartenanlage in unmittelbarer Nachbarschaft der Lichtentaler Allee. Sie wurde vom deutsch-amerikanischen „Kaffeekönig“ Hermann Sielcken gestiftet, nach dem Baden-Badener Oberbürgermeister Albert Gönner benannt, von Max Laeuger entworfen und zwischen 1909 und 1912 angelegt.
  • Eine weitere bedeutende deutsche Gartenkunst-Schöpfung ist die im Jahre 1925 nach Plänen von Max Laeuger errichtete Wasserkunstanlage Paradies, wohl in ganz Europa ohne Vergleich.
  • Auch die Schmuckvasen der Fieser-Brücke und die Krypta der Russischen Kirche wurden nach seinen Entwürfen ausgeführt.

Max Laeuger lehrte auch Architektur und entwarf Bauten und Innenausbauten, wobei er viele Anregungen von seinem Freund und Hochschulkollegen Friedrich Ostendorf verarbeitete. So entwarf er auch für seinen „Ziehbruder“ Karl Küchlin das „Küchlin-Theater“ in Basel, eine Villenkolonie und die „Villa Küchlin“ im Bohrertal in Horben bei Freiburg im Breisgau. Andere Landhäuser für Bauherren aus der Schweiz waren der „Rätische Hof“ (Haus Pradella-Burckhardt, Arnold Böcklinstr. 1) in Basel und das „Haus Acher“ in Weggis (Vierwaldstättersee).

Max Laeugers schriftlicher Nachlass befindet sich in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe.

Literatur

  • Augustinermuseum Freiburg: Jugendstil in Freiburg: Begleitbuch zur Ausstellung Jugendstil in Freiburg, 2. März–13. Mai 2001, S. 121 u. 158.
  • Ulrich Maximilian Schumann: Das Phänomen Max Laeuger: Diplomatie im Auftrag der Kunst. Sonderdruck aus: Urs Robert Kaufmann (Hrsg.): Die Schweiz und der Deutsche Südwesten. Oberrheinische Studien, hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V., Bd. 25.
  • Hilde Sprenger: Professor Dr.-Ing. e.h. Oberbaurat Maximilian Laeuger (1864–1952): sein Lebensbild. (Diss. Universität Karlsruhe), S. 163, 164.
  • K. Widmer: Neuere Arbeiten von Max Laeuger-Karlsruhe. In: Dekorative Kunst. X., Juni 1907, S. 377 ff.

Weblinks

 Commons: Max Laeuger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liste der Ehrenbürger Lörrachs
  2. Boelcke, Deutsche Rüstung, 1969, S. 363.

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