Max Valentiner

Max Valentiner
Max Valentiner (Mitte) mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder Otto um 1902

Christian August Maximilian Ahlmann Valentiner (* 15. Dezember 1883 in Tønder; † 19. Juli 1949 in Sønderborg) war ein hochdekorierter deutscher Marineoffizier und U-Bootskommandant im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Früheres Leben

Valentiner war der älteste Sohn von Diakon Otto Friedrich Valentiner und seiner Frau Mathilde Julie Olde. Er hatte noch zwei jüngere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Seine Schulzeit verbrachte er in Ketting, Augustenborg und machte in Sønderborg sein Abitur. Am 1. April 1902 trat Valentiner als Seekadett auf dem Segelschulschiff SMS Moltke in die Kaiserliche Marine ein. Während der Grundausbildung rettete er vor Swinemünde, am 15. August 1902, einen Schiffsjungen vor dem Ertrinken. Valentiner beendete 1903 erfolgreich seine Ausbildung auf der SMS Hansa.

Am 29. September 1905 wurde er zum Leutnant zur See befördert und kam 1907 auf das Linienschiff SMS Braunschweig. Ein Jahr später beförderte man ihn zum Oberleutnant zur See, zwischen 1908 und 1910 war er Kompaniechef für die 1. Matrosen-Artillerie-Abteilung in Kiel. 1911 kam Valentiner als Bergungsoffizier auf das Spezialschiff SMS Vulkan und war für das U-Boot-Abnahme-Kommando in Kiel verantwortlich. Ab dem 22. März 1914 wurde er zum Kapitänleutnant befördert und neun Tage später wurde er Lehrer an der U-Boot-Schule in Kiel, diese Position behielt er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges inne.

Erster Weltkrieg

Kapitänleutnant Max Valentiner in Uniform

Sein erster Auftrag war es mit SM U 3 russische Kriegsschiffe in der Ostsee zu versenken, doch die Mission misslang. Daraufhin wurde er nach Berlin beordert, um vor dem Großadmiral der Kaiserlichen Marine und Bruder Kaiser Wilhelms II., Prinz Heinrich von Preußen, die Probleme der Operation zu erklären. Nach Kiel zurückgekehrt bekam er das Kommando des neuen U-Boots SM U 38, und konnte sich seine Mannschaft selbst aussuchen. Bis Ende März 1915 wurden einige Probleme am Dieselmotor und Reparaturen am U-Boot behoben und mit der neuen Mannschaft fand zwischen den Reparaturen vor der britischen Ostküste einige Trainingsabläufe statt. Vom 20. Oktober bis zum 11. November 1915 fuhr U 38 im Mittelmeer Patrouille. Dabei wurden 14 Schiffe mit 47.460 BRT versenkt. Am 8. November 1915 versenkte das Boot unter seinem Kommando das italienische Passagierschiff Ancona. Dabei kamen über 200 Menschen ums Leben. Am 30. Dezember 1915 wurde ohne Vorwarnung die Persia bei Kreta versenkt, wobei 343 Menschen starben. Am 15. September 1917 verließ Valentiner U 38 in Cattaro und übernahm am 22. September in Kiel das Kommando über den neuen U-Kreuzer t versenkte. Im Jahr 1918 wurde er zurück an die Marineschule in Kiel beordert, wo er sein Wissen an die Rüstung und die Ausbildung neuer Seekadetten weitergab.

Kriegsverbrecher und Privatmann

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Valentiner von den Siegermächten, Frankreich, Großbritannien und Italien, als Kriegsverbrecher gegen die „grausame und unmenschliche Behandlung der Menschheit“ angeklagt. Er floh nach Berlin, wo er aus der Liste der Marineoffiziere gelöscht wurde und eine neue Identität bekam. Als Karl Schmidt reiste er nach Ostpreußen, wo er einige Zeit in Kadinen lebte. Nachdem der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet wurde und in Kraft trat, kehrte er nach Kiel zurück. Valentiner wurde entlastet und nachträglich zum Korvettenkapitän befördert.

Valentiner gründete eine Firma in Kiel, die mit Maschinen und Ersatzteilen handelte. Später wurde er Reeder und arbeitete für die Drägerwerke AG in Lübeck und für die Ardeltwerke AG in Eberswalde.

Reaktivierung

Am 1. September 1934 wurde Valentiner in der Reichsmarine in seinem alten Dienstgrad reaktiviert und zunächst im Allgemeinen Marineamt des Reichswehrministeriums eingesetzt. Nach der Umbenennung in Kriegsmarine am 1. Juni 1935 erfolgte seine Verwendung in der Statistischen Abteilung (BStat) im Oberkommando der Marine.

Im Januar 1940 übernahm Valentiner das Amt für die U-Boots-Abnahmekommision (UAK) in Kiel-Danzig, was er bis März 1945 innehielt. In der Zwischenzeit wurde er am 1. Januar 1941 zum Kapitän zur See ernannt und am 31. März 1945 aus der Kriegsmarine entlassen.

Tod

Max Valentiner starb am 19. Juli 1949 im Krankenhaus von Sønderborg an einer Lungenkrankheit, die er sich beim Einatmen der giftigen Dämpfe der Maschinen der ersten U-Boote (Bearbeiten] Auszeichnungen

Reportagen

Literatur

  • Joachim Schröder: Die U-Boote des Kaisers. Die Geschichte des deutschen U-Boot-Krieges gegen Großbritannien im Ersten Weltkrieg. 2. Auflage. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2003, ISBN 3-7637-6235-3, (Subsidia academica Reihe A: Neuere und neueste Geschichte 3), (Zugleich: Dortmund, Univ., Diss, 1999).
  • Max Valentiner: 300.000 Tonnen versenkt! - Meine U-Boots-Fahrten. Ullstein, Berlin-Wien 1917
  • Max Valentiner: U 38 - Wikingerfahrten eines deutschen U-Bootes. Ullstein, Berlin 1934
  • Max Valentiner: Der Schrecken der Meere - Meine U-Boot-Abenteuer. Amalthea-Verlag, Leipzig 1931

Weblinks


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