- Max von Mühlenen
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Max von Mühlenen (* 10. Februar 1903 in Bern, Schweiz; † 20. Oktober 1971 ebenda) war ein Schweizer Maler und Glasmaler. Er gehört zu den bedeutenden Vertretern der Abstrakten Malerei nach dem Zweiten Weltkrieg.
Max von Mühlenen wuchs in Bern auf und machte seine Matura im Jahr 1922. Von 1923 bis 1924 besuchte er die Gewerbeschulen in Bern und Zürich. Im Jahr 1924 zog er nach Paris und studierte an der Académie Julian bei André Lothe (1885-1962). In Paris freundete er sich mit Serge Brignoni an. Die beiden ziehen in Épinay-sur-Seine zusammen. Max von Mühlenen betrieb in dieser Zeit vornehmlich die Landschaftsmalerei.
Nach 1926 hielt sich Max von Mühlenen in den Sommermonaten in Südfrankreich auf. Er bereiste Arles, Sanary-sur-Mer, Cagnes und Golfe-Juan. Er setzte sich der Kunst von Paul Cézanne, Henri Matisse und Maurice Utrillo auseinander und lässt sich von der École de Paris beeinflussen. In den 30er Jahren kommen erste Bestrebungen bei ihm auf, abstrakt zu malen. Von Mühlenen hat immer auch bei der Malerei experimentiert. So hat er teilweise auf die Verwendung eines Pinsels verzichtet und mit blossen Händen und Fingern oder Schwämmen gemalt. In dieser Zeit in Frankreich lernt er die Künstler Tonio Ciolina, Albert Lindegger und Hans Seiler kennen, mit denen er sich anfreundet. Im Jahr 1931 gründet er mit diesen Künstlern die avantgardistische schweizer Künstlergruppe „Der Schritt weiter“.
Von 1934 bis 1938 lebte Max von Mühlenen in Courban an der Côte-d’Or. Im Jahr 1938 kehrt er in die Schweiz zurück. Er zieht mit seiner Frau Käti Aeschbacher nach Stuckishaus in der Nähe von Bern. Er lernt Louis Moilliet (1880-1962) kennen, bei dem er die Glasmalerei erlernt, die fortan zu seinem künstlerischen Repertoire gehört.
Max von Mühlenen beginnt sich intensiv mit der „reinen Farbe“ auseinanderzusetzen. Er stellt im Jahr 1945 die Theorie des «roten Raums» auf. Er weist der Farbe „Rot“ eine räumliche Eigenschaft zu und der Farbe „Blau“ einen gegenstandsgebundenen Charakter. Er malte zum Beispiel auch rein blau-rote Aktgemälde. Ab dem Jahr 1940 betreibt er eine private Malschule in Bern (bis zu seinem Tod 1971), die 1964 an die Kunstgewerbeschule der Stadt Bern angegliedert wurde. Im Jahr 1959 ist er Teilnehmer der documenta 2 in Kassel. Er erhielt den Kunstpreis der Stadt Bern in den Jahren 1942, 1947 und 1948. Max von Mühlenen war Mitglied verschiedener regionaler und nationaler Kunstkommissionen.
Max von Mühlenen malte im Schwerpunkt abstrakt expressionistisch, gegen Ende der 50er Jahre malte er auch nahezu monochrom.
Inhaltsverzeichnis
Werke
(Auswahl)
- 1938: Arche Noah, Malerei auf Holzdecke, Bern, Restaurant Dählhölzli, Dalmaziquai 151a;
- 1945–1950: Theseus-Zyklus, Fresken, Bern, Universität, Hochschulstrasse 4;
- 1947: Sgraffito, Schulhaus Kirchberg Bern;
- 1949: Der barmherzige Samariter, Sgraffito, Bern, Tiefenauspital, Tiefenaustrasse 112
- 1953-1964: Glasfenster, Kirche Gümligen, Reformierte Kirche. Bilder der Glasfenster in der Kirche Gümligen
- 1956: Christliche Symbole, Glasfenster, Bremgarten bei Bern, Aussegnungshalle des Friedhofs
- 1958: Betonreliefs, Kirche Bettlach
- 1961: Bodengestaltung, Dorfplatz Ins;
- 1962–1963: Glasfenster, Kirche Bolligen;
- 1963: Der zerrissene Tempelvorhang, Glasfenster, Bern, Katholische Kapelle St. Elisabeth, Insel-Spital;
- 1964: Das Wasser, Glasfenster, Bern, Sitzungszimmer der Bernischen Kraftwerke AG, Viktoriaplatz 2;
- 1968: Glasfenster, Würenlingen, Verpflegungsraum des Atomforschungszentrums; Glasfenster, Liebefeld bei Bern, Thomas-Kirche;
- 1957: Bodengestaltung, Marmor, Bern, Spitalgasse 26; Wandgestaltung aus schwarzen Betonplatten, Bern, Zieglerstrasse 30 .
Sammlungen
Kunstmuseum Bern; Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur in Bern, Roger von Mühlenen in Granges Paccot
Literatur und Quellen
- Altorfer, Max: Max von Mühlenen - Aus den Aufzeichnungen des Malers; Bern 1982.
- Katalog: Max von Mühlenen 1903 - 1971. Retrospektive des malerischen Werks. Katalog Kunsthalle Bern, Ausstellung, 1974
- Adrian, Mark (Hrsg.): Max von Mühlenen - Mein Bern. Sechs Bleistiftkompositionen von Max von Mühlenen; Bern, 1974
Weblinks
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