- Michael Otto
-
Michael Otto (* 12. April 1943 in Kulm) ist ein deutscher Unternehmer, Aufsichtsratsvorsitzender [1] und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Otto Group. Er baute sie zum global erfolgreichsten Versandhaus und zweitgrößten im Internethandel (hinter Amazon) aus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Michael Otto wuchs in Hamburg als Sohn von Werner Otto auf. Nach einer Banklehre bei Merck Finck & Co in München studierte er in München und Hamburg Volkswirtschaft, promovierte und wurde 1971 Vorstand im Bereich Einkauf Textil im Unternehmen seines Vaters. Im Februar 1981 stieg er zum Vorsitzenden des Vorstands der Otto GmbH auf. Er war bis Oktober 2007 im Amt und ist derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group.[2][3]
Er hält ein Aufsichtsratsmandat bei der Axel Springer AG. Des Weiteren ist er Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, die 93 % der Stimmrechte der Robert Bosch GmbH hält.
Das Vermögen von Michael Otto und Familie wird auf der Forbes-Liste 2011 mit 16,6 Milliarden US-Dollar angegeben. Damit belegt die Familie Otto weltweit Platz 38 und unter den deutschen Milliardären Platz 2. [4] [5]
Michael Otto ist verheiratet und Vater zweier Kinder.
Soziales Engagement
Zu seinen ehrenamtlichen Engagements gehören die Funktion des Vize-Präses der Handelskammer Hamburg, der Vorsitz des Kuratoriums der Gesellschaft für Politik und Wirtschaft e.V. (Haus Rissen Hamburg) und der Vorsitz des Stiftungsrates der Umweltstiftung WWF Deutschland. Er ist Initiator und stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreis der Hochschule für bildende Künste Hamburg e.V.,[6] stellvertretender Vorstandsvorsitzender im Kulturkreis des BDI und Vorsitzender des Kuratoriums der Werner Otto Stiftung für medizinische Forschung. Um konkrete Projekte zu fördern, stiftete er 1993 die Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, in deren Kuratorium er den Vorsitz innehat. Otto ist zudem auch Ehrenmitglied des World Future Councils.
Trotz seines gesamtgesellschaftlichen Engagements wird Otto regelmäßig von Arbeitsrechtlern, Gewerkschaften und Medien für die Personalpolitik des Paket-Zustelldienstes Hermes Europe, 100%-ige Tochter der OTTO-Group, kritisiert, da Hermes komplexe Konstrukte aus Scheinselbständigkeit und Subunternehmertum nutzt, um seinen beauftragten und angestellten Kurierfahrern nur Niedrigstlöhne bzw. -vergütungen zahlen zu müssen, die von Arbeitsrechtlern regelmäßig als sittenwidrig und ausbeuterisch bezeichnet werden. (siehe Kritik-Abschnitt an der Hermes Europe)
Ehrungen
Aufgrund seines Engagements für die Umwelt und Nachhaltigkeit erhielt er verschiedene Auszeichnungen wie den Deutschen Umweltpreis und den Sustainability Leadership Award. 1999 verlieh ihm die Universität Hamburg die Ehrensenatorenwürde[7], wie schon 1988 seinem Vater Werner Otto. 2000 wurde Michael Otto auch Ehrensenator der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.[8]
2001 wurde er zum Manager des Jahres gekürt und 2005 mit dem Vernon A. Walters-Preis des Vereins Atlantik-Brücke für die Förderung der US-deutschen Beziehungen geehrt. Am 24. Oktober 2006 wurde er auf dem zehnten Deutschen Versandhandelskongress für sein Lebenswerk mit dem International Lifetime Award ausgezeichnet. Damit wurde insbesondere seine langjährige, herausragende unternehmerische Leistung im In- und Ausland sowie die frühe Erkenntnis über die fundamentale Bedeutung des Internets für das Handelsgeschäft gewürdigt. Am 30. November 2006 erhielt er auf Vorschlag des Bundespräsidenten das Große Verdienstkreuz mit Stern. Damit wurde seine Bereitschaft geehrt, gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, sowie sein persönliches Engagement im ökologischen und sozialen Bereich. 2007 erhielt er den Deutschen Handelspreis in der Kategorie Lifetime Award. Die Theodor-Heuss-Stiftung verlieh ihm 2010 den Theodor-Heuss-Preis für eine in ökonomischer wie ethischer Weise vorbildliche Firmenkultur.
- Weitere Ehrungen
- 2008: Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen[9]
- 2010: UNESCO Children in Need Support Award[10]
Film
- Mit langem Atem. Dokumentation, Deutschland, 45 Min., Regie: Meike Hemschemeier und Thomas Weidenbach, Produktion: WDR, Erstsendung: 23. September 2008, Inhaltsangabe des WDR
Portraits von den drei Unternehmern Michael Otto, Anita Roddick und Andres Gut, die „die nicht nur Kapitalmärkte und Gewinnkurven im Sinn haben, sondern ebenso den Schutz der Umwelt und das Elend der Armen in der Dritten Welt“. - Das Hermes-Prinzip. Ein Milliardär und seine Götterboten. Dokumentation, Deutschland, 30 Min., Film von Monika Wagener und Ralph Hötte. ARD Exklusiv, Mi, 3. August 2011, 21:45 Uhr[11]
Weblinks
- Michael Otto Stiftung
- Manager des Jahres 2001, manager magazin, 17. November 2004
- „Wer Erfolg hat, soll etwas zurückgeben“, Die Zeit, 23. September 2004, Nr. 40, Interview
Einzelnachweise
- ↑ otto group Aufsichtsrat
- ↑ Manager Magazin: Lebenslauf Michael Otto
- ↑ Otto Group: Dr. Michael Otto, Lebenslauf
- ↑ http://www.forbes.com/wealth/billionaires#p_4_s_arank_-1__-1
- ↑ http://www.tagesschau.de/wirtschaft/forbes110.html
- ↑ Hochschule für bildende Künste Hamburg: Freundeskreis der HFBK
- ↑ Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren der Universität Hamburg
- ↑ Ehrensenatoren der Universität Greifswald
- ↑ Bundespräsidialamt: Rede von Bundespräsident Horst Köhler zum 60-jährigen Bestehen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen am 27. Juni 2008 in München
- ↑ UNESCO Stiftung Kinder in Not: UNESCO Charity-Gala 2010
- ↑ Inhaltsangabe
Wikimedia Foundation.